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Fönnte, eingetheilt betrachten. Nehmen wir ferner an, er erwarte von jeder dieser Werkstätten jährlich einen Ertrag von 250 pfb., nåmlich: 5 Proc. für Interesse, 5 Proc. für Abnůzung und 15 Proc. Gewinn. Gesezt nun, dieß sey das Maximum des Ertrages einer jeden Werkstätte von 1000 Spindeln, so wird sich dieser Ertrag bloß bei jener Werkstätte auswerfen, an der sich die geschiktesten Arbeiter befinden, und da wir oben gesehen haben, daß das Geschik der Ars beiter von 7 bis 8 wechselt, so wird die Werkstätte mit den minder tauglichen Arbeitern um 7% weniger als 250 Pfd., das heißt bloß 218 Pfb. 15 Schill. abwerfen.

Wenn nun der Werth einer jeden dieser Werkstätten in Hinsicht auf Capital, Güte der Maschinen und Kosten des Betriebes gleich find, so würden die Productionskosten eines Pfundes Garn größer oder kleiner seyn, je nachdem das Garn in der Werkstätte der wes niger oder mehr geschikten Arbeiter gesponnen wird. Da mit Aus: nahme des Lohnes alle übrigen Elemente der Productionskosten als gleich und unwandelbar angenommen wurden, so kann der Unters schied in den Productionskosten eines Pfundes Garn offenbar nur von der Verschiedenheit der Bezahlung für die Quantitåt der gelie. ferten Arbeit eine Verschiedenheit, die der Fabrikant nach der Gewandtheit und Stärke seiner Arbeiter zu machen gezwungen ist herrühren. Der Gewinn des Fabrikanten wird jedoch bei jenem Ars beiter, der wöchentlich 37 Schill. Lohn hat, größer seyn, als bei jenem, der nur 30 Schill. verdient, und er wird ersterem im Verhältnisse zur gelieferten Arbeit weniger zahlen, als lezterem, obschon ersterer einen größeren Lohn einnimmt.

Wenn wir den Spinner in der Idee mit der Spinnmaschine vereinigen, und wenn wir beide nur als eine Maschine betrachten, so haben wir 30 Systeme von Spinnmaschinen, welche im Baue gleich viel kosten, deren Betrieb gleiche Kosten veranlaßt, deren pros ductive Kräfte jedoch in Folge der Verschiedenheit der Thätigkeit des verständigen Theiles der Maschine von 7 bis 8 wechselt. Ob: schon nun die verständigen Agentien der Maschine, die Spinner, an Geschillichkeit verschieden sind, so sind diese Unterschiede doch beis nahe nichtig im Vergleiche mit den Unterschieden in der productiven Kraft der übrigen Maschine.

Da diese lezteren Unterschiede eine Messung zulassen, so haben die Fabrikbefizer Scalen der Bezahlung für gelieferte Arbeit anges nommen, welche Scalen nach dem Grade der productiven Kraft der Maschine, mit der gearbeitet wird, wechseln. Diese Scalen find gedrukt; allein jeder Fabrikant regulirt, so weit meine Erfahrung reicht, dieselben nach dem Zustande der Verbesserungen, welche temDingler's ́ polyt. Journ. Bd. LIV. §. 3.

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porår in seiner Fabrik bestehen. Ein Haus bezahlt z. B. 2 Schill. 5 Den. für ein Pfund Garn von 200 Strähnen auf das Pfund, welches in Maschinen von 648 Spindeln gesponnen wird; während ein anderes Haus für dieselbe Quantitåt und Qualität Gespinnst, welches in Maschinen von derselben Größe gesponnen wird, 2 Schill. 8 Den. bezahlt. Beide Mühlen, in denen diese Verschiedenheit des, Lohnes Statt findet, befinden sich an einem und demselben Orte; die Arbeiter beider vermengen sich des Abends nach vollbrachter Ars beit; der Wochenlohn ist in der einen Fabrik offenbar größer, als in der anderen; die Sache ist allen dabei interesfirten Theilen offenkun: dig, allein man findet sie gerecht und billig, weil es zugleich auch bekannt ist, daß die eine Spinnerei im Vergleiche mit der anderen unter ungünstigeren Umständen arbeitet.

