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Der Feldzug 1811 zwischen Rußland und der Pforte an der unteren Donau, bis zum Friedensschlusse vom 28. Mai 1812. Nach russischen Quellen.

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Mit dem Plane der Stellungen bei Rustschuk.

Ver Graf Nikolai Kamenskoi II. hatte seine Truppen nur in die Winterquartiere verlegt, um ihnen einige Zeit zu gönnen, sich von den erlittenen Beschwerden zu erholen. Er war aber keineswegs gesonnen, sie lange in Unthätigkeit zu lassen. Noch immer beharrte er bei dem Plane, welchen er im vorigen Jahre we. gen der langwierigen Belagerung von Rustschuk hatte aufgeben müssen, nämlich: von Tirnowa aus über den Balkan zu gehen. Auch hoffte er, denselben vor dem Aufthauen der Flüsse ausführen zu können. Der Abgang von 24,000 Mann wurde durch Rekruten ersetzt, und die Armee erhielt den Befehl, bereit zu seyn, bis 13. Februar 1811 über die Donau zu seßen. Allein die Thätlichkeiten fingen noch früher an.

Die abermalige Einnahme von Lofka, wo sich wieder ein ziemlich bedeutendes türkisches Korps sammelte, sollte der erste Schritt zur Erfüllung dieses Vorhabens seyn. Der Gen. Graf Saint Priest wurde angewiesen, das Kommando über die 22. Division von

dem Gen. Wjasemski zu übernehmen, und mit derselben, nachdem sie durch 4 Bataillons aus Bucharest, dann durch 6 Bataillons und 3 Kosaken-Regimenter aus Rustschuk verstärkt worden war, nach Lofta vorzurücken. Der General mußte auf seinem Marsche 7 Bataillons in Nikopoli, 2 in Kainari und 1 in Plewna zurücklassen. