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wassers, welches einen Theil Blei aufgeldft zu halten im Stande war; ich fand, daß, wenn man dieses Wasser aus dem Haupte der Quelle nahm, und wie bei den früheren Versuchen auf Blei ein= wirken ließ, es Zeichen eines sehr geringen Bleigehaltes gab. Ich untersuchte daher dieses Wasser, indem ich eine gut verschlossene Flasche an dem Haupte der Quelle damit füllte. Es blieb bei Zus saz von überschüssigem Kalke vollkommen klar. 32 Unzen gaben, als sie in einem silbernen Tiegel bei einer Temperatur, die etwas über 300° F. betrug, abgedampft wurden, einen Rükstand, welcher 1,75 Gran wog. . Gran dieses Rükstandes waren in starkem Alkohol aufldelich, und bestanden aus salzsaurem Manganoryd und falzsaurer Thonerde, während der übrige Theil aus Gyps mit etwas schwefelsaurem Eisen und Kieselerde bestand. Sowohl diese Quelle, als die andere, deren ich oben erwähnte, entsprang aus den oberen Lagern eines alten rothen Sandsteines, welcher mehrere kleine Braunsteinadern enthielt.

Es ist merkwürdig, daß Dr. Lambe in seinen Researches on Spring Water S. 158 die Kraft des Quellwassers Blei aufzu= Idsen, einem zusammengesezten Salze zuschrieb, deren Basis aus Mangan und Eisen, und vielleicht aus etwas Nikel besteht, während er die Säure als Salzsåure annehmen zu dürfen meinte. Er glaubt, daß eine derlei Composition in allem Quellwasser enthalten sey: eine Behauptung, die gewiß zu weit ausgedehnt, und weder durch seine eigenen, noch durch die Versuche anderer bestätigt ist. So viel scheint jedoch gewiß, daß er in mehreren Quellen Mangan. pryd entdekte.

39) Ich fand mich im Laufe dieser Beobachtungen auch veran= laßt einige Versuche über das elektrische Verhältniß des Bleies zu anderen Metallen, besonders zum Bleie anzustellen, theils weil es schien, daß einige der beschriebenen Wirkungen durch die Berührung mit anderen Metallen modificirt werden würden; theils weil vers schiedene Physiker dem Bleie eine verschiedene Stelle in der elektrischen Ordnung anweisen.

40) Ich stellte meine Versuche mit einem Galvanometer an, welcher gleich jenem Ritchie's zwei Nadeln und einen glåfernen Faden hatte. Die Metallplatten hatten 2 Zoll Långe auf 1 Zoll Breite, und wurden dadurch, daß ein Stük Holz von Zoll Dike zwischen denselben befestigt ward, in gleicher Entfernung von eins ander erhalten. An den Platten wurden Kupferdrähte angeldthet, damit dieselben mit den Schälchen des Galvanometers in Verbindung gebracht werden konnten. Die Flüssigkeiten befanden sich in cylindris schen irdenen Schälchen, welche beiläufig 4 Unzen Wasser faßten.

Ich fand, daß wenn destillirtes Wasser, Quellwasser, AufIdsungen von Neutralsalzen, verdünnte Schwefelsäure, Salz oder Salpetersäure, Kalkwasser oder eine Aezkaliauflösung angewendet wurde, und beide Metalle blank waren, das Blei sich zum Eisen beständig verhielt, wie sich an der gewöhnlichen Volta'schen Säule das Zink zum Kupfer verhält; oder daß die Strömung vom Blei zum Eisen durch die Flüssigkeit Statt fand. War hingegen das Blei matt, bevor es in das Wasser gebracht wurde, oder ließ man dasselbe, nachdem es in Säuren oder Salzaufldfungen gebracht worden, eine kurze Zeit über untergetaucht, so nahm die Abweichung der Nadel chnell ab, und erfolgte in einiger Zeit nach der entgegengesezten Richtung. Hr. Davy gab im Jahre 1826 die allgemeine Ursache dieser Veränderungen in den Beziehungen zweier Metalle zu einander an; allein erwähnte dabei des Bleies nicht insbesondere, sondern ließ es sogar in der Labelle, die er gab, in derselben Ordnung, in welche er es im Jahre 1802 stellte.

41) Die Kraft die Nadel abweichen zu machen, so wie sie durch die Drehung der Glasfaden, welche durch Blei und Eisenplatten hervorgebracht wurde, im Vergleiche mit der Drehung, welche ähnliche Verbindungen von Zink und Kupfer mit denselben Flüssigkeiten geben, bemessen wurde, ersieht man annåherungsweise aus folgenden Resultaten, welche wahrscheinlich auch die relativen Quantitäten der ent= wikelten Elektricitår andeuten.

1) Flüssigkeit: destillirtes Wasser: Blei und Eisen gab der Kraft gleicher Zink- und Kupferplatten.