Hieraus erhellt, daß dieß Verhältniß der Bezahlung für gelie ferte Arbeit nach zwei Scalen regulirt wird; jene, die sich auf die meßbare Productionskraft der Maschine bezieht, ist gedrukt, und wird in jeder Fabrik regulirt; die andere hingegen richtet sich nach der Gewandtheit des Arbeiters, welche sich aus der Quantitåt Arbeit, die er innerhalb einer bestimmten Zeit mit einer Maschine von bekannter Productionskraft zu liefern im Stande ist, ergibt.

Betrachtet man nun den Spinner und seine Maschine als zu einem Systeme gehörig und dasselbe ausmachend, so können beide Scalen in eine verschmolzen werden, nach der der Meister das Verhältniß der Bezahlung für gelieferte Arbeit abschäzt; und nur auf diese Weise gelangt man zu Daten, nach denen man das gewöhnlich sogenannte Verhältniß des Arbeitslohnes in zwei Spinnereien, zwei Orten, zwei Ländern mit einiger Genauigkeit vergleichen kann.

Die Verschiedenheit der Gewandtheit der Arbeiter wird unmits telbar gleich einen Einfluß auf die Productivitåt einer Maschine von gegebener Productivitåt ausüben.' Der Spinner, dessen Gewandtheit durch die Zahl 7 ausgedrükt ist, wird an einer Maschine von 1000 Spindeln ein System geben, dessen Productivitåt durch 7000 bezeichnet ist; während der Spinner, dessen Geschiklichkeit 8 ist, an derselben Maschine ein System gibt, dessen Productivitåt 8000 betrågt. Während alle Elemente gleich sind, wird das eine System 7000, das andere 8000 Fåden geben, und folglich werden die Productionskosten bei jedem der lezteren Fåden geringer seyn, als bei ersterem. Diese verhältnißmåßig geringeren Productionskosten rühren offenbar nur von der Verschiedenheit in der Geschiklichkeit des mit Intelligenz begabten Agens der Maschine her, und beziehen sich folglich auf jenen Theil der Productionskosten, den man gewdhnlich unter dem Namen Arbeitslohn versteht, der aber richtiger Verhältniß der Bes

zahlung für gelieferte Arbeit genannt werden dürfte. Betrachtet man aber im Gegentheile den Spinner wieder als von der Maschine ge= trennt, und regulirt man dann seine Entschädigung oder seinen Lohn nach der Productivität der Maschine, an der er arbeitet, — und dieß ist das Princip, welches von den Fabrikanten in dem Baumwollgeschäft angenommen ist, so erhellt offenbar, daß das Vers hältniß der Bezahlung für gelieferte Arbeit da, wo der Spinner wegen seiner geringeren Geschiklichkeit nur 7000 Fåden erzeugt, am höchsten; da hingegen, wo er innerhalb derselben Zeit 8000 Fåden producirt, am niedrigsten ist.

Aus diesen Betrachtungen scheint mir ganz klar hervorzugehen, daß das Verhältniß der Bezahlung für gelieferte Arbeit, weder im Einzelnen, noch im Allgemeinen, jemals bekannt seyn kann, ausgenommen die Proz ductivitåt der Maschinerie ist im Allgemeinen bekannt. Dazu kann man in einzelnen Fållen mit Bestimmtheit gelangen, und die Erlan. gung von solchen Daten dürfte vielleicht auf die allgemeine Frage einiges Licht werfen; allein welcher Natur dieses Licht seyn wird, bin ich nicht vorherzusagen im Stande.

XLI.

