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9.32 Grammes im Gewicht, 10" Durchmesser, mit 5"" breitem Knopf gefunden, der durch die Technik der Gravure eigenthümlich ist. (Herr von Graffenried.)

Lore (Insel Csepel unter Pest). 1858. Nach einem Berichte des Herrn Dr. Michael Haas (Mittheilungen der k. k. Central-Commission 1858) III, S. 223, finden sich nicht weit von dem dem Andenken des Grafen Eugen Zichy geweihten Kirchlein zwei römische Reliefsteine, der eine mit der Darstellung Achilles, der mit zwei prächtigen Rossen Hector's Leiche schleift; der andere ist muthwillig zerstört worden. (Kommen in das Pester Museum).

Vaal (Insel Csepel). 1858. A. a. O. wird erwähnt, dass Waizen gegenüber in dem Weichbilde des deutschen Dorfes Bogdan 24 römische Grabsteine in einer Grube aufgehäuft sein sollen.

Tétény (Pest-Pilis-Solter Comitat). 1857. Bei einer Brunnengrabung wurde folgender Fund gemacht.

1. R. Denar von Kaiser M. Aurel (161 — 180). IMP M AVREL ANTONINVS AVG. Kopf. B CONCORDIA AVG TR PXVII, unten COS III Concordia stehend, in der Rechten einen Kranz.

2. Eine unbestimmte Zahl von Münzen von Karl Robert von Ungarn († 1342).

3. Slavonische Münzen, ebenfalls von unbestimmter Zahl, die Beizeichen waren zwei Tauben, Lilien, Ringe.

Bia. 1846. Ein ohne nähere Angabe der Umstände eingesendeter Münzfund wies folgende Posten auf:

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1. A Denar der Familie Cornelia. GP R Kopf des Genius des römischen Volkes mit Diadem und Scepter. B CN·LEN ·Q EX — S ̊C · Lorbeerumwundenes Scepter, Kugel und Steuer. Riccio (le monete delle Famiglie antiche Romane) Nr. 21.

2. A Denar der Familie Neria. NERI Q· VRB. Kopf des Saturnus mit dem Winzermesser. R L·LEN C MRC, unten COS. Legionsadler zwischen zwei Standarten, auf deren einer H, auf der andern P steht. Riccio, Nr. 1.

3. A Denar der Familie Sulpicia. SER SVP. Mässig bärtiger Kopf mit Lorbeer. B Schiffstropaeum, daneben auf der einen Seite ein Mann mit Toga und Petasus, auf der andern ein Aeginete mit gebundenen Händen. 4. AR Denar des Jul. Cäsar (48-45 vor Christo). Venuskopf mit Diadem. B CAESAR. Aeneas, mit der Rechten das Palladium, mit der Linken den Anchyses tragend.

5. R Domisa. Kopf des Jupiter. B DOMISA. Reiter mit Lanze. 6. A Eravis'ci. Der Typ ähnlich dem von Post 1 dieses Fundes, nur steht auf der B RAVI2, auf der Vorderseite fehlt jede Inschrift; ein anderes ähnliches Stück hat auf der Vorderseite das mit dem Eberfell bedeckte Haupt der Juno Sispita?

7. A 5 Stück barbarischer Münzen mit den nachgeahmten Typen der Calpurnia (Apollokopf, B Reiter), Cornelia (vergl. den oben genannten) und der Papia (Kopf der Juno Sispita, Be laufender Greif), dann der Eravisci.

Perbal (Comitat Pest-Pilis, Bezirk Ofen)? Auf dem gegen Tinnye

sich erstreckenden Hotter

wurden zwei Pfeilspitzen aus

Eisen gefunden. Die eine der

selben hat drei Kanten, deren jede am unteren Ende mit einem Loche versehen ist, der Schaft ist rund. Sie ist

Fig. 32.

4" 6" lang und wiegt 61/64 Loth. Die andere an einem langen Schafte befindliche hat eine Rippe am Blatt. Sie ist 3" 9"" lang, und wiegt 10/32 Loth; sie sind in Fig. 32 in halber Grösse gezeichnet. (Herr von Graffenried.)

Puszta Jászfalu (Comitat Pest-Pilis, Bezirk Ofen)? Der Fundort lieferte alte eiserne Sporen; von diesen waren zwei grosse mit Rädern und einer mit einer Kette zum Befestigen versehen ; an einem dritten (Fig. 33), der in eine Spitze auslief, war die eine Spange altgebrochen.

