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burg, nachherigen Erzbischof zu Bremen, dem Grafen Hartwig von Stade, und seiner Mutter Rarois, einer Tochter des eher maligen Präfects oder Burggrafen Herrmann zu Magdeburg. Durch diesen Vergleich erhielt das Erzftift Jerichou, Erxfcben und ein Paar andere jcht unbekannte Oerter Luitin und Wran, tenstein. Der Erzbischof überließ dagegen dem Domherrn Hartwig und seiner Mutter ein Paar Höfe und 40. Pfund oder Mark Silbers Einkünfte von seinen Tischgeldern, desgleichen vers sprach er ihm einige zunächst vakant werdende Lehngåter von ets wa 100 Mark Silbers Einkünften. 'Hauptsächlich aber vers sprach der Erzbischof dàfür dem gedachten Hartwig seinen Bey, stand zur Bezwingung und Bestrafung der rebellischen Diths marsen, welche seinen Bruder, den Grafen Rudolph von Stas de, ihren rechtmäßigen Oberherrn nebst seiner Gemahlin, im J. 1144, seiner Bedrückungen wegen, in ihrem Lande ermordet hatten. Diese Erwerbung fürs Erzftift ward dem Erzbis schof als ein großes Verdienst angerechnet. Vielleicht wurs den noch, außer den in der Urkunde angeführten Gütern, durch andere Vergleiche mehrere Allodialgüter der Richardis und der mit gedachtem Hartwig ausgestorbenen reichen und mächtigen Familie der Grafen von Stade, ans Erzstift gebracht, die nicht genannt sind *).

Bey dem damaligen Aufenthalt des deutschen Königs oder Kaisers Conrad zu Magdeburg befand sich an seinem Hofe auch ein Polnischer Prinz, Namens Petrus, ein sihr eifriger Anhånger des Christenthums, welcher zur Beförderung der Heilis gen Berehrung in seinem Gebiete sich ein Geschenk von Heiligens Reliquien beym Erzbischof ausbat, und sie auch auf Fürsprache

des

*) Mushard Monum. Erem. et Verd. p. 14. Waithers Magd. Merkwürd, Th. 2. p. 35-39. Chronogr. Saxo. p. 297. Chron, Mont, fer. p. 178. 179.

bes Kaisers endlich erhielt.

Denn mit Bewilligung des ganzen Domkapitels beschenkte ihn der Erzbischof mit einem großen Theil der Reliquien des heil. Vincenz. Diese wurden zum gros

Ben Leidwesen der Bürger zu Magdeburg am Himmelfahrtsfeste aus Magdeburg mit vieler Feierlichkeit nach Polen abgeführt und daselbst sehr ehrerbietig aufgenommen; auch erhielten die Uebers Sringer, so wie der Erzbischof dafür kostbare Geschenke *).

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Auf dem Reichstage zu Frankfurt und nachher zu Speyer brachte der heil. Bernhard, Abt zu Clairvaux, ein merkwürdis ger und zu seiner Zeit viel geltender und viel vermögender Mann, es im 3. 1147 durch seine hinreißfende Beredsamkeit dahin, daß ein großer Kreuzzug gegen die Ungläubigen beschlossen ward. Es kam zu drey verschiedenen Zügen gegen fie. Den einen uns ternahm der Kaiser oder König Conrad selbst nach dem gelobten Lande, ohne etwas auszurichten, indem dię 650000 Mann, welche über Constantinopel ihren Zug nahmen, in den wüßten Gegenden Kleinasiens entweder vor Hunger und Durst umka, men, oder ganz abgemattet von den Türken umzingelt, und mir Pfeilen niedergeschossen wurden. Kaum entkam noch Conrad selbst mit Wenigen nach Constantinopel. Auch Kdnig Ludwig

der 7te von Frankreich behielt von 60000 Mann wenige übrig. Der andere Kreuzzug ging nach Portugall, wet urch Lissabon ben Saracenen entrissen ward.

Der dritte ging gegen die WenDieser theilte sich wieder in Die eine Armee von 60000 Mann'ging unterAnführung des Erzbischofs, Friedrich, der Bischöfe zu Halber, stadt, Münster, Merseburg, Brandenburg, der. Marggrafen Conrad zu Meissen und Albert zu Brandenburg, der Pfalzgrafen Friedrich und Herrmann, und vieler expern, ins Land der Lutizier und Heveller Wenden, das im jehigen Jerichani schen

den im Norden von Deutschland. gwen Züge.

* Chronogr. Saxo. p. 197.

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schen Kreise und an der Havel lag, um die Wenden entweder zur Annahme des Christenthums zu zwingen, oder gänzlich aus, zurorten. Eine andere Armee von 40000 Mann brach in gleicher Absicht unter dem Erzbischof von Bremen, dem jungen Herzog Heinrich dem Löwen von Sachsen und andern, ins Meklenburgische ein, mit welcher sich die Dänen vereinigten. Zu gleicher Zeit griffen auch die Polen und Russen die damals noch heidnischen Preussen an. Alle diese Heere verwüsteten 3 Monate lang alles, wohin sie kamen, verbrannten Städte und Dörfer, desgleichen einen heidnischen Gößentempel, und gingen dann wieder auseinander. Die Wenden in der Nähe von Magteburg oder die Lutizier und Heveller, nahmen größtens theils mit ihrem Fürsten Przbislav und feiner Gemahlin das Christenthum an, um dem ihnen drohenden Unglück zu entges hen. Der Herzog Heinrich und der Marggraf Albert nebst ih ven Leuten, welche die Wenden als ihre ihnen steuerbare Unters thanen betrachteten, erhielten so viele von ihnen als sie konnten, und hinderten Aberall, unter der Hand die Unternehmungen der Kreuzfahrer. Daher ward auch wenig durch diese Züge aus, gerichtet. Ira folgenden Jahre 1148 schloffen Erzbischof Fries drich und andere Sächsische Fürsten ein Bündniß gegen die Benden mit den Herzögen Boleslav und Miseke von Polen *).