REESEXIBRARY

Einiges über die Ziegelfabrikation in England.
Hrn. S. R. Bakewell. 29)

JALIK A UNIVERSITY

Im Auszuge aus dem Mechanics' Magazine, No. 578, 393

Bon

Niemand, der mit der Sache, um die es sich hier handelt, nur einiger Maßen vertraut ist, wird läugnen, daß die Ziegelbereitung in England bis auf die neuesten Zeiten auf einer sehr niedrigen Stufe stand. Man untersuche, um sich hievon zu überzeugen, nur die Fronten der Mehrzahl der Gebäude in England, und man wird finden, daß wenigstens zwei Drittheile derselben aus rohen, garstiz gen, unförmlichen, weichen Klumpen gebrannten Thones bestehen, welche den Namen von Ziegeln gar nicht verdienen. Diese soge= nannten Ziegel find überdieß voll Hdhlungen, voll Rissen und Sprüngen,

29) Der Artikel, den wir hier mittheilen, ist ein gedrångter Auszug aus einem kleinen Werkchen, welches im Laufe dieses Jahres unter folgendem Titel in Manchester erschien:,,Observations on Building and Briekmaking: to which are subjoined Extracts from Testimonials in behalf of S. R. Bakewell's Patent Brickmaking Machines." Wir geben denselben, theils weil er sich großen Theils auf unsere neuen Bauten anwenden låßt, theils zur Vervollständigung der Erklärung des Patentes, welches Hr. S. R. Bakewell (früher in den Vereinigten Staaten, gegenwärtig in Manchester) am 18. Xuguft 1830 auf neue Maschinen zur Ziegelfabrikation nahm, und welches man im Polytechn. Journale Bd. XLIV. S. 173 findet. 2. d. R.

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und voll Unebenheiten: abgesehen davon, daß fie das Wasser gleich Schwämmen einsaugen. Wie kann man fordern, daß aus solchem Materiale schöne und dauerhafte Gebäude hergestellt werden sollen; wie kann man glauben, daß sich auf solche Weise Häuser bauen las= sen, die nicht beståndig feucht und ungesund seyn müssen? Wahrlich unsere Ziegel sind eine Schande für unsere Ziegelfabriken sowohl, als für unsere Hauseigenthümer, die ein derlei Fabrikat nicht zurükschlagen, oder dem Fabrikanten keinen Preis gestatten, bei wel. chem er seinen Artikel von besserer, Qualität zu liefern im Stande wåre.

Der Hauptfehler, den man gewöhnlich begeht, liegt nächst dem schlechten Brennen darin, daß man den Thon schlecht knetet, obschon gerade diese Operation mehr als zwei Mal so oft vollbracht werden foll, als gewöhnlich, weil die Güte der Ziegel großen Theils auf ihr beruht. Man versicherte mich, daß zwar noch gegenwärtig eine von James I ausgegangene, und seither noch nie widerrufene Verordnung existire, kraft welcher keine Ziegel aus dem Thone geschlagen werden durften, ausgenommen derselbe wurde der Witterung ausgesezt, und in gehörigen Zwischenzeiten vor dem 1. März wenigstens drei Mal umgewendet. Diese Verordnung war in jeder Hinsicht weise; denn durch Einhaltung derselben wurden die Ziegel nicht nur viel beffer, sondern es fanden in deren Folge eine große Anzahl von Arbeitern, die sonst brodlos gewesen wären, gerade in der harten Jahreszeit gehörige Beschäftigung. Ziegel, welche nach diesem Geseze verfertigt find, würden gewiß viel fester und dauerhafter seyn, als die gegen: wärtig gebräuchlichen, und jeder derselben würde bei gleicher Größe gewiß um den sechsten Theil mehr Thon enthalten, als dieß gegen= wärtig bei der gewöhnlich üblichen Knetmethode der Fall ist. Alle diese Mängel dürfen jedoch, so fühlbar sie sind, nicht den Ziegelschlägern allein zur Last gelegt werden, indem sie hauptsächlich auch dadurch bedingt sind, daß man die Bauten gewöhnlich an die Wenigstnehmenden zu versteigern pflegt, wodurch diese Unternehmer dann gezwungen werden, die wohlfeilsten, und mithin auch die schlechtesten Materialien anzukaufen.

