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53 Officiere, 410 Mann; die Republikaner gaben ihren Verlust zu 30 Todten, 132 Verwundeten an *).·'

Ueberzeugt von der Unzulänglichkeit seiner Streitmittel, hatte Don Ventura Caro schon früher eben so vergeblich beim König um Verstärkung gebeten, als bei den Ständen von Guipuscoa ein allgemeines Aufgebot der Einwohner in Untrag gebracht. Als darauf sein Vorschlag, das Bastanthal ganz aufzugeben, und die Armee in concentrirter Stellung zwischen Vera und Frun zusammenzuhalten von dem Cabinet verworfen wurde, ohne daß etwas zu seiner Unterstüßung geschah, forderte und erhielt er seine Entlassung; der hochbejahrte Graf Colomera trat im Anfange des Monat Juli an die Spihe der Armee.

General Urrutia hatte die Reste der Besazung des Col de Berderiz, etwa noch 1600 Mann stark, in einer guten Position bei Arquinsun, etwa eine halbe Stunde hinter jenem Passe aufgestellt, um von dieser Seite gedeckt zu sein. Der Feind versuchte sie aufzuheben, wozu in der Nacht zum 10ten Juli zwei Colonnen von Berderiz und les Albudes aufbrachen; die eine von ungefähr 2000 M. unter General Digeon war gegen die Front des Lagers bestimmt, sollte aber das Gefecht nicht eher beginnen, bis die andere (20 Grenadiercompagnien von 'Latour d'Auvergne geführt) im Rücken desselben erschie

*) Mercurio II. 262. fgde. 367. Moniteur p. 1167. . Mémoires p. 91.

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nen wäre. Die erste Abtheilung erschien mit Anbruch des Tags vor der Stellung, übereilte den Angriff und fand lebhaften Widerstand, der aber aufhörte, als Latour im Rücken der Vertheidiger erschien; diese zogen sich leb= haft verfolgt, und mit einem Verluste von 13 Officieren, 300 M., nach Irruita zurück; ihr Anführer, der Marquis Saint Simon, war schwer verwundet worden *).

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Die Eroberung der in das Bastanthal führenden Pässe wurde endlich von den Republikanern zu einer allgemeinen, entscheidenden Operation benut. General Moncey, jest Befehlshaber der Division von St. Jean Pied de Port, ward bestimmt, mit 13 Bataillonen, 800 Pferden, dftlich und südlich in das Thal zu dringen; Delaborde mit 9 Bataillonen die verschanzten Stellungen im Norden desselben auf dem Mont Commissary **) und bei Vera anzugreifen; wenn beide Divisionen vereinigt in der rechten Flanke der spanischen Linien stånden, sollte Fregeville mit 9 Bataillonen, 200 Pferden und der ge= sammten Artillerie des rechten Flügels an die Bidassoa rücken, Fuentarabia bombardiren und rasch den Uebergang über den Fluß erzwingen. Die Division Moncey rückte am 23sten Juli auf die Punkte, von welchen sie

*) Mercurio II. 504. Mémoires p. 93. Marcillac p. 62.

**) Eine einzeln stehende Felsenmasse an der Grenze, halben

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Weges zwischen Jolimont und Vera. Sie ist auf der Cassi

nischen Charte zwar deutlich angegeben, aber nicht benannt.

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zum Angriff vorbrechen sollte, und zwar 3 Bataillone nach dem Passe von Berderiz, 3 Bataillone, 300 Pferde nach dem von Ispeguy, 2 Bataillone nach dem von Ariete (zwischen Ispeguy und Maya), 5 Bataillone, 500 Pferde, 6 Geschüße gegen Maya; die lehtere Colonne hatte noch am Nachmittage, als man beschäftigt war, den Weg für die Artillerie brauchbar zu machen, ein Gefecht mit den vorwärts Maya aufgestellten Spaniern, welche während der Nacht das Fort räumten, ohne daß es französischer Seits bemerkt worden wåre. Die von Col d'Ispeguy vorrückende Colonne stieß am folgenden Morgen zuerst auf den Feind, welcher eine, den Weg nach Erazun sperrende Redoute befeht hielt; es gelang, die Geschüße auf eine für völlig unwegsam gehaltene dominirende Höhe zu bringen, worauf die Spanier, von deren Feuer überrascht, bis Erazun zurückwichen. Sie wurden M.w. von Col auch hier bald aus einigen crenelirten Häusern vertrieben, seßten sich nochmals auf einer vortheilhaft gelegenen Höhe vorwärts Arizcun, wiesen auch den ersten Angriff der ‡ M. w. Eraz. Gegner glücklich ab, mußten aber endlich vor deren Ueberlegenheit bis Elizondo zurückgehen. Die aus dem M. f. w. Ariz. Col d'Ariete und über Maya vordringenden Colonnen

fanden nur geringen Widerstand; von der leztern wurden

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d'Isp.