2) Flüssigkeit: Quellwasser, wie das in §. 4 und 5 angewendete, gab 50. Das Blei war bei beiden Versuchen anstatt Zink angewendet.

3) Schwefelsäure / Drachme, Quellwasser 4 Unzen: 0; bas Blei als Zink. Nach ein Paar Minuten, und in einem Falle selbst in einer Minute war die Ordnung umgekehrt; das Blei wurde zum Kupfer negativ, und die Kraft 8 von jener des Kupfers und des Zinkes.

In diesem Zustande war das Blei also selbst zum Kupfer negativ.

Mit einer Kaliauflösung, das Blei als Zink, war die Kraft doppelt so groß, wie die von dem Kupfer und dem Zinke gegebene; und obschon dieselbe rasch abnahm, so trat doch keine Umkehrung ein.

Mit einer Auflösung von Kohlensäure in destillirtem Wasser entstand beim Untertauchen der Eisens und Bleiplatten keine Divers genz der Nadel.

Dingler's polyt. Journ. Bd. LIV. §. 1.

3

Schluß.

Aus den Versuchen, welche ich in dieser Abhandlung mittheilte, so wie aus einigen, von Anderen beobachteten Thatsachen, lassen sich nun hauptsächlich folgende Schlüsse ziehen.

Wenn Blei in deftillirtes, lufthaltiges Wasser untergetaucht wird, sd entsteht, indem sich das Blei mit dem von der Luft gelieferten Sauerstoffe verbindet, ein Orydhydrat, wovon ein Theil, der beiläufig 1/1000 von dem Gewichte des Wassers oder etwas dars über beträgt, von dem Wasser aufgeldft wird (§. 5, 22, 25, 28); außer der Bleiauflösung entstehen aber auch noch durch dieselbe Thätigkeit zwei feste Körper; und zwar der Zeit nach zuerst eine sehr leichte krystallinische Substanz, welche entweder ein Gemenge (§. 18) oder vielleicht eine Verbindung (§. 19) von gleichen Proportionen Bleiorydhydrat und kohlensaurem Blei ist; und zweitens ein wasserfreies Bleioryd in grauen blåtterigen Krystallen und kleinen weißen Dodekaëdern (§. 8). Daß diese zweite Substanz aus ihrer wåsserigen Auflösung krystallisirte, geht daraus hervor, daß sie sich auch auf das Eisen absezte (§. 12).

Befinden sich in dem Wasser, in welches das Blei untergetaucht wird, kleine, in ihrem Verhältnisse wandelbare Quantitåten von Salzen, so wird die eben erwähnte Wirkung des Wassers dadurch vers hindert (Christison); die Verwandtschaft des Bleies zum Wasser scheint dadurch so vermindert zu werden, daß kein Hydrat gebildet wird, und daß auch keine Auflösung Statt findet; das Blei überzieht sich jedoch langsam mit Oryd..

Es scheint übrigens, daß das Blei, wenn es einer eingeschrånkten, mit Wasserdämpfen überladenen Atmosphäre ausgesezt wird, und besonders, wenn es zugleich mit organischen hygrometrischen Substanzen in Berührung steht, mit kohlensaurem Blei überzogen wird, wie dieß Faraday an Flintenkugeln, und Becquerel an der äußeren Wand von bleiernen Wafferbehåltern beobachtete.

Die meisten Salzaufldsungen, so wie die Schwefel- und Kohlensäure fållen mehr oder weniger von dem Bleie aus seiner Aufldsung in deftillirtem Wasser; und zwar die neutralen Salze wahrs scheinlich als Bleiorydhydrat, und die sauren Salze, so wie die Sâuren als Bleisalze (§. 22).

In Wasser aufgelöste Kohlensäure wit nicht auf das Blei, und löst auch keine meßbare Quantitåt seines Orydes auf: ausge nommen sie ist in Ueberschuß vorhanden. Allerdings Idst sie aber eine geringe Quantitåt kohlensaures Blei auf, obschon diese Quantitắt wahrscheinlich nur den vierten Theil von jener beträgt, welche destillirtes Wasser an Bleioryd aufzuldsen vermag (§. 28 36).

Das einzige Quellwasser, welches ich untersuchte, und in welchem etwas Bleioryd aufgeldft war, enthielt keine Kohlensäure (§. 32).

In dkonomischer Hinsicht dürfte sich wahrscheinlich ergeben, daß solches Quellwasser, welches am stärksten auf Blei wirkt, am wenigs ften auf Eisen wirkt, und umgekehrt.

Wenn man Eisen und Blek in blankem Zustande in den einfas chen Volta'schen Kreis bringt, so ist das Blei gegen das Eisen positiv, welche Stellung ihm schon Volta ursprünglich anwies; ist die Oberfläche des Bleies hingegen orydirt, so wird das Blei zum Eisen und zum Kupfer negativ.

VIII.

