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dauernden Tapferkeit der Gegner und gelangten erst nach dreistündiger Anstrengung in den Besit des Orts; eben so wurden die übrigen gegen Niederbühl und Rastadt dringenden Colonnen durch heftiges Geschüßfeuer lange aufgehalten. Als mit einbrechendem Abende Niederbühl endlich von ihnen erobert ward, ging auch der rechte österreichische Flügel unter dem Schuhe seiner Reuterei hinter die Murg zurück; der Verlust war auf beiden Seiten ziemlich gleich, doch behaupten die Republikaner, 300 Gefangene gemacht und 3 Kanonen erobert zu haben *).

*) `Wiener Zeit. S. 2051. 2052, Moniteur p. 1178. 1185. 1186. Grundsäge der Strategie II. 156. 164-166. Gouvion St. Cyr Mémoires III. 64-67. Jomini VIII. 220 — 225. Dedon p. 65-74. Beitrag zur Geschichte S. 163

. 166.

Zweiter Abschnitt.

Der Erzherzog führt Verstärkungen vom Niederrhein herbei. Schlacht bei Malsch. Marsch der Oesterreicher nach Pforz= heim und hinter den Neckar. Ereignisse auf dem rechten Flügel der französischen Armee. Waffenstillstand des schwäbischen Kreises mit Frankreich. Gefechte bei Cannstadt und Eflingen. Weiterer Rückzug des Erzherzogs nach der Donau. Schlacht bei Neresheim. Uebergang auf das rechte üfer der Donau. Gefecht bei Ober- Kamlach.

Moreau's Rheinübergang wurde dem Erzherzoge am 26sten Juni in seinem Hauptquartier zu Wallmeroth_gemeldet und bestimmte ihn, die schon vorbereiteten Maßregeln zu beschleunigen. Er selbst führte 15 Bat., 20 Esc. Desterreicher nach dem Oberrhein und traf mit ih

nen am 5ten Juli bei Durmersheim ein, so daß er noch Marsch von 27 dem Gefechte an der Murg persönlich beiwohnen konnte;

Meilen.

9 Bat., 19 Esc. Sachsen hatten am 3ten Juli Graben4 M. n. Durerreicht, wo sie bis auf weiteren Befehl rasteten.

mersh.

Die österreichischen Truppen vereinigten sich am 6ten zwischen Mühlburg und Ettlingen hinter der Alb und 24 M. n. 8.Nast. 14 M. (.8. Mühlwarfen einige Abtheilungen links ins Gebirg, die Sach- burg. sen marschirten nach Pforzheim. Entschlossen, am 10ten 5 M. f. 8. Grab. eine Schlacht zu liefern, vereinigte der kaiserliche Feld

herr jene Detachements bei Rothensol mit der Bestim-2 m. f. 8. Ettl. mung, als erste Angriffscolonne (von 10% Bat., 5 Esc.)

Gernsbach zu nehmen und bis Baden vorzubringen, die

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Eroberung von Gernsbach sollte für die zweite (13 Bat., 29 Esc.) und dritte Colonne (9 Bat. 28 Esc.), zwischen welchen eine vierte Abtheilung von 3 Bat., 4 Esc. marschirte, das Signal sein, auf der sogenannten Bergstraße gegen Kuppenheim, so wie über Bietigheim gegen Rastadt zu rücken. Sowohl zur Unterstüßung der ersten Colonne als zum Bedrohen der in Freudenstadt stehenden Republikaner erhielt der größere Theil des sächsischen Corps Befehl, durch das Enzthal in die Gegend von Urnagold vorzugehen, während etwas leichte Cavalerie und zwei Bataillone, im Thale der Nagold gegen Calw streifend, das Gerücht von dem Unmarsch einer Colome in dieser Richtung verbreiten würden.

Moreau hatte noch mehr Veranlassung, eine Schlacht zu wünschen, und gedachte sie einen Tag früher zu liefern als sein Gegner. Nach der dazu gegebenen Disposition sollte Desair zur Sicherung des linken Flügels 6 Bataillone bei Dedigheim am Pfedderbache aufstellen und den Rest seines Heertheils, so wie die gesammte Reserve-Cavalerie auf der Bergstraße gegen Malsch führen. St. Cyr ward angewiesen, nur die unumgånglich ··nothwendige Truppenzahl in Freudenstadt zu lassen und alles Uebrige bei Gernsbach zum Angriff der Gebirgs=/ stellung der Oesterreicher zusammenzuziehen; 6 Bat., 51 Esc. schienen hinlänglich, Freudenstadt und den Kniebis zu sichern, 12 Bat., 5 Esc. standen am Abende des Sten in und bei Gernsbach und wurden durch die Infanterie der Reserve (6 Bat.) verstärkt, welche fortan dem Cen

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trum zugetheilt blieb. Von dem Marsche der Sachsen · unterrichtet, sendete St. Cyr 6 Bat., 1 Esc. am frühen

Morgen des 9ten in der Richtung von Wildbad vor, 24 M. n. d. den Ueberreft führte er gleichzeitig gegen Rothenfol.

