Abbildungen der Seite
PDF
EPUB
[ocr errors]

Truppen gleich nach dem Gefecht weiter gegen diesen Ort; als er am folgenden Morgen im Angesicht desselben erschien, standen die Republikaner, von seiner Annåherung unterrichtet, zu beiden Seiten der Straße nach Saumur in Schlachtordnung, und bald entbrannte der heftigste Kampf. Nicht über den Gang, nur über das Resultat desselben findet man bestimmte Angaben: die ganze Divifion wendete sich zu wilder Flucht, ein Theil, links abgedrångt, entwich nach den ponts de Cé, die Hauptmasse auf der Sraße nach Tiffauges, und nur wenige Tapfere, an ihrer Spike General Moulin, verfuchten Chollet zu vertheidigen. Sie wurden schnell überwältigt, und ihr zweimal verwundeter Anführer erschoß sich selbst, um nicht lebend in die Gewalt der Sieger zu fallen. Diese waren in der lebhaftesten Verfolgung der gegen Tiffauges Fliehenden begriffen, als ihnen etwa eine Stunde jenseit Chollet ein neuer Feind geordnet entgegentrat. General Cordelier, schon früher zur Unterstüßung aufgefordert, war am Morgen mit 2000 Mann von Tiffauges aufgebrochen, rückte durch die Haufen der 23 M.f.w.Chol. ihm entgegenstürzenden Flüchtlinge heran, und schritt unverweilt zum Angriffe der Royalisten, welche durch das Verfolgen aufgelöst und keines weitern Widerstandes gewärtig, sehr bald geworfen wurden; sie mußten auch Chollet räumen, und wichen auf der Straße von Saumur zurück, ohne, wie es scheint, weiter verfolgt zu werden.

Zwei Tage nach dem Gefecht traf eine 1400 Mann starke Abtheilung unter General Huché von Nantes aus in Chollet ein, welche die Vertheidigung des Ortes übernahm; Cordelier brach dagegen am 11ten mit seiner Division gegen die Insurgenten auf, und erreichte, ohne auf 34 M.n.d.Chol. sie zu stoßen, Vihiers, folgenden Tags Chemillé, am

2 M. n. w. Vih.

[ocr errors]

7 M. n. w. Beaup.

[ocr errors]

t

[ocr errors]

3 M. w. Chem. 13ten Beaupreau. Er hatte am nächsten Morgen eben ein starkes Recognoscirungsdetachement in der Richtung von Montrevault abgeschickt, wohin die Feinde sich ge= wendet haben sollten, als gleichzeitig dieses, so wie die Hauptmasse in Beaupreau selbst, von Gesté her lebhaft angegriffen wurden. Die von Montrevault anrückende Abtheilung scheint nur schwach und zu einer Demonstration bestimmt gewesen zu sein, sie wurde bald geworfen, und bis Villeneuve verfolgt, indem sie sich über den Evre zurückzog, um nicht die Verbindung mit dem Hauptcorps zu verlieren. Der Unfall, welchen dieses auf der Seite von Gesté machte, war so überraschend, daß die Royalisten anfänglich in Beaupreau eindrangen; die krieggewohnten Truppen Cordeliers sammelten sich indeß augenblicklich, vertrieben den Feind wieder aus dem Orte, und ließen ihn nicht mehr zur Besinnung kommen. Ganze Bataillone wurden in Tirailleure aufgelöst, um den zerstreut Weichenden, welche dabei großen Verlust 2 M. w. Beaur. erlitten, überall zu folgen, und erst bei Regripiere machte der republikanische General Halt; er blieb hier bis

[ocr errors]

zum 18ten stehen, wo ihn ein Befehl Turreau's nach

Montaigu rief; die Insurgenten scheinen nach diesem neuen Unfalle auseinander gegangen zu sein *).

[ocr errors]

Wir wenden uns jest nach der westlichen Bendée, um die Ereignisse, welche dort seit dem Anfange des Jahres stattgefunden hatten, im Zusammenhange darzustellen. Im Pays de Reg war la Catheliniere nach gänzlicher Unterwerfung des Landes genöthigt worden, im Foret de Prince Zuflucht zu suchen; die Republikaner ließen ihn hier nicht lange ruhig, indem die Besaßungen von Paimboeuf, Pornic, Machecouk und Port St. Pere im Laufe des Monat Januar öfter Streifzüge dagegen unternahmen, und wenn sie auch den Wald nie ganz reinigen konnten, doch den Feinden bedeutenden Verlust zufügten. Nicht im Gefecht, sondern durch Meuchelmörder schwer verwundet, mußte sich la Catheliniere in der ersten Hälfte des Februar, um seine Heilung abzuwarten, zu Frossay verbergen, wurde hier am 1sten März zufällig entdeckt, nach Nantes gebracht und erschossen; die ihres Führers beraubten - Royalisten schlossen sich größtentheils an Charette an **).

