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Major so spät zu, daß er an diesem Tage nur seine Reiterei über Lonigo vorausschicken konnte, welcher er am nächsten Morgen nachzufolgen beschloß. Abends um neun Uhr erließ der FZM. Alvinky ein Schreiben an FML. Davidovic. In diesem erklärte er: „Er wolle morgen (am 20.) wieder vorgehen, und hoffe am 22.,

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längstens 23., wieder an der Etsch einzutreffen. Um den Feind, der so eben mit seiner ganzen Macht gegen das Tiroler Korps eile, in seinen Planen zu stören, wolle er, troß der erlittenen großen Unfälle; dennoch, auch sogar in Angesicht des Feindes, über die Ersch ge= hen, ja auch wohl sich auf dem rechten Ufer zur Schlacht bereit aufstellen. Nur soll FML. Davidovich mit aller Anstrengung den ersten Angriff des Feindes zurückschla= gen, und wenn derselbe sich gegen das Friauler Kores zurückwende, ihm auf dem Fuße folgen. Bei dem ge= nauesten Einvernehmen, und möglichster Gleichheit der Mitwirkung von jeder Seite, hoffe der FZM. Alvinky, den Zweck aller seit 1. November begonnenen Operazionen, und den Gegenstand so großer Anstrengungen und so bedeutender Opfer, nun dennoch glücklich zu ers reichen."Mit diesem Schreiben ging ein verläßlicher Bote auf dem kürzesten Wege, durch Verona und die feindliche Armee, zum FML. Davidovich ab.

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Um Mittag des 19. Novembers erhielt FML. Davidovich, in Piovezzano, aus Verona die erste Nachricht, „daß der FZM. Alvingy, nach dem am „17. Abends statt gehabten ungünstigen Ausgange der „dreitägigen Schlacht bei Arcole, sich nun in eiligem „Rückzuge, über Montebello, gegen Vicenza bewege; ,,und daß die ganze französische Armee an beiden Ufern „der Etsch heraufziehe, um das Tiroler Korps zu um

"schließen."

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Gegen Abend meldeten Kundschafter, „daß ein französisches Korps ́vor Peschiera stehe; daß Bonaparte selbst am 18. Nachmittags in Verona ein„getroffen sey, und am 19. Morgens von dort aus ge= "gen Villafranca, der Gen. Joubert schon am 18. „Abends gegen Valleggio, gerückt sey; daß endlich ein feindliches Detaschement am linken Ufer der Etsch, „durch das Gebirge, gegen Lugo ziehe, um die kaiser„liche Schiffbrücke bei Dolce zu nehmen, und dem Tiroler Korps den Rückweg abzuschneiden."

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Der FML. Davidovich war entschlossen gewesen, gegen Villafranca rechts, und über Bussolengo gegen Verona links, zu operiren. Durch den Rückzug des Friauler Korps waren nun aber die Zugänge von Verona, über das Gebirge, nach dem Erschthale unbedeckt, und folglich der Rückzugsweg des Tiroler Korps in Gefahr, vom Feinde beseßt zu werden. Denn von dies sem Korps standen jest auf dem linken Etsch - Ufer nur mehr Oberstlieut. Seulen mit 1 Bataillon in Lugo, Oberst Lusignan mit 2 Bataillons vor der Chiusa, bei Sant Ambrogio. Der FML. Davidovich überzeugte fich Nachmittags durch eigene Rekognoszirung von dem Anmarsche feindlicher Kolonnen über Valleggio und Villafranca. Dann berief er am Abend alle seine Generale zum Kriegsrath nach Piovezzano. Dieser entschied einstimmig: „Es sey der Schwäche des Tiroler Korps und - „der Lage der Sachen angemessen, — im Falle während „der Nacht keine günstigeren Nachrichten vom Friauler „Korps einliefen, und auch von diesem die Gegend von „Lugo, und die gegen Ula und Roveredo führenden Ge: birgspäffe und Zugänge nicht gesichert worden wären, - zur Deckung jener Pässe einige Bataillons über die

„Etsch zu detaschiren, mit dem Tiroler Korps selbst aber „am nächsten Morgen eine gedrängtere Stellung auf den „Anhöhen vor Rivoli zu beziehen."— Abends um zehn Uhr traf die am 18. um fünf Uhr früh aus Montebello von F3M. Alvinky abgeschickte Mittheilung über den Ausgang der Schlacht, im Hauptquartier des FML. Davidovich ein. Durch diese Nachricht wurde nun die Besorgniß erhöht, daß der Feind auf dem weiten, durch den Rückzug des Friauler Korps entblößten, Raume zwischen den beiden kaiserlichen Korps mit starker Macht vordringen, das lessinische Gebirge gewinnen, und dem Tiroler Korps den Rückweg im Etschthale abschneiden könne.

