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ba an beständig bis jetzt bey Dänemark geblieben ist. Conrad verheirathete auch seinen Sohn Heinrich, der schon zum König erwählt war, mit einer Dänischen Prinzessin, welche aber 1038 wieder verstarb.

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Im J. 1027 ging Conrad nach Rom, und empfing das selbst am ersten Ostertage nebst seiner Gemahlin die Kaiserkrone. Noch in demselben Jahre gab er seinem Sohne das erledigte Herzogthum Bayern. Darauf hielt er eine Synode zu Franks furt, wo 23 Bischöfe sich einfanden, und wo der Streit zwis schen dem Erzstifte Mainz und dem Stifte Hildesheim, wegen der Discesanrechte über das Stift Gandersheim, für Hildesheim entschieden ward. Hier war auch Erzbischof Hunfried gegen, wärtig, und erhielt in der Session mit seinen Suffraganbis schöfen den Plas gleich zur linken Hand des Kaisers *).

Im J. 1029 unternahm Conrad einen Feldzug gegen Pos len, und zog durch Aufgebot eine Armee jenseit der Elbe bey Leikkau, nicht weit von Magdeburg, zusammen. Als er von da mit der Armee vorrückte, muste er in waldigten, sumpfigen, wüsten und unwegsamen Gegenden mit seinen Truppen viel auss stehen, und kam nicht soweit, als er sichs vorgenommen hatte. Endlich rückte er noch vor Baußen und belagerte es. nachdem beyde Theile dabey viel Menschen eingebüßt hatten, mußte Conrad doch abziehen, ohne etwas gegen die Stadt auss richten zu können. Er verschob nun den weitern Feldzug bis ins fünftige Jahr und ging nach Sachsen zurück, wo die Kais ferin Giesela seiner zu Merseburg erwartete.

Allein

Der Polnische Regent Miseko aber benußte den Rückzug der kaiserlichen Armee dazu, daß er schön am 16ten Jan. 1030

einen

* Sagitt, hift. Magd. p. 287-289. Chronogr, Saxo p. 239. 240. Annal. Saxo p. 457- 459.

einen wütenden Einfall in Sachsen oder Meissen that. Er vers brannte und verheerte zwischen der Elbe und Saale mehr als 100 Dörfer, führte 9065 Menschen, Männer und Weiber mit sich fort in die Leibeigenschaft, und unter diesen auch den Bischof Liuto von Brandenburg. Miseko verschonte weder Kirchen noch Klöster, raubte die Nonnen aus den Klöstern, ließ mehrere angesehene und selbst schwangere Frauen ums Leben bringen, und was er Alters oder Schwachheit, øder zu zarter Jugend wegen nicht mit sich wegführen konnte, ließ er niederhauen. Graf Dieterich aber überfiel endlich die Polen mit seiner Mannschaft, rödtete viele und schlug die übrigen in die Flücht.

Im Frühjahr 1031 griff der Kaiser mit einem nicht zahls reichen aber geübten Heer von Sachsen den Miseko an, und nd, 'thigte ihn im kurzen die Lausitz mit einigen Städten, und mit alle dem, was er im vorigen Jahr geraubt hatte, zurückzuges ben. Einen Monat nachher ward Miseko von seinem Bruder verjagt, und muste sich nach Böhmen flüchten. Dieser sein Bruder unterwarf sich dem Kaiser, schickte ihm die Krone seis ́nes Bruders, und entsagte dem königlichen Titel; machte sich aber durch seine Grausamkeit in Jahresfrist so verhaßt, daß ihn feine Unterthanen ermordeten und dem Miseko wieder aufnah men. Der nun gedemüthigte Miseko erbot sich jeßt vor dem Kaiser zu erscheinen, ihm allé erforderliche Genugthuung zu leis sten, und sich ihm ganz zu unterwerfen. Er ward vom Kaiser. zu Merseburg ́sehr gnådig aufgenommen, und ging dann in Jein Land zurück. Er starb aber schon im Jahre 1034, und nach seinem Tode ward Polen eine Zeitlang ein Raub seiner Nachbaren, besonders der Böhmen. Sachsen und Magdeburg hatten also jest nichts mehr von Polen zu fürchten *).

Bey

Annal. Hildesh. ap. Leibn. Tom. I. p. 725-727. Chro› nogr. Saxo p. 241 - 244. Annalista Sexo p. 460-462.

Bey der Einweihung des vom Bischof Meinwerk zu Pas derborn erbaueten Klosters Allerheiligen assistirte Erzbischof Hune fried am zten Nov. 1031 und erbat im folgenden Jahre zu Quedlinburg vom Kaiser ein Gut für das Bisthum Naumburg oder Zeit. Im J. 1034 ward Abt Bruno zu Kloster Bergen Bischof zu Verden, und an seiner Stelle ward Sidagus wieder Abt. Bruno war zugleich auch Abt zu Nienburg an der Saale gewesen, wo der Erzbischof`aber jeħt wieder einen eignen Abt ansehte.

