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wendig, alle nur irgend entbehrlichen Wagen am Ein-
gange des Defilees bei Vorach stehen zu lassen, wo sie
wenigstens den Nußen gewährten, dasselbe gänzlich - zu
sperren. Die Truppen verweilten bis zur Nacht zum
26sten auf den bezeichneten Punkten, der rechte Flügel
erreichte am 27sten (theils über Hilpoltstein, theils über
Behenstein) bei Prezfeld die Wisent, auf deren rechtem
Ufer die Bereinigung mit der Division Bernadotte er
folgte; Lefevre und Collaud trafen am Morgen dieses
Tages bei Behenstein ein, konnten wegen Ermattung ih-
rer Truppen erst am 28sten die Wisent ebenfalls bei
Presfeld überschreiten, und verlängerten die rechts an
Forchheim gelehnte Linie bis Ebermannstadt. Große Ver- 14 M. n.ö.Forch.
legenheit und beträchtlicher Verlust hätten unter diesen
Umständen nicht ausbleiben können, wenn die Desterrei
cher rasch und in concentrirter Masse folgten; allein bei
dem Bestreben, fortwährend die Rückzugslinie des Feindes
zu bedrohen, löften sie sich in einzelne Corps auf und mak-
schirten dabei zum Theil so langsam, daß die Republikaner
nur immer mit schwachen Abtheilungen leichter Truppen
zu kämpfen hatten, welche wohl beunruhigen, aber nicht
wesentlich schaden konnten. Fürst Liechtenstein erreichte

am 25sten August Erlangen, den 27ften Höchstadt, fol-24M. n. Nürnb.
genden Tages Burg Ebrach, Hohe traf gleichzeitig (über 5 M. n. w. Erl.
Neuhof, Neunkirchen und Höchstadt) bei Mühlhausen, 14M. (.d. B.Eb.
F. M. L. Sztarray, welcher die zu seiner Unterstüßung
von Neumarkt abgesendeten 15 Bat., 21 Esc. führte,
über Leimburg, Lauf, Bruck und Herzogen-Aurach bei

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hauf.

14 M. 1.8.Müht- Höchstadt ein; die noch übrigen 30 Bat., 84 Esc. folg= ten gemessenen Schrittes theils über Hohenstadt, Simmelsdorf, Gräfenberg, theils über Hersbruck und Lauf 3M. u.34M.f.8. und befanden sich am 28sten erst bei Neukirchen und Höchst. Eschenau *).

Jourdan beschloß, diese Zersplitterung der feindlichen Streitkräfte zu benugen und entwarf eine Disposition, nach welcher am Morgen des 29sten drei Divisionen mit ter Reserve-Cavalerie zwischen Höchstadt und Pommersfel= den vereinigt sein sollten; der zufällige Umstand, daß die bei Seusling über die Redniß geschlagene Brücke nicht hinlänglich haltbar erschien, vereitelte ein Unternehmen, welches den Unfall von Amberg leicht hätte ausgleichen können. Der republikanische General wollte sich nun wenigstens die kürzeste Verbindungslinie mit Würzburg über Burg Ebrach eröffnen, und ließ die Division Bernadotte, welche ihm nach Seusling gefolgt war, über Bamberg dahin marschiren, Grenier und Championnet sollten ihr unmittelbar nachrücken und die Reserve-Cavalerie an der Fuhrt von Seusling nur so lange stehen

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*) Wiener Zeit. S. 2515. Grundsäge der Strategic III. 75 -83. Jourdan Mémoires p. 131-138. 321–323. Dest. Mil. Zeits. 1827. IV. 124-131. Jomini IX. 19. 22. Der Erzherzog hatte nach dem Treffen bei Amberg 8 Bat., 32 Esc. unter General Nauendorf bei Neumarkt zusammengezogen, von wo sie am 27sten August den Marsch nach der Donau zur Verstärkung der Armee unter General Latour antraten.

bleiben, bis der linke Flügel bei Strulendorf angekom men sein würde. Bevor wir die Ergebnisse dieser Maßregeln darstellen, ist es nothwendig, die gleichzeitigen der Gegner zu betrachten.

Fürst Liechtenstein überschritt am Morgen des 29sten

Ebr.

Mühlh.

bei Eltmann den Main und zersprengte einen auf der 21 M. n. w. B. Schweinfurter Straße ziehenden französischen Transport; Hoke war gleichzeitig nach Burg Ebrach marschirt, Sztar- 11⁄2 Meile n. w. ray hatte sich dem linken Ufer der Regnik, in der Richtung von Seusling, genähert, um den Rücken der bei 2M. n.å.höchst. Forchheim stehenden Republikaner zu bedrohen, welche der Erzherzog am nächsten Morgen in der Front anzugreifen beabsichtigte. Als Vorbereitung dazu wurden die französischen Vorposten vom linken, Ufer der Wifent vertrieben und die Hauptmasse der Oesterreicher stellte sich bei Pinsberg auf.

