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Das Wappenschild der älteren Tannberger ist, wie man aus den Siegelabbildungen ersehen kann, verschieden. Ortneid führt zwei ganz ungleiche Schilder, einmal eine Pyramide, das andere Mal einen siebenästigen Baum. Gundaker führt im Schilde einen Stechhelm mit fliegender Helmdecke, und als Helmzierde zwei auf den Köpfen stehende und mit denselben einander zugeneigte Fische.

Am Schlusse dieser Monographie ist noch beizufügen, dass wahrscheinlich das ganze Geschlecht der Herren von Tannberg am Ende des XVII. Säculums in nothdürftigen Verhältnissen erloschen ist. Bezeichnend für ihre bedrängte Lage ist der Vorgang bei der Veräusserung des Schlosses Pertenstein.

Johann Albrecht, Graf von Törring, wollte dieses Schloss und die Hofmark verkaufen. Die geschlossene Hofmark wurde auf 32000 Gulden geschätzt. Graf Wolf Dietrich von Törring stellte sich unter die Gläubiger seines Bruders Johann Albrecht und erklärte, dass er das Gut um diesen Preis anzunehmen bereit sei. Damit mussten nun zwar die Gläubiger zufrieden sein, „da er aber statt des baaren Geldes nur Schuldscheine von der Tannbergischen Familie anbieten konnte, nahmen sie ihn nicht als Käufer an". Bei der Unmöglichkeit, seine Obligationen 9

Archiv. XXIV. 1.

in baares Geld zu verwandeln, bewog jetzt Graf Wolf Dietrich seinen Bruder Adam Lorenz, Dompropst zu Salzburg und Regensburg, welcher gleichfalls unter die Creditoren seines Bruders gehörte, die Veräusserung des altväterlichen Gutes nicht gleichgiltig anzusehen und ihm zu dessen Erkaufe 14000 Gulden zu borgen. (Oberbairisches Archiv, Bd. VIII, Heft III, pag. 363.)

Mit unseren Tannbergern ist auch das Geschlecht der tirolischen Tannenberg, das auch jetzt ausgestorben, keineswegs verwandt. Diese waren Grafen von Tannenberg, Freiherren von Rottenburg, Herren von Campann, Liebenaich, Grienburg, Trazberg und Schönwert etc., Erbjägermeister in Tirol. Georg Tannauer von Tannenberg, Gewerk- und Schmelzherr in Tirol, geboren 1620, erhält 1685 den Adelstand und das Prädicat von Tannenberg. (v. Mayrhofen, Sebastian, Genealogie [im Manuscripte] des tirolischen Adels, im Ferdinandeum zu Innsbruck.)

Regesten zur II. Abtheilung.

I. 1312. 30. September. Schärding. Albrecht und Alram, Grafen von Hals, bezeugen, dass ihr Vater „an seinen letzeten zeiten" ihrem Getreuen Albrecht von Tannberch schuldig geworden sei 10 Pfund Herrengülte in Regensburger Münze, ihnen selbst habe er auch geliehen 230 Pfund Passauer Pfennige „an vnserm gelt hintz wels, da grozzer schad mit laistvng auf vns vmgie“. Dafür verpfänden und einantworten sie ihm nun „Aurolzmunster vnd swaz darzv gehört, Leut vnd Gut mit allen nvtzen, versucht vnd vnuersucht. Er sol auch di selben Leut vnd Gůt stiften vnd enstiften, handeln vnd wandeln an all irrvng als sein selbs vrbor vnd gůt". In diesen Satz gehören auch die 10 Pfunde Herrengeld, das Albrechten seit dem Tode ihres Vaters nicht entrichtet worden ist, und die Kosten, welche er etwa auf den Bau verwendet hat; „wår auch, daz er selb darzv icht chavfft oder gewunne auz ander Låut gewalt oder ob vns icht ledig würd vnd ob wir im daz verlihen, daz gehört in di losvng nicht vnd als wir von im lösen, so mvgen noch ensvllen wir im nichtz daran engen noch irren".

