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Elerfait führte das Gros seines Corps Morgens fieben Uhr in zwei Colonnen über die Lys, von welchen die eine (10 Bat. 6 Esc.) von ihm selbst ge= m.f.d.Werw. leitet, die Richtung auf Lincelles, die andere (6 Bat., 3. M. d. Werw. 7 Esc.) unter Starray die auf Bousbeck erhielt *). Die Truppen unter Moreau kamen ihnen bald darauf von Menin aus in zwei Abtheilungen entgegen, und es entspann sich bei beiden Orten ein lebhaftes Gefecht, in welchem der französische rechte Flügel mit ansehnlichem Verluste geworfen wurde. So war der Abend herangekommen, als eine neue französische Abtheilung (wahrM. f. eins. scheinlich von der Divifion Bonneau) sich bei Bondues zeigte, und den östreichischen General veranlaßte, nach M. n. w. Lins. Blaton zurückzugehen. Er wollte von hier aus am Mor

24 M. n. w.
Werw.
14 M. n. d.
Moors!.

gen des 19ten den Angriff erneuern, als er den Befehl

zum Abzuge erhielt, und ihn, zwar verfolgt, aber ohne 24 M. n. Werw. Verlust, in zwei Colonnen, über Moorslede und Passchendaele in die Gegend von Iffeghem ausführte. General Hammerstein, durch 2 Bat., 2 Esc. verstärkt, machte die Arriergarde, und wies den aus Menin über Gheluve vordringenden Feind zurück; von den bei Bousbeck eroberten Geschüßen konnten nur 6 mit fortgebracht werden.

2 M. n. 6. Pas.

Es wird erzählt (Milit. Denkw. III. 318; Neue Bellona
S. 313), das Corps habe etwa Morgens acht Uhr eine
Stunde lang, in Erwartung einer starken Kanonade bei den
übrigen Colonnen, Halt gemacht, aber durchaus nichts ver-

nommen.

Der Verlust der Verbündeten an beiden Tagen wird im Allgemeinen zu 100 Officieren, 4000 Mann und 30 Geschüßen angegeben. Die Sieger behaupten, 1500 Gefangene gemacht und 60 Kanonen erobert zu haben; erwågt man, daß die dritte Colonne so wie der größte Theil der zweiten alle Positions- und Regimentsartillerie einbüßte, so erscheint diese Behauptung nicht übertrieben *).

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Es lag vielleicht in den Commandoverhältnissen der französischen Armee, daß die erfochtenen Vortheile nicht weiter benußt wurden, und die Verbündeten, außer dem gänzlichen Verfehlen ihres Zwecks und dem unmittelba= ren Verluste im Gefechte, nur moralische Nachtheile tra= fen: Verzichten auf entscheidende offensive Operationen, so wie Mistrauen und Unzufriedenheit des Herzogs von York mit dem Oberbefehlshaber, welche damals entstanden sein soll **).

Das Gros der Verbündeten bezog durch Verschanzungen verstärkte Stellungen in einem Halbkreise um

*) Wiener Zeit. Beil. zu No. 44. 46. Bulletins p. 200-205. Moniteur p. 986. 989. Oest. Mil. Zeits. III. 323— 326. 331. 332-335. Milit. Denkw. III. 304-310. 317329. Neue Bellona S. 311-331. Freimüthige Beit. S. 322-326. v. Reiche S. 74-76. Jomini V. 87-98. David p. 22-24. Biographie des General v. Ochs S. 101-104.

**) Milit. Denkw. III. 259. 329. v. Porbeck I. 73. 74.

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14 M. n. w. Tournay, die Hanoveraner gegen Warcoing vorgeschoben;

Tour.

2 M. n.ö. Isffegh. Elerfait ging am 20sten nach Thielt zurück *).

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Pichegru war indeß wieder bei der Armee angekommen, und hoffte wahrscheinlich, die errungenen Vortheile zu vervollständigen, als er am 22sten gegen die Stellungen der Allirten vorrückte **). Alle ihre Vorposten wur

"

den zurückgedrängt, ein heftiger Angriff auf die HanoM.n.w.Warc. veraner bei St. Leger und Warcoing, so wie auf das 1 M. f.w.S.Leg. Dorf Templeuwe erfolgte, während der linke Flügel nur durch eine Abtheilung Bonneau's beschäftigt ward.

General Busche sah sich bald bis hinter Ramegnies 7 M. f. S. Leg. und Pt. à Chin geworfen, auch Templeuwe mußte nach

M. 8. Ram.

*) Dest. Mil. 3eits. III. 336.