Maya.

3 Bataillone nach den Höhen von Echalar dirigirt und 13 m. n. w. dadurch die Verbindung der spanischen Truppen im Bastanthale mit dem Lager von Vera, auf dem rechten Bidasoaufer völlig unterbrochen. Als endlich auch die vom Col de Berderiz vorgegangene Colonne vor Elizondo

erschien, räumten die Spanier das Bastanthal gänzlich, 1 M. w. Eliz. und gingen bei St. Estevan auf das linke Ufer der Bidassoa. Die Avantgarde der Republikaner nahm bei

M. w. Eliz. Lesacos Position, es waren an diesem Tage 200 Gefangene, 4 eiserne Geschüße (im Fort von Maya), einige tausend Gewehre, und viele Munitionsvorräthe in ihre Gewalt gefallen *).

Die Division Delaborde sette sich am Abende in drei Abtheilungen, jede zu 3 Bataillonen in Bewegung, von denen die des rechten Flügels am 25sten früh drei Uhr vor den Verschanzungen des Mont Commissary erschien. Die Spanier hatten hier zwei Werke: eine Sternschanze durch alle Hülfsmittel der Kunst verstärkt, und auf Flintenschußweite davon eine weniger feste Redoute, beide durch eine in Redans gebrochene Brustwehr ohne Graben verbunden, welche innen in Holz ausgebaut, zugleich zum Unterkommen der Truppen diente. Zwei andere Redouten, Marie Louise und Ste. Barbe genannt, und in größerer Entfernung östlich vom Mont Commissary gelegen, follten dessen Werke gegen Umgehung auf den aus Frankreich kommenden Gebirgswegen sichern.

Die Spike jener Colonne griff die Verschanzung unverweilt an, gerieth aber in ein so heftiges Feuer,

*) Moniteur p. 1309. Mémoires p. 100 fgde. Eine Relation des spanischen Generals habe ich nicht auffinden können, nur eine Nachweisung des Verlusts, von 12 Officieren, 229 Mann, steht Mercurio III. 108.

daß sie sich in einen eingehenden Winkel der erwähnten Brustwehr warf. Ein zweimal wiederholter Sturm der nachfolgenden Truppen wird mit großem Verlust abgeschlagen und schon wanken sie, als es dem Führer der Colonne, General Dessein, gelingt, über jene Brustwehr zu kommen; man bemerkt hier, daß der Eingang der Redoute nur durch eine Traverse gedeckt ist, wendet sich gegen selbe und erobert sie im ersten Anlaufe. In diesem Augenblicke langte die zweite Colonne vor der andern Seite der Sternschanze an; die Spanier leisteten noch eine Zeit lang tapfer Widerstand, sahen sich aber endlich doch genöthigt zu capituliren. Die Sieger zählten nach eigner Angabe 200 Todte, 300 Verwundete, fie eroberten 9 Geschüße und machten 12 Officiere, 308 Mann gefangen. Die dritte französische Colonne, welche auf dem Wege von Sare vorging, fand die Redouten Marie Louise und Ste. Barbe verlassen, und kam gar nicht zum Gefecht *).

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In Folge dieses Ereignisses räumten die Spanier die bedeutenden Verschanzungen von Biriatou, sowie die Stellung bei Vera, welchen Ort Delaborde besette; er ging darauf über die Bidassoa und vereinigte sich am 29ften in Lesaca mit 6000 Mann unter Moncey, der M.f. w. Vera

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*) Moniteur p. 1310.

Mémoires p. 107.

Marcillac

p. 68. ueber dieses Ereigniß findet sich keine spanische Re-
lation, und nur die Notiz, daß das Gefecht 24 Officiere,
391 Mann gekostet habe. Mercurio III. 110.

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