Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

Bette, in welches er sich vor 12 Uhr Mitternachts begab, um Morgens 7 uhr wieder aufzustehen. Er starb in seinem-77sten Jahre nach einer kurzen Kranks heit; sein Körper ruht in der Westminsterabtei unter einem ungeheuren Granit: bloke, auf welchem statt aller Grabschrift die vielfagenden Worte: Thomas Telford" stehen. Wir schließen mit dem Imperial Magazine mit der Aufforderung: Gehet hin und folget seinem Beispiele!

(Notizen über Telford's Lebeu findet man in Dr. James Cleland's Enumeration of the inhabitants of Glasgow and County of Lanark; in Sir Henry Parnell's Treatise on Roads; im Repertory of Patent - Inventions, October 1834, S. 236; im Mechanics' Magazine No. 578 und 579; im Imperial Magazine und im Courier vom 31. October.

Literatur.

Aufmunterung zur Seidenzucht in Deutschland, besonders im Großs herzogthume Baden. Nebst einem Bogen Abbildungen und einem Probeblatte. Von L. Hout, großherzogl. badischem Amtmann in Mannheim, Mitglied des landwirthschaftlichen Vereines und der königl. preußischen naturforschenden Gesellschaft in Görlitz. 8. Mannheim, 1832. Drukerei von F. Kaufmann's Wittwe. 94 Seiten.

Der rühmlich bekannte Hr. Verfasser, der für die Emporbringung der Seidenzucht in Deutschland, und namentlich im Großherzogthume Baden, schon so Vieles gethan, und früher auch schon in unserem Jonrnale (Bd. XXXI. S. 460) einige seiner Ansichten üder Maulbeerbaumpflanzungen und Seidenraupenzucht mitgetheilt hat, hat durch obiges Werkchen seine Verdienste um diesen Gegenstand nur noch um Vieles gesteigert. Hr. Hout hat seinen Gegenstand von der wahren praktischen Seite aufgefaßt; man sieht aus seiner Schrift nicht nur, daß er denselben mit besonderer Vorliebe erfaßte, sondern daß er ihn auch studirte, und sich praktisch und durch Erfahrung von den vielen Vortheilen überzeugte, die die Seidenzucht für unser deutsches Vaterland haben muß, wenn sie ein Mal nach einem rationellen Verfahren betrieben werden wird. Zeigend, welche nachtheilige Folgen die früher tumultaarisch und gewaltsam versuchte Einführung der Seidenzucht in seinem Vaterlande nach sich zog, wies er darauf hin, wie diese Uebel in Zukunft vermieden werden können, und wie man zu Werke gehen müsse, wenn man von diesem Culturzweige nur die großen Vortheile, die el abwirft, ernten will. Der Verfasser, obwohl bekannt und vertraut mit den Werken und Leistungen seiner Borgånger in Italien, Piemont, Frankreich und Deutschland, hat in dem vorliegenden Werkchen keine gelehrte Abhandlung geben wollen; nein er spricht nur zum Praktiker, zum schlichten Landmanne und Dekonomen, und belehrt denselben über die Bahn, die er einzuschlagen, die Mittel, die er zu befolgen, und die Fehler, die er zu vermeiden hat; er hat in demselben die Erfahrungen unserer südlicheren Nachbarn, nachdem er sie wiederholt und geprüft, dem deutschen Klima, dem deutschen Boden und dem deutschen Sinne angepaßt. Seine ganze Schrift ist klar, verständig und einfach durchgeführt; überall und namentlich was die Zucht des Maulbeerbaumes betrifft, finden wir darin die besten Vorschriften. Wir wünschen daher, daß dieselbe in die Hånde recht vieler Dekonomen gelangen, und ihren Zwek, Aufmunterung zur Seidenzucht, erreichen möge; auch unseren bayerischen Seidenzüchtern, die in dem von der Seidenbaudeputation des landwirthschaftlichen Bereines in München verfaßten gründlichen Unterrichte in der Maulbeerbaum- und Seidenzucht bereits ein so schäzenswerthes Buch besizen, wird fie immer noch von größtem Nuzen seyn. Das Einzige, was wir an dem Werkchen des Hrn. Hout vermissen, ist eine detaillirte Schäzung des Ertrages der Seidenzucht bei uns in Deutschland. Bei der großen Ausdehnung, die dieser Culturzweig bereits in seinen Hånden erreichte, wäre ihm dieß ein Leichtes gewesen; und eine in Ziffern gebrachte Aufzählung des Vortheiles und Gewinnes beim Betriebe desselben würde den calculirenden Dekonomen gewiß noch vollends in dem Entschlusse bestårkt haben, den Rathschlägen des verdienten Hrn. Verfass fers zu folgen.