Gernsb. 14 M. n. 8.

Gernsb.

Roth.

M. (.w. Roty.

M. n. d. Lof.

Die steilen Höhen, auf welchen dieses Dorf liegt, waren von 6 Bat., 3 Esc. besett; durch das Thal der. Alb von ihnen getrennt standen 3 Bataillone rechts bei Frauenalb und Mittelberg, so wie 14 Bat., 2 Esc. links 4 und §M. n. w. bei Tobel. Ihre Vorposten zwischen Lofenau und Herm. 5. Roth. renalb wurden nach kurzem Gefechte geworfen und konn ten auch lekteren Ort nicht behaupten, hinter welchem fich die französischen Truppen verdeckt aufstellten. St. Cyr erkannte die große Schwierigkeit des Angriffs einer so starken Position, bei welchem weder Geschüß noch Reuterei zu verwenden war, und versuchte, die Gegner durch Anfälle von Tirailleurschwärmen, die vor jedem. ersten Widerstande zurückweichen mußten, zum Herabsteigen in das Thal zu verleiten; das Gefecht begann in dieser Weise, indeß erst nachdem der fünfte, durch drei Bataillone gemachte Angriff abgewiesen war, folgte die Hauptmasse des Feindes bis an den Fuß der Höhen. Sofort rückte fast die ganze französische Abtheilung leb= haft vor und erreichte beinah gleichzeitig mit den Weichenden das Plateau, wo aber die Grenadiere, an der Spike der Colonne, durch mörderisches Gewehrfeuer ge= worfen wurden; da indeß mehrere frische Bataillone schnell an ihre Stelle traten, so waren die Desterreicher bald durchbrochen und mit großem Verluste zum eiligsten

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14M. n. ö.Noth. Rückzuge genöthigt. Dieser ging in die Nähe von Niebelsbach, die 3 Bataillone des rechten Flügels, welche

durch ein unbedeutendes Tirailleurgefecht beschäftigt wor1 M. n. Frau.den waren, zogen sich nach Spielberg; die Sieger, durch die einbrechende Nacht an weiterem Verfolgen gehindert, 4 M. n.d. Noth. nahmen zum Theil zwischen Langenalb ́und Neuenburg 7M. n. 8. Lang. Stellung. Die Sachsen waren bis in die Gegend von 3 M. f. w. Pforz. Wildbad gekommen und die Spize ihres Vortrabes wurde jenseit des Ortes von der ihnen entgegengesendeten: Ubtheilung geworfen; da ihr Anführer überdem den ungün stigen Ausgang des Gefechts bei Rothensol erfuhr, eilte er, durch einen Nachtmarsch Pforzheim wieder zu gewinnen. :: Während dem hatte im Rheinthale ein nicht minder lebhafter Kampf stattgefunden. Um Mittag rückten 9 französische Bataillone mit etwas Reuterei links nach + M. n. Raft. Dedigheim, in der Mitte 6 Bat., 8 Esc. gegen. MuckenM. f. 8. Ded. M.n.8. mud. Sturm, rechts 6 Bat., 1 Esc. gegen: Malsch und vertrie

..

ben die österreichischen Vordertruppen ohne Schwierig

keit. Der Erzherzog ließ sogleich die Infanterie der für den nächsten Tag gebildeten Colonnen in der Richtung

7 M. n. w. Mat. von Malsch und Bietigheim vorgehen und seine gesammte Reuterei in der Ebene zwischen ihnen aufmarschiren. Malsch wurde zurückerobert, noch zweimal verloren und gegen Abend von der ganzen zweiten Colonne der Desterreicher aufs Neue genommen, worauf die hier fechtende franzöfifche Abtheilung bis in den Wald bei Weier wich; höchst wahrscheinlich sind auch die ursprünglich nach Mukkensturm dirigirten 6 Bataillone, welche dort nichts nu

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