Orig. Perg. Die Hängesiegel abgefallen. Schlossarchiv Aurolzmünster.

II. 1316. Albrecht von Tannberg erscheint als Zeuge in einer Urkunde des Klosters Osterhofen.

Hund, bair. Stammbuch II, 310.

III. 1321. 4. Jänner. Albrecht und Alram, Grafen von Hals, versprechen, ihrem Oheime Heinrich, Grafen von Schaunberg, welchen sie mit ihres Oheims, des Grafen Ulrich von Truhendingen Tochter Anna verheirathet haben, innerhalb Jahresfrist nach dem Beilager 600 Mark Silber auszuzahlen, wofür sie ihm ihr Haus Erneck verpfänden, dessen Burggraf, der Tannberger, es seiner beschwornen Pflicht gemäss sogleich ausliefern wird, wenn das Versprechen nicht erfüllt würde.

Copialbuch. Schlossarchiv Efferding.

IV. 1329. 16. April. Wien. Albrecht und Alram, Grafen von Hals, stellen dem Eberhart von Wallsee für eine Schuld von 100 Mark Silber als Bürgen Albrechten von Tannberch u. A., welche für den Fall der Nichtbezahlung zu Passau oder, wenn Eberhart das Haus Neuburg nicht mehr inne haben sollte, zu Linz das Einlager leisten müssen.

Notizenblatt d. kais. Akad. d. Wiss. 1851, pag. 330.

V. 1345. 12. Juli. Dietrich der Spät reversirt, „daz ich auf di hab vnd auf den brief, den mir Hans der Tannberger gegeben hat, nichts nicht weder minner noch mer an allez geuard ze sprechen han, vnd swanne er den brief, den er mir gegeben hat, an mich Ayschet, den soll ich im wider geben, An swaz daz ist, daz vnser alter brief sait, den wir vor gein einander haben, da sullen wir bei beleiben“. Mitsiegler: Herr Lienhart von Morspach und Gotfried der Talhaimer.

Orig. Perg. 3 Hängesiegel. Schlossarchiv Aurolzmünster.

VI. 1358. 10. Juli. Passau. Die Urleugsperger compromittiren in ihrem Streite mit dem Bischofe von Passau auf ein Schiedsgericht, dessen Obmann Hanns Tannberger ist.

Mon. boic. XXX, II, 236.

VII. 1372. 10. August. Dietmar, Propst von Reichersberg, versetzt dem Bernhart von Vischerleiten, Bürger zu Ried, für geliehene 20 Pfund Pfennige das Gut zu Sweikersperig bei Ried, wovon er aber den Klosterbrüdern alljährlich in die Oblai 1 Pfund Pfennige und ebenso viel dem Propste und seinem Gotteshause zum Jahrtage des sel. Herrn Hannsen des Tannberger reichen soll.

B. Appel, Geschichte von Reichersberg, 147.

VIII. 1375. 29. September. Ulrich der Murheimer und seine Hausfrau verkaufen Hannsen dem Tannberger den Sitz zu Aurolzmünster „mit hofstat, mit zimmer, mit paw, mit Chelern, mit zehent darauf, mit Pawngärten vnd mit weyärn, mit grund vnd mit podem vnd mit allem dem, daz darzu gehört“, um 100 Pfund Wiener Pfennige. Zeugen und Mitsiegler sind des Verkäufers Brüder Heinrich und Chunrat, dann Herr Hartneid der ältere Kuchler und des Verkäufers Schwager Thomas der Guster.

Orig. Perg. 3 Hängesiegel. Schlossarchiv Aurolzmünster.