Fünfzehnter Jahrgang, dreiundzwanzigstes Heft.

LIV.

Leicht transportabler Queksilbergasometer. Von Professor Zenneck in Tübingen.

Mit Abbildungen auf Tab. V.

Um einen Glascylinder, der nur etwa 8 bis 10 Kubitzoll Gas aufnehmen kann, welches, wie z. B. das Ammoniakgas, das schwe feligsaure, salzsaure Gas u. s. f. “9) unter Queksilber aufgefaßt werden muß, mit dieser Flüssigkeit anzufüllen, bedarf man bekannt= lich einer Wanne, die wohl 25 bis 30 Pfd. davon enthalten muß, wann die Anfüllung des Cylinders und die Aufnahme des mit Queks filber sperrbaren Gases sicher und bequem geschehen soll. Auch muß alsdann ein solcher Glascylinder, damit er bei seiner Anfüllung mit einem solchen Gas während der dabei vorkommenden starken Bewegung der Sperrflüssigkeit feststehe, auf irgend eine Art, sey es mit der Hand, oder vermittelst eines ståhlernen Ringes, festgehalten werden, und, wenn man den Gang einer mehr oder weniger lang dauernden Gasentwiflung, wie z. B. die bei einer gåhrenden Flüssigkeit, beobachten will, so ist man entweder gendthigt, bei dem Plaze, wo die Wanne mit dem Entwikelungsapparate steht, zu verweilen, oder man hat die ganze einen nicht unbedeutenden Raum einnehmende Vorrichtung mit ihrem Gewicht von etwa 40 bis 50 Pfd. an einen Ort zu versezen, der nicht immer dazu geeignet ist.

Für solche Fälle nun, wobei sich von der Auffassung und Messung eines mit Queksilber zu sperrenden Gases handelt, das man auf irgend eine Art entwifeln läßt, und dessen Menge etwa 10 bis 15 oder hdchstens 20 rh. Kubikzolle beträgt, werden durch den im folgenden beschriebe nen Queksilbergasometer alle die so eben angeführten Unbes quemlichkeiten einer Queksilberwanne 5) aufgehoben, indem er ihre

49) Außer diesen Gasen sind noch über Queksilber, aufzufassen das Cyangas, hydriodsaure Gas, hydrobromsaure Gas, Euchloringas, fluorborsaures Gas, Fluors kieselgas, kohlenfaures Gas, Phosgengas, hydrothionsaures Gas, Selenwasserstoffgas, Tellurwasserstoffgas. Das Chlorgas greift bekanntlich das Quekfilber an, und kann nicht hieher gerechnet werden.

50) Weit entfernt, eine Queksilberwanne für andere Fälle einer Gasbehandə lung mit diesem Queksilbergasometer als entbehrlich zu erklären, bemerke ich auss Dingler's polyt. Journ. Bd. LIV. §. 5.

21

Stelle ganz vertritt, nur sehr wenig Queksilber erfordert, und, ohne viel Raum einzunehmen, noch durch sein Gewicht låstig zu seyn, an jeden Ort, wo man beobachten will, leicht aufgestellt werden kann.