Moniteur p. 612. Guerres des Vendéens III. 155. 156. 158-160. 165–167. 172. 181. 189. 190. 195-198. 215. Bouvier I. 280. Turreau p. 176–179. Beauchamp II. 206-208.-210, 211. Bournisseaux II. 249-252, Die Angaben der beiden legteren Schriftsteller finb meist ganz unbrauchbar.

**) Moniteur p. 679. Guerres des Vendéens III. 37. 147. 191. 208. 260. 261. 264. 267. 268. Turreau p. 182.

[ocr errors]
[ocr errors]

pornDie ausdauernde Thätigkeit dieses Generals und seiner Soldaten grenzt an das Unglaubliche, und es ist deßhalb doppelt zu bedauern, daß die darüber vorhande nen Nachrichten so unzusammenhängend, oder unbestimmt sind. Wie die Verhältnisse sich jeht gestaltet hatten, mochte, wohl auch der Kühnste siegreiche Beendigung des Kriegs durch eigne Kraft kaum hoffen; den Kampf hinzuhalten, bis frerede Hülfe oder andere günstige Ereig nisse eintråten, war Alles, was die beharrlichste Tapferkeit sich versprechen durfte Beim Schlusse der Darstellung des vorigen Feldzugs verließen wir den unermüdlichen Feldherrn, als er nach dem verunglückten: Angriffe auf Machecoul in die Gegend von Grand luc, zurückging; am 9ten Januar sehen wir ihn mit etwa 2000 34 m. f. d. Gr. Mann im Besik von St Fulgent, wo er die aus einigen Bataillonen bestehende Besaßung gänzlich auseinan

Luc.

[ocr errors]

der gesprengt hatte. Am Abende des folgenden Tages wurde die im hohen Grade erschöpfte. Schaar von einer Brigade, welche. General Joba aus der Gegend von Chantonay herbeiführte, überfallen, und zerstreute sich nach zweistündiger Vertheidigung dergestalt, daß Charette

[ocr errors]

183. Bouvier I. 265. 266. Beauchamp III. 227 -230. Beauchamp, gegen Charette und Alles, was der westlichen Vendée angehörte, eingenommen, versichert, daß la Catheliniere vor der Militaircommission, die ihn zum Tode verurtheilte, große Schwäche gezeigt habe; die Berichte der Republikaner laffen gerade auf das Gegentheil schließen.

Fulg.

während der Nacht nur zehn Mann bei sich hatte; die Insurgenten sammelten sich bei Coupe chagniere wieder, 2 M. u. w. S. und fanden in dem Walde von Gralas einen Zufluchts- M. 6. Coup. ort, von wo aus ununterbrochen kleine Streifzüge unternommen wurden. Bei einem derselben erhielt Charette eine schwere Wunde am Oberarm; die Seinen brachten ihn in den Wald zurück, mußten aber auch diesen Zufluchtsort bald verlassen, und zogen sich nach Maché; aus den Berichten der republikanischen Generale 34 M. w. d. W. ergiebt sich, daß sie auf diesem Marsche Aizenay erobert, aber gleich wieder verlassen haben. Auch zu Maché durften sie nicht, verweilen, und rückten während der Nacht zwischen den feindlichen Posten durch, nach Beaulieu, wo14M.f.ô. Mach einige hundert Republikaner vertrieben wurden, und zwei eroberte Munitionswagen ihr dringendstes Bedürfniß befriedigten.

A

v. Gral.

Beaul.

Für alle diese Ereignisse fehlt die genaue Zeitangabe; fie fallen in die zweite Hälfte des Januar, denn am 2ten Februar entschied Charette noch immer sehr leidend, und unfähig, ohne fremde Hülfe ein Pferd zu besteigen das Gefecht bei Chauché, welches schon frů- 44 M. n. d. her erwähnt worden ist. Bouvier berichtet, daß darauf die dahin marschirte Abtheilung, durch den Anblick der verübten entsehlichen Gråuel empört, eine von Legé vorgedrungene Colonne fast ganz vernichtet, eine zweite mit großem Verlust zurückgeworfen habe; dieß müßte am 3ten geschehen sein, denn aus der Correspondenz der Republikaner - Generale ergiebt sich, daß Charette wahr

« ZurückWeiter »