Einige tausend Mann, unter dem Generaladjutanten Mireur, in Bamberg versammelt, gingen der Division Bernadotte voran und warfen am 29sten nach Mittag die Vordertruppen Hoge's über die rauhe Ebrach zurück; dieser besekte das rechte Ufer des Baches und behauptete sich hier, so daß am Abende die Republikaner an den Wald von Birkach zurückgingen. Von den übrigen zum 1M.n.d.B.Ebr. Angriffe bestimmten Truppen traf die Division Championnet erschöpft und so spåt ein, daß sie an dem Gefechte keinen Antheil nehmen konnte, Grenier und die Reserve-Cavalerie kamen nur bis in die Nähe von Bam

berg; Kleber führte die beiden an der Wisent gebliebe-2}M. n.5.B.E.

2} Meile n. w. ǹen Divisionen des linken Flügels nach Strulendorf und Forchh. wurde dabei von den österreichischen leichten Truppen,

1} M. n. w.

Forchh.

welche ihm unmittelbar folgten, so wie durch das Ge-
schüßfeuer Sztarray's beunruhigt, welcher bei Seusling
das linke Ufer der Regniß erreicht hatte.

Der Erzherzog marschirte am 30sten bis Hirscheid, Sztarray sendete schon in der Nacht vorher 5 Bat., 4 Esc. nach Burg Ebrach und folgte mit dem Reste seiner Truppen; Hoke hatte die Abtheilung des Fürsten Liechtenstein von Eltmann an sich gezogen, um dem Unfalle besser zu widerstehen, welchen er an diesem Tage erwar tete. Wirklich lag es in dem Plane des republikanischen Heerführers, sich den Weg nach Würzburg mit Gewalt zu eröffnen, wozu er die Divifionen Bernadotte und Championnet nebst der Reserve-Cavalerie bestimmte, wåhrend Kleber die Desterreicher auf dem rechten Ufer der Regnis aufhalten sollte; alles Gepäck der Armee war unter dem Schuße der Division Grenier schon am Abende des 29ften aufgebrochen, um über Beil und Haßfurt in einem Gewaltmarsche Schweinfurt zu erreichen. Als je= doch Jourdan bei einer am frühen Morgen unternomme= nen Recognoscirung die Verstärkung der Gegner bemerkte, gab er, die Vereinigung aller ihrer Streitkräfte vorausfehend, den Angriff auf und befahl unverweilt den Rück1 Meile n. w. zug. Dieser erfolgte über eine bei Vieret geschlagene Brücke, gedeckt durch die Reuterei-Reserve und 3 Batail

Bamb.

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13 M.n.w.Vier.lons, 100 Pferden, welche sich vorwärts Eltmann aufstellten; von den Desterreichern folgten nur einige Esca

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drons, ohne etwas zu unternehmen; alle übrige Truppen, durch Märsche und Gefechte ermattet, rasteten bei Burg Ebrach. Der französische rechte Flügel ruhete bei

4 M. n. w. Zeil.

Zeil einige Stunden und sehte den Marsch nach Schwein- 2 M.n. w. Vier. furt fort, als Kleber eintraf, welcher den Main bei Hall-3 M. f. 5. Zeil. stadt überschritten hatte und am Abende nach Lauringen 34 M. n. w. Zell. aufbrach *).

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Zu Schweinfurt fand der Obergeneral ein vom 25sten August aus Augsburg datirtes Schreiben Moreau's, worin dieser Nachricht von dem Treffen bei Friedberg ertheilte. Veranlaßte dieses Ereigniß, wie nicht unwahrscheinlich war, den Erzherzog, an die Donau zu marschiren, oder wenigstens eine starke Truppenmasse dahin zu senden, fo wurde das Gleichgewicht der Streitkräfte wieder herge stellt und der weitere Rückzug unnöthig; Jourdan gab sich dieser Hoffnung hin und beschloß, seinen Truppen eine Raft zu gewähren, deren sie dringend bedurften. Kleber, Collaud und Bernadotte verließen Krankheits halber die Armee, welche noch 41,000 Mann unter den Waffen zählte; an die Stelle des Lehteren trat einstweilen der Brigadegeneral Simon, die Division Collaud ward unter die übrigen vertheilt, so daß Lefevre 18 Bat., 19 Esc., Grenier 10 Bat., 12 Esc., Championnet 12 Bat., 8 Esc., Bernadotte 11 Bat., 15 Esc. unter seiz

*) Wiener Zeit. Beil. zu Nr. 75. Grundsäge der Strategie III. 84-92. Jourdan Mémoires p. 139-147. Deft. Mil. Zeitf. 1827. IV. 132-137.

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