IX. 1384. 6. December. Gerichtsbrief Chunrat's des Stokhaimer, Pflegers und Landrichters zu Ried, erlassen in offener Schranne daselbst, über die Klage des Ulrich Ymperndorffer, welcher von Hannsen dem Tannberger der Schmiede zu Tvmboltshaim (Pfarrort Tumeltsham im Innkreise) entwehrt worden ist. Letzterer beweist, dass sie sein väterliches Erbgut sei, und behauptet sein Recht.

Orig. Perg. Das Hängesiegel verloren. Schlossarchiv Aurolzmünster.

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X. 1385. 21. Mai. Thomas Apfentaler reversirt wegen Innehabung der ihm von dem Grafen Heinrich von Schaunberg auf ein Jahr anvertrauten Veste Neuhaus. Mitsiegler: Eckhard der Tanner, Hanns der Tannberger von Münster, Georg der Tumayer und Hanns der Pucher, Richter zu Eferding.

Orig. Perg. Hängesiegel verloren. Schlossarchiv Eferding.

XI. 1390. 2. Februar. Burghausen. Hanns der Tannberger, welcher von Albrecht, Herzog von Österreich, desshalb, weil er „wider seine land vnd leut getan", gefangen, aber auf fleissiges Bitten des Herzogs Friedrich von Baiern wieder freigelassen worden war, verspricht, nichts Feindseliges heimlich oder öffentlich gegen Österreich selbst unternehmen oder Jemanden, der wider dasselbe feindliche Absichten hegt, in seinen Vesten und Häusern beherbergen oder unterstützen zu wollen bei Verlust von Leib und Gut. Mit dem Leibe soll er, wo er als Treuloser in Baiern oder Österreich ergriffen wird, mit seinen Gütern aber seinem Herrn, Herzog Friedrich von Baiern, verfallen sein „vnd sol darczu trewlos vnd erlos sein, Ausgenomen ob Landeskrieg auferstånd, So mag ich wol von dem Landesfürsten in dem krieg beleiben Also, daz ich erberlichen darumb absag vngeuerlichen". Mit ihm siegeln „die erbern vesten Wilhalm vnd Stephan die Mautter vnd Wilhalm der Ahamer“.

Orig. Perg. 4 Siegel. K. k. geheim. Hausarchiv.

XII. 1391. 29. December. Hanns Tuemayer von Dorfpach verkauft „dem Erbern hannsen dem Tannberger ze Munster" und seiner Hausfrau das Gut zu Niderschachen in Münstrer Pfarre. Mit dem Verkäufer siegeln seine Vettern Peter und Georg die Tuemayer.

Orig. Perg. 3 Hängesiegel. Schlossarchiv Aurolzmünster.

XIII. 1392. 17. October. Heinrich der Werthaimer schwört dem Hause Österreich Urfehde. Würde er eidbrüchig, so sollen ihn seine Herren: Herr Wernhard der Grans zu Uttendorf, Herr Hanns der Tannberger zu Münster und Ulrich der Apfentaler, Pfleger zu Neuhaus, verfolgen und bestrafen.

Orig. Perg. Hängesiegel 2 u. 3 verloren. K. k. geheim. Hausarchiv.

XIV. 1392. 2. November. Werntzel von Weypoten verspricht, wegen des Gutes zu Weypoten gegen das Kloster Reichersberg keine weiteren Ansprüche erheben zu wollen. Unter den Zeugen: Hanns der Tannberger zu Münster. Mon. boic. IV, 486.

XV. 1394. 7. December. Wels. Hanns der Tannberger zu Münster gibt dem Herzoge Albrecht von Österreich, der ihn mit einem jährlichen Solde von 60 Pfund Pfennigen in seinen Dienst genommen, einen Revers. Er will ihm dienen „wider aller menikleich niemand ausgenomen, denn wider den Hochgeborn fürsten meinen genedigen herren Herczog Hainreichen phallentzgrafen bey Rein vnd Herczogen in Bayrn vnd das nider Lannd zu Bayrn pin ich im nicht gepunden cze dienen. Es ist auch getaidingt, ob mein derselb mein herr Herczog

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