Mit den Wenden hatte Conrad zwar 1032 die ehemaligen Bertråge erneuert. Da aber auf einem Landtage zu Werben die Wenden über die Sachsen, und diese wieder über jene als Ruhefidrer klagten, und es auch im J. 1033 zu blutigen Aufs tritten gekommen war, wobey die Wenden verschiedene vornehe me Sachsen getödtet hatten; so sollte nun ein Zweykampf zwie schen einen Sachsen und Wenden entscheiden, wer von beyden Partheyen Recht hätte. Als der Wende siegte, geriethen der Kaiser und die Sachsen in Gefahr, auf der Stelle von den vor Freude ganz ausgelassenen Wendischen Herren angefallen zu wer den. Im folgenden Jahre 1035 überfielen die Wenden das neugebaute veste Schloß zu Werben, machten die Besaßung mit ihrem Befehlshaber zu Gefangenen, und tödteten daselbst und in der Nachbarschaft viele Menschen. Darauf fiel der Kaiser mit einer starken Armee von Magdeburg her im J. 1036 ins Land der Luitizier oder Wilzen - Wenden ein, besiegte sie in vers schiedenen kleinen Schlachten, plünderte das ganze Land aus, und nöthigte sie endlich, sich nicht nur den bisherigen Zins, oder die bisher bezahlten Abgaben, sondern auch noch eine ansehnliche Erhöhung derselben gefallen zu lassen. So bekam Magdeburg eine Zeitlang Ruhe und Sicherheit auch vor diesen Feinden *).

Gegen

Annal. Hildesh. p. 726.717. Chronogr. Saxo p. 243. 244. Annal. Saxo p. 462.463.465. Wippo in vita Conradi ap. Piftor. Tom. III. p. 439. Chron. Magd, ap. Meib. p. 287.

A

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Gegen das Ende des Jahrs 1036 that Conrad einen Zug nach Italien, wo ihn der Erzbischof von Mayland viel zu schaf, fen machte, und wo er bis ins Jahr 1038 sich aufhalten mu, fte. Weihnachten dieses Jahrs feyerte er zu Goslar, wo ihm die Gesandten aller benachbarten Völkerschaften ihre Aufwartung machten und ihren Tribut darbrachten. Von da unternahm er zu Anfange des Jahrs 1039 eine Reise durch Ostsachsen, folgs lich auch ins Erzstift Magdeburg, und nachdem er alles daselbst in Ordnung gebracht hatte, ging er nach Nimwegen, von da nach Utrecht, wo er am ersten Pfingsttage sich noch im feyerli, chen Aufzuge in die Kirche begab. Am folgenden Tage ward, er bey Tische plöklich krank, und starb noch denselben Tag am 4ten Jun. 1039. Seine fast funfzehnjährige Regierung war sehr thẳtig, kraftvoll und glücklich. Er hatte alles dazu anges; legt und vorbereitet, um sich unumschränkt in der Regierung, und die Deutsche Krone in seinem Hause erblich zu machen. Zu dem Ende suchte er seine Macht so viel als möglich zu vergrds Bern. Die großen Deutschen Herzogthümer Bayern, Schwas ben, Franken hatte er schon an sein Haus gebracht. Die noch zu fürchtenden Sachsen suchte er durch die von ihnen verlangte Bestätigung und Aufrechthaltung ihrer Rechte und Gesetze und durch seine Verbindung mit Dånemark in Ruhe und in Respect zu erhalten. Bey der ganzen Geistlichkeit wuste er sich auf eine kluge Art durch Freygebigkeit und zweckmäßige innere Einrichtun gen beliebt zu machen, ob er gleich, wie einst Otto der Große, weder lesen noch schreiben konnte. Die Vasallen und den Adel brachte er dadurch ganz auf seine Seite, daß er die Kriegslehne erblich werden ließ *). Auf die Art kamen auch viele von den ehemaligen Gütern des Erzstifts Magdeburg an adeliche Fami.

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*) Wippo in vita Conradi, 1. c. p. 430,

Gesch. v. Magdeb, z. B.

lien,

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ften, denen sie für die auf den Erzstiftischen Gütern haftenden, und von ihnen übernommenen Kriegsdienste zur Lehn gegeben wordens

Der einzige Sohn Conrads, Heinrich der dritte, war sein Nachfolger, woju er schon bey Lebzeiten seines Vaters erwählt und gefront war. Im J. 1040 ward in seiner Gegenwart vom Erzbischof Hunfried das neugebaute Klöster Hirschfeld eins geweihet, welches ein Paar Jahre vorher von Grund aus abgè; Brannt war. Heinrich bestätigte auch durch eine zu Regenss Burg am 11ten Aug. 1040 ausgefertigte Urkunde dem Erzstifte Magdeburg feine Besißungen, Rechte und Privilegien, in der gewöhnlichen Form und ganz auf die Art, wie seine Vorfahren.

Ungefähr in diesem Jahre 1040 ward der schon unter Erzbischof Hunfrieds Vorfahren obgewaltete Grenzstreit zwischen dem Erzstifte und dem Bisthume Halberstadt über die Grenzen beyder Stifter, vöm Bischof Burchard von Halberstadt beym König in Gegenwart vieler Bischöfe und Fürsten von neuem wies der aufgeregt. Hunfried ließ sich als ein Freund des Friedens und der Ruhë endlich auf Heinrichs Zurèden, und auf den Kath anderer Bischöfe und Fürsten, bewegen, 22 Kirchen mit den dazu gehörigen Dörfern, welche nach den alten Urkunden unter dem Erzstifte stehen sollten, nebst einigen Zehenden und Höfen in den Dörfern Neundörf und Uplingen, dem Bisthume Halkerstadt abzutreten. Er gab noch von dem Eigenthume des Erzstifts 10 Hufen Land dazu, damit alle Beschwerden und Klagen, womit man das Erzstift bisher belästigt hatte, für jeßt und für die Zuz kunft ein Ende nehmen sollten *).

In den folgenden Jahren zwang Heinrich den Herzog Brajlaw von Böhmen durch einige Feldzuge, den dem Reiche verweis

*Sagit. hiftor. Magd. p. 190. Pauli Langii Chron. Citit. ap. Piftor, Tom. I. p. 772. Chron. Magd, ap. Meib. p. 287.

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