Beschreibung einer Maschine zum Walken, Filzen und Reis nigen von wollenen Tüchern oder anderen Fabrikaten, welche dieser Behandlung bedürfen, worauf sich John Dyer, Ingenieur von Trowbridge, in der Grafschaft Wilts, am 13. August 1833 ein Patent ertheilen ließ, Aus dem London Journal of Arts. August 1834, S. 1. Mit Abbildungen auf Tab. I.

Das Walken oder Filzen der wollenen Tücher scheint von den frühesten Zeiten an mit einer groben und plumpen Vorrichtung vollbracht worden zu seyn. Man bediente sich nämlich, mit Ausnahme der unter gegenwärtigem Patente begriffenen Maschine, immer der plumpen und schwerfälligen Walkmühlen, die nicht nur eine große Triebkraft erfordern, sondern die, wenn sie in Bewegung gesezt wor den, auch einen solchen Lårm und eine solche Erschütterung erzeugen, daß das Gebäude, in welchem sie sich befinden, Gefahr läuft, und daß selbst die Nachbarschaft durch sie belästigt wird.

Der Zwek des Walkens ist die losen Fasern der Wolle in ins ige Berührung mit einander zu bringen; denn indem man das Tuch in nassem Zustande preßt und walzt, werden dessen Fasern gezwungen fest an einander zu leben, und sich so in einander zu schlingen und zu filzen, daß sie ein compactes oder dichtes Gewebe bilden, wie man es an den gefilzten Tüchern sieht. Dieser Zwek scheint nun an der Maschine des Patenttrågers eben so vollständig durch Walzen, wie sonst durch die Walkstämpel erreicht zu werden, wodurch nicht nur das låstige Getöse der Walkmühlen beseitigt, sondern wodurch es auch möglich wird, die Maschine durch eine weit geringere Triebkraft, als bisher dazu erforderlich war, in Bewegung zu sezen. Die Erfindung des Patenttrågers besteht demnach in der

Anwendung von Drukwalzen mit kreisender Bewegung, um dadurch die losen Fasern der wollenen Tücher in innige Berührung mit einander zu bringen, und um zu bewirken, daß sich diese Fasern so unter einander schlingen und mit einander verbinden, wie dieß sonst beim Walken und Filzen zu erfolgen pflegt.

Fig. 15 ist ein Fronteaufriß der Maschine, d. h. jenes Thei les, an welchem die Tücher in dieselbe gebracht werden. Fig. 16 ist ein Aufriß des zur Rechten gelegenen Endes der Maschine, woran der Rigger befestigt ist. Fig. 17 zeigt das zur Linken gelegene Ende mit dem Triebwerke; Fig. 18 endlich stellt den Rüken, oder jenen Theil vor, bei welchem die Tücher aus der Maschine austreten. Um die arbeitenden Theile noch deutlicher zu machen, ist in Fig. 19 ein senkrechter Långendurchschnitt der Maschine gegeben, woraus man die Stellung der Drukwalzen, der Leitungswalze und jene des gebo: genen Troges ersieht, durch welchen das Zuch in ununterbrochenen oder endlosen Stüken durch die Maschine geleitet und dem Druk: oder Preßprocesse ausgesezt wird. Fig. 21 ist ein horizontaler Durch: schnitt durch die Maschine, woraus man die Stellung der übrigen, in den früheren Figuren nicht sichtbaren Theile ersieht. An allen diesen Figuren beziehen sich gleiche Buchstaben auch auf gleiche Ge: genstånde.

a, a sind die unteren oder Lager- oder Tragwalzen, deren Ach sen in Bleiblöken oder Zapfenlagern ruhen, welche an den oberen Leisten der horizontalen Seitengestelle der Maschine befestigt sind. An den Achsen oder Wellen dieser Walzen befinden sich auch die Zahnråder b, b, welche durch ein an der Achse des Riggers d ange: brachtes Zwischengetriebe e in Bewegung gesezt werden.

Die senkrechten Drukwelzen e,e find oberhalb so aufgezogen, daß sie in ihrer Stellung mit den unteren Walzen a, a zusammens fallen; ihre Wellen oder Achsen sind in den gabelförmigen Wagen ff angebracht, die mittelst der Führstangen g,g, welche von dem oberen Theile eines jeden Wagens ausgehen und durch Scheiden in den Querståben am Scheitel der Maschine laufen, gehoben und gesenkt werden. An den Achsen der Drukwalzen sind die Zahnråder h,h ans gebracht, deren Zähne in die Zähne der unterhalb befindlichen Rås der b,b eingreifen. Diese Råder h,h sowohl, als die Walzen e, e werden dadurch genau in den entsprechenden Stellungen erhalten, so daß sich die Enden ihrer Wellen in senkrechten Leitungsfugen in den von dem Scheitelriegel des Gestelles herabhängenden Armen i, i bewegen.

Das Tuch, welches gewalkt oder gefilzt werden soll, ruß zwis schen den Bodenwalzen a und den Drukwalzen e durchlaufen, wie

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