Dieser Queksilbergasometer (oder: Myzogasometer für Gasarten, die mit Queksilber abzusperren find) ist, wie seine Figur zeigt, auf ganz ähnliche Art construirt, wie der Gasometer, den ich zur Untersuchung des Chlorkalks (Chlorometer ") angegeben habe. Denn er beruht ebenfalls auf Aussaugung der atmosphärischen Luft aus dem mit Queksilber zu füllenden Recipienten, und ist daher, wie jener, aus einem Glascylinder mit Fuß (Standcylinder), welcher die Stelle einer Wanne vertritt, einem graduirten Glascylinder (Recipienten) und einer Gasleitungsröhre, welche in jenem bis zu dem geschlossenen Ende von diesem reicht, zusammengesezt. Er ist aber, damit fo wenig als möglich von dem Queksilber als Sperrflüssigkeit gebraucht werden darf, von dem obgenannten Wassergasometer (Chlorometer) darin wesentlich verschieden, daß der Recipient, wann er in dem Standcylinder fizt, beinahe ganz mit einem durchbohrten Holzcylinder ausgefüllt ist, und daß die mit dem Canal des leztern commus nicirende glåserne Leitungsröhre nicht innerhalb des Standcylinders, sondern außerhalb desselben herauffteigt, um an ihrem gekrümmten Ende das sich entwikelnde Gas aufzunehmen. Auch ist die Hdhe dieses Apparates vermidge der Natur seiner Sperrflüssigkelt, nur bis zu einer Höhe von 26 bis 28 rh. Zoll bei Aussaugung der atmosphärischen Luft aufzusteigen und wegen ihres großen Gewichtes die Aussaugung zu erschweren, wie sich leicht begreift, auf 1 bis 2 Fuß beschränkt, während dieselbe bei einem Wassergasometer viel größer seyn kann, wenn man ihn größer haben will. Denn ") daß eine Waffersäule durch Aussaugung der in ihrem Cylinder enthaltenen Luft bis zu einer Hdhe von 30 bis 32 Fuß (nach Beschaffenheit der Erhebung ihres Orts über dem Meeresspiegel) heraufgehoben werden kann, und dann der mit ihr communicirenden Luftsåule fo das Gleichgewicht hält, daß sie in ihrem Cylinder stehen bleibt, ist seit Galilåi bekannt, und daß eine Queksilbersäule, je nach der Erhebung ihres Ortes über dem Meere und nach der Beschaffenheit

drüklich, daß derselbe nur für gewisse Fålle, die ich bezeichnet habe, zwekmäßig ist.

51). Erdmann's J. d. skon. u. techn. Chemie, XVI. Heft 2., und Buchner's Repertorium d. Pharmacie, XLV. Heft 2.

52) Die beifolgende Erinnerung an ein bekanntes aërostatisches Gesez wåre überflüssig, wenn mir nicht bei der Versammlung der Naturforscher in Stutt gart, wo ich den Gasometer vorzeigte, von einem verdienstvollen Chemiker die Einwendung gemacht worden wäre, daß sich das Queksilber nach seiner Empor hebung in einem Cylinder von 8 th. Zoll Höhe nicht wohl ohne einen verschlies fenben Hahn in dieser Höhe halten könne.

des Statt findenden Luftdrukes, in ihrem mit der Luft communicirenden Cylinder eine Hdhe von etwa 26 bis 28 Par. Zoll erreichen, und folglich durch Luftaussaugung so weit gehoben werden könne, beweist seit Toricelli jeder Barometer.

I. Beschreibung des Queksilbergasometers.

Die verschiedenen Theile, aus denen der Queksilbergasometer zusammengesezt ist, find folgende, und, um an einem Beispiele das Verhältniß ihrer Dimensionen zu zeigen, füge ich die Beschreibung derselben in Bezug auf den Gasometer bei, den ich bei der Versammlung der Aerzte und Naturforscher in Stuttgart am Ende der Vorträge in der physikalisch-chemischen Section gezeigt habe.

A. Der Glas cylinder mit Fuß (f. Fig. 1a Standcylin= der), welcher die Stelle einer Queksilberwanne vertritt, hat

1) ohne seinen 3 rh. Zoll breiten und 8 Linien hohen Fuß eine Höhe 10 rh. Zoll,

2) einen Durchmesser im Innern = 17%, Linien,

3) unten an der Seite in einer Hdhe von 7 Linien über seinem Fuß und von einem Durchmesser = 3 Linien ein Loch zur Aufnahme der glåsernen Leitungsröhre.

B. Der glåserne Recipient (f. Fig. 1b Meßcylins der) hat

1) im Innern eine Hdhe = 7 Zoll 10%, Linien,

2) einen åußeren Durchmesser = 16%, Linien, 3) einen inneren Durchmesser = 13 Linien.