Es gehört eigentlich mehr der Sitten-, als der Kriegsgeschichte an, daß der Convent um diese Zeit (Sigung vom 26sten Mai) das Decret gab: kein Englånder und Hanoveraner solle Pardon erhalten. Die Alliirten nahmen darauf keine Rücksicht; im Großen war der Befehl nicht füglich auszuführen, die meisten französischen Generale hatten Ehrgefühl genug, ihn zu umgehen, und nur wenige ließen sich zu Werkzeugen einer solchen Schandthat gegen Einzelne herab. Das Decret und Barrere's einleitender Vortrag Moniteur p. 1016-1020.

**) Jomini versichert (V. 98.), die Gewißheit erhalten zu haben, daß der Zweck der ganzen Unternehmung nur gewesen sei, sich eines die Schelde heraufkommenden Convoys zu be meistern. Man muß dabei bemerken, daß aus jedem Worte seiner Darstellung eine entschiedene Abneigung gegen Pichegru hervorleuchtet.

lebhaftem Gefechte verlassen, und die dort stehenden Trup- M. f.6.Tempt. pen gegen Blandin zurückgenommen werden, wo sie Unterstüßung fanden. Bis zum Übende währte auf beiden, Punkten der hartnäckigste Kampf gegen die vier starken Brigaden Souhams, mehrmals wurde Templeuweund Pt. à Chin genommen und wieder verloren, bis endlich in einem neuen, durch frische Truppen unterstühten Sturmangriffe lezteres Dorf von den Hanoveranern erobert und der Feind auch aus der Gegend von Templeuwe vertrieben ward. Seine Urriergarde, die diesen Ort noch hielt, wurde am fpåten Abende dort überfallen und mit bedeutendem Verluste verjagt. Souham ging nach Courtray, Bonneau in seine frühere Stellung an der Marque zurück; ihr Verlust wird zu 500 Gefangenen, 7000 Todten und Verwundeten angegeben. Von den Siegern, welche 7 Geschüße erobert hatten, zählten die Oestreicher und Engländer 1728 Mann todt und verwundet, 565 vermißt, was die Hanoveraner und Hessen verloren, ist nicht aufzufinden. Gleich darauf ward Graf Walmoden mit 114 Bataillonen, 12 Escadrons nach Audenaerde gesendet, und dieser Ort einigermaaßen ins M. n. 6. Tour. Vertheidigungszustand gesetzt; das Detachement, welches

bisher in Nechin gestanden, ging nach Herinnes am rech-14 M. n. Tour. ten Ufer der Schelde, und die Vorposten des rechten Flügels wurden hinter den Vasnebach zurückgezogen *). 1 m. n. w.Tour.

*) Wiener Zeit. Beil. zu No. 44. 46. S. 1766. Bulletins p. 206-208. Moniteur p. 1009.

III.

Dest. Mil. Zeits. III.

13

Der französische Feldherr schritt jezt zur Belagerung von Ypern, wozu das Corps von Moreau und ein Theil der Divifion in Dünkirchen verwendet ward, während Sou1 M. n. 6. Yr. ham in der Gegend von Passchendaele Stellung nahm, Bonneau bei Moescroen, und die Division Despeaur *) bei Belleghem, Courtray und Menin vertheilt, die Alliirten beobachteten. Die Besazung der nothdürftig wiederhergestellten Festung bestand aus einer Escadron, einer Artilleriecompagnie und 3820 Mann Infanterie, welche weiterhin bis auf etwa 4600 Mann (104 Bataillone) vermehrt wurde. Von den vorhandenen 110 Geschüßen waren mehrere unbrauchbar, mit Munition hatte man den Plah auf vierzehn Tage versehen **) Am 1sten Juni M. f. o. Boes. schlossen ihn die Franzosen von Zillebecke bis Boesynghe M. n. ô. Yp. ein, so daß die Garnison nur noch über S. Jaans, und auch hier nur so lange in Verbindung mit Elerfait blieb,

M. n. w. Yp.

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337-342. Neue Bellona S. 333.
228-230. v. Reiche S. 76–78.
David p. 25.

Freimüthige Beit. S. Jomini V. 98-103.

Wie es scheint, durch Truppen von Bonneau (der dafür die Division Often unter seinen Befehl erhielt) und vielleicht ein getroffene Verstärkungen gebildet. Die Division zählte einen Monat später 10,400 Mann; ihr Anführer hatte eine Zeit lang die Division Lemaire, an der Sambre, geführt, und war vielleicht, als diese unter Desjardins Befehl gestellt ward, hieher versezt worden.

**) Neue Bellona S. 89-92, wo sich eine detaillirte Beschrei

bung der Befestigungen, durch einen Plan erläutert, findet.

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