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Oestreichische militärische

Zeitschrift.

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Sechstes Heft.

In omni autem praelio non tam multitudo
et virtus indocta, quam ars et exerci-
tium solent praestare victoriam.

Flavius Vegetius.

Redakteur: J. B. Schels.

Wien, 1829.

Gedruckt bei Anton Strauß's fel. Witwe.

L.

Detail Bericht der kaiserlich russischen Obersten Lehn und Trusson über den StraBenzug von Arab Burgas; über Aidos, nach Galah.

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Aus dem Russischen überseßt *)

von Joseph Ritter v. Ostrowski, k. k. Oberlieutenant von Baron Veyder Infanterie-Regimente Nr. 58.

1. Marsch von Arab-Burgas nach Chafilbei.

Berfolgt man den Weg von Arab- Burgas (auch Tshatal-Burgas genannt) **) gegen Chafilbei, so

*) Dieser Auffah wurde, bei der Rückkehr von der, im I. Hefte der östreichischen militärischen Zeitschrift Jahrgang 1829 ähnlich beschriebes 'nen, Reise des kais. russischen außerordentlichen Gesandten, Feldmarschalls Kutusow - Smolenskoi, von den genannten zwei Offizieren im Jahre 1794 verfaßt, und im XXXI. Hefte des russischen kriegswissenschaftlichen Journals Slamjanin bekannt gemacht. Die Rez dakzion dieses russischen Journals sagt: daß das Manuskript des vorliegenden Aufsatzes durch den Abschreiber undeutlich, ohne Orthographie und beigefügte

Bemerkungen, verfaßt sey.

**) Man sehe die öftr. milit. Zeitschr. Jährg. 1829, I.

muß man einen Fluß oberhalb der Stadt Arab-Burgas überschreiten, indem man die Richtung nach Ewrenli einschlägt. Die Dörfer Sachrakli, Turkbei und Mamarkjoi bleiben zur rechten Seite liegen. Der Weg läuft acht Werste neben breiten, offenen und schön bearbeiteten Hügeln, dann durch den Adrianopolita= nischen Weg, und gelangt an die Schlucht S ar ausakIi, und nach mehreren Wersten in ein breites tiefes Thal, wo der Fluß Alpulidere strömt. Hier an der line ken Anhöhe kommt der Weg von Kawakli zum Vors schein, welcher gegen Chasil bei führt. Auf demselben trifft man ein Gebüsch, und dann einen dichten Wald, der gegen die steile Schlucht Taschdere sich dehnt. Ein Bach durchfließt Lettere, welcher jedoch den größeren Theil des Jahres hindurch ganz austrocknet. So überschreitet man bald kleinere, bald größere Anhöhen, welche hier und da mit lichtem, und dann dichterem Walde bedeckt sind. Auf einem breiten Wege, der zum Theile nicht ganz ohne Hindernisse ist, gelangt man endlich in ein trockenes Thal, von wo man links C¡ if= lik, und etwas weiter das Dorf Lefedzi sieht. Von dem Lehteren sind drei Werste nach Chasilbe i.

Auf diesem Wege können drei Kolonnen marschiren: zwei aus Infanterie, und eine aus Kavallerie bestehend. Wenn gleich waldigt, ist die Gegend doch hinlänglich

Heft, S. 21. Im russischen Originale wurde die Beschreibung mit dem 22. Marsche begonnen. Es schièn jedoch zweckgemäßer, bei der Übersetzung die gegenwär. tige Nummerirung eintreten, das ist: den eigentlichen ersten Marsch, der im Slamjanin zuleßt stand, vorausgehen, und die anderen in ihrer natürlichen Ordnung nachfolgen zu lassen.

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gangbar. Auch finden sich in der Mitte des Waldes geräumige Pläße, welche man benüßen kann, die steilen Seiten des Thales zu umgehen. Man trifft schöne, für Lager geeignete Orte auf diesem Marsche an; und zwar insbesondere bei Ewrenli, und an den Seiten des Alpulidere.

2. Marsch von Chafilbei nach Kirklissa; 7 Werste.

Chasil bei, ein türkisches Dorf, zählt 30 Häu ser, und liegt in einem gegen drei Werste breiten Thale, von dem Flusse Bujukdere bewässert; welcher von da nach vierzig Wersten durch das Dorf Babajeski feinen Lauf nimmt, und in den Ergin fällt. Dieses Thal ist sehr fruchtbar und gut bebaut. An den Ulfern des Flusses Bujukdere kann die Truppe ein schönes Lager haben, dem es an nichts gebrechen wird. Auch für den Marsch mehrerer Kolonnen finden sich keine Hindernisse auf diesem Wege.

3. Marsch von Kirklissa nach Erekli; 18 Werste.

An der Lehne zweier Hügel liegt die Stadt Kirk: lissa, im Thale Jski pedere; das sich in einer geringen Entfernung mit jenem des Sektandere vers einigt. Man zählt in Kirklissa über 3000 Häuser, 6 Moscheen, mehrere griechische Kirchen, und viele Kaufläden. Einige Familien Griechen und Juden, und die größere Zahl Türken, bilden die Bevölkerung dieser Stadt. Prächtige und wasserreiche Fontainen findet man sowohl in als außer Kirklissa; Obstgärten zieren die ganze Umgegend, und machen die Lage des Ortes zu der angenehmsten Gegend Rum - Ilis.

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