Der Zwischenraum zwischen ihm und dem Standcylinder beträgt also auf einer Seite 17%, =

16%, Linien.

=

Dieser Meßcylinder ist von Oben nach Unten in 9 rh. Kubiksolle, die er hålt, eingetheilt.

C. Der Holzcylinder (f. Fig. 1c), welcher auf den Boden des Standcylinders eingekittet ist, und unten bis auf 1 Zoll Hdhe den Raum desselben ausfüllt, hat von dieser Hdhe an

1) einen Durchmesser von 12 Linien,

2) eine Hdhe von = 7 Zoll 11 Linien, und ist folglich an allen Seiten um / Linie von dèm darüber gestüzten Meßcylinder entfernt, und um 1 3oll niederer als der Standcylinder.

3) Von Oben an bis auf 7 Linien von Unten an gerechnet ist er zur Communication des Recipienten mit der Gasleitungsröhre gleichförmig und dann in horizontaler Richtung kegelförmig nach Außen durchbohrt. Dieser Gascanal (f. Fig. 1 c') hat demuach eine senkrechte Länge = 7 Zoll 11 + 5 Linien = 8 Zoll 4 Lis nien, und dabei einen Durchmesser = 1 Linie.

4) Auch ist er, "") damit aus seinen Poren keine Luft nach Aussaugen derselben aus dem Recipienten dringen und in diesen kommen kann, mit einem Firniß bedekt.

D. Die glåserne Leitungsrdhre") (f. Fig. 1d), welche an ihrem unteren spizig ausgezogenen und gebogenen Ende in die kegelförmige Deffnung des Holzcylinders eingekittet ist, und oben eine doppelte Biegung hat, zieht sich an dem Standcylinder über diesen um / Zoll herauf, so daß, wenn der Standcylinder auch ganz mit Queksilber gefüllt seyn sollte, dieses in der Leitungsröhre, worin es sich ins Niveau sezt, nicht herauslaufen kann.

E. Zur Haltung des Recipienten, wann dieser bei Ein: strömung irgend eines Gases über den Holzcylinder heraufsteigt, 5) ist am oberen Ende des Standcylinders ein die Leitungsrdhre um fassender Ring von unverzinntem Blech angekittet, welcher in einer Entfernung von 3 Zoll einen den Meßcylinder durchlassenden Ring von gleichem Metalle vermittelst ein Paar Metallstreifen trägt.

F. An dem Standcylinder befindet sich noch eine zur Aufnahme von einem Gasentwi ke lung sg e f åße ndthige Vor: richtung (f. Fig. 1f), bestehend aus 2 Ringen, wovon der eine an dem Cylinder mit einer Stellschraube versehen ist, und der andere in passender Entfernung mit jenem durch einen Arm zusammenhängt. Beide sind wegen des Gebrauchs von Queksilber bei diesem Gaso= meter gleichfalls von unverzinntem Blech.

G. Für den Fall, daß die mit der Leitungsröhre verbundene Entwikelungsflasche nicht tubulirt ist, und also die Luft des Recipienten nicht vermittelst des Tubulus ausgesaugt werden kann, dient (Fig. 3) eine gekrümmte Glasrdhre, welche vermittelst Kautschuk an die Leitungsrdhren festgebunden wird, und au ihrer zur Ansaugung bestimmten Mündung eng und etwas ausgerandet ist.

II. Construction des Queksilbergasometerë.

Da es sich bei dem Queksilbergasometer von einer Einrichtung handelt, bei der so wenig ") als möglich Sperrflüssigkeit ndthig ist, und wobei alle Luft aus dem Recipienten ausgesaugt werden soll (was

53) Statt eines Cylinders von Holz wäre allerdings einer von Glas besser, wenn sich ein solcher in seiner Ure und unten horizontal vermittelst eines Drahtes bei seinem noch weichen Zustande so durchbohren ließe, wie es hier seyn soll.

54) Die Fig. 2 zeigt den Querdurchschnitt der drei Gylinder und der Bei tungsröhre.

55) In der Fig. 1 ist diese Stellung des Recipienten bei b' angegeben. 56) Mein Gasometer, dessen Recipient 9 Kubikzoll Gas faßt, fordert nur 32 Pfd. Queksilber,

« ZurückWeiter »