Fig. 33.

Bei einer Canalgrabung kamen römische Münzen zum Vorschein. (Herr von Graffenried.)

Tinárd bei Tinnye - Bikás (Comitat Pest - Pilis, Bezirk Ofen)? Im Grunde des Herrn Karl von Sötét wurden zwei bronzene Fibeln, 2" und 2" 1"" lang, vom Regenwasser ausgewaschen gefunden; auch ein eisener Radsporen wurde aufgegraben. (Herr von Graffenried.)

Békásmegyer (Comitat Pest-Pilis, Bezirk Ofen). 1854. Der Csizmenmacher Fassl fand daselbst ein AS (Æ II) von M. Aurel (vom Jahre 154 nach Christo). Die Vorderseite ist ziemlich verwischt. Die B TR POT VIII - COS II. Die Pallas stehend, in der Rechten die Lanze, auf der linken Hand eine Eule. (Herr von Graffenried.)

Gran (Comitat und Bezirk Gran). In den 1820er Jahren zog ein Fischer mit dem Netze aus der sogenannten kleinen Donau ein bronzenes Schwert heraus, welches Fig. 34 in Sechstelgrösse abgebildet ist. Dasselbe hat die beträchtliche Länge von 29" 2"", die grösste Breite der Klinge beträgt 1" 10", das Gewicht 2 Pfund 1223/32 Loth. Die Klinge, welche vor dem Griff verjüngt ist, hat eingravirte Randstriche in der dargestellten Weise. (Herr von Graffenried.)

Gran (Comitat und Bezirk Gran)? Bei dem Baue der dortigen Kirche wurde ein stark von

Fig. 35.

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Rost angegriffenes, augenscheinlich aus früherer Zeit herrührendes, sogenanntes ganzes Hufeisen aus Eisen gefunden (Fig. 35), das 3" 7" lang, 3" 8" breit ist und 92/32 Loth wiegt. Es ist an

beiden Seiten mit je 3 Nietlöchern versehen, in deren einem noch die Niete steckt. Der Ausschnitt in der Mitte beträgt 1" 8"" Länge und 1" 3" Breite. (Herr von Graffenried.)

Szent-Lélek (Comitat und Bezirk Gran). Zu Anfang der 1850er Jahre wurde in der Nähe ein einhändiges zweischneidiges Schwert von Eisen gefunden, dessen ganze Länge 3" 6" beträgt. Davon kommen auf den Knopf 2′′ 2′′'', auf den Griff 6" 8"". Die Breite des Knopfes beträgt 2" 6"", die grösste Breite der Klinge 1" 10", die des Griffes 1". Die Parirstange ist 7" 10" lang. Auf der Mitte der obersten Seite des

Knopfes befindet sich ein kleinerer, der in Messing gefasst ist. Der grosse Knopf, der längs der Peripherie einen schmalen Messingstreifen eingelassen trägt, hat in der Mitte auf beiden Seiten kleine Scheibchen, in welche kleine einfache Kreuze aus Messingstreifen eingesetzt sind. (Fig. 36, Herr von Graffenried.)

Domos (Comitat und Bezirk Gran)? Herr Karl von Pálkovics stiess in einem Walde in der Nähe dieses Dorfes bei Gelegenheit einer Jagd im Gehen auf einen Gegenstand, welcher bei weiterem Nachsuchen sich als Knopf eines eisernen, gut erhaltenen Dolches erwies, der auf der Klinge mit einer Blutrinne versehen ist. Die Parirstange ist nach abwärts gebogen. (Herr von Graffenried.)

Kis-Szecse (Comitat Bars, Bezirk Léva). October 1856. Der dortige Bauer Johann Tóth fand beim Ackern unter grossen Steinen in einer irdenen Urne gegen 30 Pfund Bronze, theils im rohen Zustande, theils altgebrochene Gegenstände, die offenbar zum Einschmelzen bestimmt waren. Die merkwürdigeren dieser Fundobjecte sind:

1. Bruchstück eines an den Rändern sägeartig ausgeschnittenen Instrumentes aus Bronze (Fig. 37); es ist 2" 11" lang und wiegt 14/32 Loth.

