Geschichte der Kriege in Europa seit dem Jahre 1792, als Folgen der Staatsveränderung in Frankreich unter König Ludwig XVI. Neunter Theit. Mit vier Plänen. SH Berlin, Posen und Bromberg. Druck und Verlag von Ernst Siegfried Mittler. 1 8 3 9. Vorwort. Gewöhnlich enden die Darstellungen des franzd sisch-russischen Krieges mit der Convention des General York, als einer effektvollen Schlußscene, und alle spåteren Ereigniße werden als dem groBen Kampfe von 18 angehörend betrachtet; glücklicher Weise ist auch Herr v. Plotho beim Bearbeiten der Geschichte des lehtern von dieser Ansicht ausgegangen, denn ohne seinen Sammlerfleiß möchten die Materialien für den bezeichneten Abschnitt gänzlich fehlen. Der Verfasser aber hålt dafür, man könne als Grenzscheide nur den 17ten März 1813, den Tag betrachten, an welchem die Erklärung des preussischen Monarchen die Angelegenheit zu einer deutschen machte, was bis dahin geschehen, bezieht sich lediglich auf Russland und Frankreich, und fällt der Geschichte ihres Kampfes anheim. So viele, und theilweis treffliche Werke über den Gegenstand erschienen sind, findet man bei genauerer Betrachtung doch in der Geschichte der 1 russischen Armeen Lücken, oder Punkte, welche noch nåher aufzuklåren wåren; unsere desfallsigen Bemühungen sind leider ohne allen Erfolg geblieben, wogegen es gelang, von den meisten Bundestruppen die auf französischer Seite gefochten, höchst dankenswerthe Notizen zu erhalten. Eine andere Schwierigkeit liegt in der Anordnung so vieler Ereigniße auf verschiedenen Kriegstheatern, nicht wenig durch den Umstand gesteigert, daß das Schicksal der beiden Hauptheere die Theilnahme vorzugsweise in Anspruch nimmt, während doch den Neben-Armeen zuleht die entscheidende Rolle zufällt. In wiefern es gelungen, diese Schwierigkeit zu überwinden, möge der sachkundige Leser beurtheilen; die Ausführung der Gründe, aus welchen der Vfr. die Folgereihe der Begebenheiten so geordnet wie geschehen, würde zu weitläuftig seyn, und doch wenig frommen, wenn die Sache selber sich nicht rechtfertigt. Der zu verarbeitende Stoff ist übrigens so beträchtlich, daß er, auch bei gedrängtester Darstellung, den Raum eines Bandes von gewöhnlicher Stärke überschreitet, weshalb die unangenehme Nothwendigkeit eintrat, dieselbe zu theilen; doch soll der zweite Band welchen eine Uebersichtskarte des Kriegsschauplages begleiten wird — binnen wenigen Monaten erscheinen. Damalige Verhältniße Frankreichs. Allianz Traktat mit Preussen (24. Februar) und Oesterreich (14. März 1812). Anforderungen an Schweden, welche diese Macht bestimmen, sich an Russland anzu- schließen. Friede von Bucharest (28. Mai 1812), zwischen Russland und der Pforte . Rüstungen Napoleons zu diesem Kampfe. Organi- Friedensschluß zu Derebro (18. Juli 1812) zwischen Russland und Großbritannien; Traktat von Weliki- Luki (20. Juli) mit der Regentschaft zu Cadiz. Verwendbare Streitkräfte Russlands. Befestigungen. Vortheile, welche die Eigenthümlichkeiten des Lan= des gewährten. Operations-Plan der Russen. II. Feldzug der Hauptarmeen vom Beginn der |