Um diese Zeit beståtigte der Erzbischof dem Klofter 11. Lies ben Frauen zu Magdeburg den Ankauf des Dorfs Wulkau, und die Schenkung des Dorfs Mosde, welches Graf Otto von Hik lersleben, und vor ihm Marggraf Albert, vom Erzsiifte zur Leha gehabt hatten. Die Zehenden daselbst hatte Marggraf Albert

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*) Chronogr. Saxo p. 299. 303. Chron. Mont. fer. p. 180. Helmold ap Leibn. Tom. II. p. 187-590. Maderi Antiqu. Brunfuic. p. 274.

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bisher im Besitz gehabt; aber auch die Canonici zu St. Paul in Halberstadt machten Ansprüche daran. Die Lehtern erhielten

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für ihre Ansprüche eine Hufe Land; den Marggrafen aber fand man mit dem Versprechen der fleißigen Fürbitte für ihn.ab. Nun überließ Bischof Rudolph von Halberstadt diese Zehenden förms. lich dem Kloster U. L. Frauen. Als aber die dasigen Mönche, die fast ganz wüste gewesene Feldmark des Dorfs Mosde-wieder anbaueten, meldete sich einer nach dem andern von den Nachbar ren mit Ansprüchen daran, und die Mönche myßten diese mit 15 Mark Silbers und einer Hufe Laud abkaufen. Hierbey wird nicht nur des Burggrafen Burchard von Magdeburg, sondern auch eines Stadtpråfects. Siegfried- gedacht, welcher wahrschein. jich des Erstern Substitut war *).

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Im J. 1150 entschloß sich Marggraf Conrad von Meifs fen das von seinen Eltern gestiftete Kloster zu Niemeck mit dem Klos fter auf dem Petersberge bey Halle, welches sein Bruder Dedo und er im J. 1124 und 1125 gestiftet hatten, zu verbinden, um Das Lettere destomehr in Aufnahme zu bringen. Er ließ daher durch den Bischof Anshelm von Havelberg, und den Domprobst Gerhard von Magdeburg den Papst Eugen um seine Einwillis gung und Bestätigung darüber ersuchen. Der Papst erfüllte fets ne Bitte, und trug dem Erzbischof Friedrich diese Vereinigung auf, welcher auch schon die Kirche auf dem Petersberge eingewek, het hatte. Da die Mönche dafelbst im J. 115 nach dem Ab fterben ihres bisherigen Probsts sich einen andern aus ihrer Mitte gewählt hatten: fo gefiel dieser dem Marggrafen Ednrab nicht, und er bemühete sich sehr, einen Namens Ekkehard aus Halle, daselbst als Probst anzubringen. Der damalige Bischof Wichmann zu Zeit beredete den von den Mönchen gewählten Probst,

*) Leutfeld Antiqu. Praem. 4. S. Mer, Monast, p. 72-79'

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Probst, dem Marggrafen und den Erzbischof zu er åren, daß er sich nicht für ganz tüchtig dazu halte und bereit sey auf ihe Verlangen zurückzutreten. Denn Wichmann friegelte ihm vor, daß der Marggraf, durch seine Bescheidenheit gerührt, ihm dann desto cher die Stelle laffen würde. Ais er diese Erklärung vor dem Erzbischof, der ihm seine Beftallung zu’geben hatte, und vor dem Marggrafen, zu Giebichenstein that, lobten sie ihn deswes gen, nahmen aber seine Erklärung als gültig an, und Ettehard ward Probst *),

Unter dem Erzbischof Friedrich und mit seiner Bestätis gung schenkten Marggraf Albert von Brandenburg und seine Ges mahlin mit Zustimmung ihrer s Schne, dem Kloster U. Lieben Frauen zu Magdeburg das Dorf Prezin mit allem Zutehße, und einen Theil der dabey belegenen Elbinseln nebst dem Dorfe Dluhau, und einen in der Nähe des Klosters belegenen Hof in Magdeburg. Diese Schenkung bestätigte nachher sein Sohn, Graf Dieterich von Werben. Nach diesen und einigen andern Urkunden war Albert Advocatus oder Schirmvogt des gedachten Klosters, so wie sein Sohn Otto **).·*

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Das Jahr 1151 zeichnete sich vor andern vom Johannis Fefte an aus durch schreckliche Gewitter, Stürme, Plagregen, große Ueberschwemmungen, dicke stinkende Nebel. Dadurch ents Stand die Pest unter den Menschen, und zugleich großes Vieht Kerben. Dazu kam noch eine schlechte Erndte und dann ein Jonzer harter Winter. Nun folgte bis zur Erndte des folgen, den Jahre eine so fürchterliche Hungersnoth, als bey Menschens gedenken nicht gewesen way.

Gleich zu Unfange des Jahrs, 1152 am 14ten Jan, starb Erzbischof Friedrich, nachdem er beynahe 10 Jahre regiert hatte,

Chronic, Mont. fer. p. 181-183.

**) Leutseld 1. c. p. 80-87.

Er

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