2. Neun Kelte. Unter diesen hat einer, welcher hinter den Schaftlappen altgebrochen ist (der abgebrochene Theil ist vorhanden), 8′′ 5''' Länge, 1′′ 11 1⁄2" grösste Breite (hinter den Lappen) und eine 2" 1"" breite

Fig. 37.

Fig. 38.

Schneide, bei einem Gewichte von 1 Pfund 15 1/16 Loth; ein anderer, ähnlich dem vorigen, vor den Lappen aber spitz zulaufend und mit altabgebrochenem fehlenden Vordertheil hat 5" 9"" Länge, 1" 7" Breite am Schaftlappen und ein Gewicht von 1 Pfund 129/32 Loth; das Bruchstück eines Kelten mit sichtbarem Lappenansatze und an dem hinteren Ende altgebrochen hat bei einem Gewicht von 1917/32 Loth eine Länge von 4′′ 7''' und eine Breite an der Schneide von 2" 4"". Die übrigen Kelte waren statt der Schaftlappen mit Schaftlöchern construirt. Eine besondere Form hat der (Fig. 38) dargestellte, welcher 3" 6" lang ist und 11/32 Loth wiegt. Der Durchmesser des

Schaftloches beträgt 10", er ist oben mit zwei Ringen und einem Öhr versehen, die flache Schneide hebt sich in der dargestellten Weise scharf vom Schaftcylinder ab, mit dem sie aus einem Stücke gegossen ist; ein kleinerer Streitmeissel derselben Construction, aber von gewöhnlicher Form, ist 3" 5" lang, 1" 81/2" breit (an der Schneide, die stark ausgeschweift ist) und wiegt 126/32 Loth. Das Schaftloch hat einen Breitendurchmesser von 10 1/2" und einen Längendurchmesser von 1" 2"; ein kleinerer Streitmeissel ist dem eben beschriebenen ähnlich, nur kürzer und gedrungener, und hat auf einer Seite der Schneide einen alten Riss. Er ist 3" lang, an der Schneide 1" 8 1/2" breit, das fast viereckige Schaftloch ist 1" 1"" lang, 10 1/2" breit. Er wiegt 9 13/32 Loth.

3. Endlich eine mehrfach altgebrochene Gürtelschliesse nebst Bruchstücken von Schwerten, Lanzenspitzen und Sicheln. (Herr von Graffenried.)

Szántó (Comitat Bars, Bezirk Léva). Mai 1859. Zufolge einer Mittheilung des Doctoranden der Rechte Herrn Adolf Ehrenfeld an den k. k. Regierungsrath und Director Arneth, welcher mir selbe gütigst zukommen liess, befinden sich in der Nähe dieses Dorfes 2 Meilen von Léva einige kegelförmige Hügel mit sehr vielen Quellen. Auf einem derselben, der 30' hoch ist, fand man kleine von Regen ausgewaschene Gefässscherben und nach mehreren Nachgrabungen viele Knochen, darunter ein Stück von Hirschhorn und einen menschlichen Halswirbel. An einer anderen Stelle führten die Nachgrabungen auf 1/2' lockere schwarze Erde, dann auf eine 6 10" Tiefe Lehmschichte; unter dieser lagen in ziemlicher Entfernung von einander mehrere Gefässe, die sämmtlich von allen Seiten mit grossen Scherben umgeben waren, letztere waren ihrerseits wieder mit Lehm umgeben. Unter den Gefässen fing eine Aschenschichte an, die über 1' verfolgt wurde, ohne aufzuhören. Die Analyse der Asche ergab phosphorsaure Kalkerde. Alle Gefässe lagen auf der Seite, meist einzeln, manchesmal zwei beisammen. Herr Ehrenfeld machte zwei derselben mit dem Bruchstücke eines Deckels dem k. k. Antiken-Cabinete zum Geschenke; von diesen ist das eine ein Krügelchen, 4" hoch, mit langem und sehr weitem Hals (3" 1" Mündungsdurchmesser), kleinem Bauch und Henkel, auf der Thonscheibe gedreht und im Ofen gebrannt; das Bruchstück eines Deckels des kleinen Aufsatzes ist flach gewölbt mit eingravirten Ringelchen und Doppellinien geziert und hat 2" 10" Durchmesser und ein breites Öhr,

Archiv. XXIV. 2.

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