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Am 20. November früh Morgens ließ der FML. Davidovich noch eine Rekognoszirung durch einen Theil seiner Reiterei unternehmen, welche er über Castelnuovo und Cavalcaselle vorschickte. Sie fand den Feind in starkem Vorrücken von Verona über Pallazuolo, dann über Villafranca gegen Castelnuovo. Die öste reichischen Vorposten wurden bald darauf überall gedrückt. Unterdessen hatten die übrigen Truppen be reits den Rückmarsch in die Posizion von Rivoli angetreten. Der rechte Flügel lehnte sich dort an Cavajon. Die Linie lief auf den Anhöhen fort bis an die Etsch, gegenüber von Volargne. Der Oberstlieut. Bayer wurde mit 1 Bataillon beordert, den Oberst Lusignan auf dem linken Ufer der Etsch, bei Chiusa abzulösen. Dieser erhielt Befehl, nach Lugo, Oberst= lieut. Seulen nach Podestaria zu rücken. Die französischen Kolonnen setten ihre Bewegungen, von Verona aus, nach Villafranca, und auch jenseits der Eisch in das Val pantena fort. In der Nacht traf

vom Oberst Lusignan aus Lugo die Meldung zu Rivoli ein, daß der über 1500 Mann starke Bortrab der „französischen Division Augereau schon am 19. Abends „die kaiserlichen Posten aus Stallavena zurückgedrückt „habe, und daß demselben zwei stärkere, zusammen auf 5000 Mann geschäßte, feindliche Kolonnen, die Eine "gegen Lugo, die Andere gegen Negrare, folgten." So war also der Rückzugsweg des Tiroler Korps im Etfchthale, nach Ala, bereits wirklich bedroht. FML. Davidovich sendete nun sogleich noch 1 Bataillon aus der Stellung vor Rivoli über die Etsch, der Brigade Lusignan zur Verstärkung.

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Das Friauler Korps brach am 20. um zehn Uhr Morgens von Olmo auf, und rückte gegen Montebello vor. Der Major Miloradovich wurde bestimmt, mit seinem Detaschement nach San Bonifacio zu marschiren, und diesen Ort um fünf Uhr Nachmittags, gleichzeitig mit dem Gen. Mitrovsky, anzugreifen. Doch wegen spätem Erhalt dieses Befehls, kam Miloradovich mit seiner Kolonne, über Lonigo, erst um neun Uhr Abends bei San Bonifacio an. Der Angriff wurde daher auf den nächsten Morgen verschoben. Der Gen. Prinz Hohenzollern traf mit der Vorhut um zwei Uhr Nachmittags bei Montebello ein, griff sodann die französischen, diesseits Villanova stehenden Posten an, und diese wurden geworfen, 8 Chasseurs mit 9 Pferden gefangen. Die Vorhut nahm ihr Lager vorwärts Billanova. Die Vorposten stellten sich unweit Caldiero, den feindlichen gegenüber. Das Friau ler Korps marscirte hinter Villanova auf; in welchem Orte der F3M. Alvinky mit seinem Hauptquar= tier um sieben Uhr Abends anlangte.

Der FZM. Alvinky wollte am nächsten Morgen (den 21.) so nahe als möglich an Verona rücken. Er schrieb daher, sobald er in Villanova angelangt war, an den FML. Davidovich: „Wenn ich bis zum Abend „(des 21.) von Ihnen die Versicherung erhalten haben „würde, daß Sie am 22. den Feind ernstlich zu beschäf „tigen, Alles anwenden werden, so will ich, trog mei„ner Schwäche, am 22. früh den Übergang der Ersch „unterhalb Verona auszuführen suchen.“ Dieses Schreiben war aus Villanova um sieben Uhr Abends® datirt. Es schloß mit den Worten: „Eilen Sie dann, „mir sichere Nachricht von Ihren angetragenen Unters „nehmungen zu geben. -Der Überbringer dieses will „bis 22. Mittags wieder hier zurück feyn. Kann ich „durch die mitkommende Nachricht sicher darauf rechnen, „daß sie den Feind am 23. früh mit aller Aufopferung „angreifen, und ihn zu schlagen, Alles aufbieten wer,,den, so wage ich ebenfalls am 23. früh den Übergang." (Nämlich, wenn nicht schon durch andere, bis zum Abend des 21. eingelangte, günstige Nachrichten ohnehin der Übergangsversuch schon am Morgen des 22. herbeiges führt worden wäre.) - ,,Unsere Vereinigung hängt ,,dann von Ihnen ab."- Wir bemerken hier nur noch, daß dieses Schreiben erst am 21. eine halbe Stunde vor Mitternacht, zu Ala, — folglich nach dem zweiten Trefs fen bei Rivoli, und nach dem Rückzuge in das Erschthal, von FML. Davidovich empfangen wurde. -Die Kolonnen des Friauler Korps marschir ten am 21. November gegen Caldiero und Ärcole vor. Der GM. Prinz Hohenzollern war entschlossen, die bei Caldiero unter Gen. Le Clerc aufgestellte feindliche Urrieregarde mit der Vorhut anzuÖstr. milit. Zeitsch, 1829. II. M

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