Die neueren Bauten in England scheinen im Allgemeinen mit den sonstigen daselbst herrschenden Gesinnungen in größerem Widers spruche zu stehen, als man vielleicht auf den ersten Blik zuzugeben geneigt seyn möchte. Während man nåmlich in allen Dingen auf das äußere Aussehen so gewaltig viel hålt, scheint man bei dem Häuserbau eine ganz entgegengesezte Bahn einzuschlagen; denn so viel man thut, um die Häuser von Innen glänzend auszustatten, eben so wenig thut man für die Güte oder Schönheit ihres Aeuße

ren. Die einzige Entschuldigung, welche sich für diesen Mange an Geschmak vorbringen läßt, liegt in der Schwierigkeit, mit der man fich bisher gute und schöne Ziegel zu verschaffen im Stande war. In Washington, Baltimore und Philadelphia wurde seit einigen Jahren kaum ein Haus gebaut, an welchem man die Ziegel der Fronte nicht gern für 4 Pfd. 10 Schill. bis 5 Pfd. per Tausend, oder wenigstens nicht unter 3 Pfd. 10 Schill. bezahlte, obschon die Ziegel in den Vereinigten Staaten mit keiner Auflage belegt sind. Bei allem dem kann man die Mehrzahl unserer Baulustigen in Eng= land dennoch nicht der Knikerei oder einer außerordentlichen Spars samkeit beschuldigen, indem sie an ihren Häusern eine Menge von Stuccaturarbeit zu verschwenden pflegen. Diese verkleisterten Häuser sehen zwar eine Zeit lang sehr gut aus; allein sie werden in sehr kurzer Zeit so garstig und abgenůzt, daß sie beståndig reparirt werden müssen, und diese beständigen Reparaturen, dieses immerwäh rende Auftreichen, wodurch eigentlich doch nur etwas im Inneren Schlechtes verdekt wird, koster am Ende mehr, als es gekostet haben würde, wenn man sein Haus gleich anfangs solid gebaut håtte.

Der Thon um London ist von sehr mittelmäßiger Beschaffenheit. Hr. Lees, einer der ersten Baumeister, fand vor einigen Jahren, daß die Ziegel sowohl an Farbe, als an Gûte bedeutend gewinnen würden, wenn man den Thon mit gepůlvertem Kalke vermischen würde, und ließ sich daher ein Patent auf seine Erfindung geben. Dessen ungeachtet verliefen, wie ich aus zuverlässiger Quelle weiß, nicht weniger als 7 Jahre, bevor er auch nur eine einzige Licenz zur Be= nuzung seiner Erfindung abzusezen im Stande war: zum deutlichen Beweise, wie schwer es ist, das Volk von seinen alten Gebräuchen und Vorurtheilen abzubringen; und zum deutlichen Beweise der ges ringen Sachkenntniß und des Mangels an Unternehmungsgeist bei den Ziegelfabrikanten der ersten Stadt in der Welt. Obschon nun die Ziegel durch die Vermengung des Londoner Thones mit Kalk bes deutend verbessert wurden, so sind sie doch noch wegen der unsicheren Brennmethode, welche man befolgt, so wie auch deßwegen, weil man fie mit Steinkohlenasche oder mit anderen Materialien, die durch das Verbrennen eine Veränderung erleiden, vermengt, sehr pords. Sie saugen daher auch eine große Menge Wasser ein, und stehen in dieser Hinsicht an Güte den Ziegeln aus vielen anderen Gegenden Londons nach. Nur eine Methode befolgt man um London, welche nach meiner Ansicht vor dem in den Provinzen üblichen Verfahren den Vorzug verdient. Man legt die Ziegel nämlich, so wie sie aus dem Model kommen, zum Troknen unter Dach, während man sie an anderen Orten bloß auf den Boden legt, und sie selbst dem heftigs

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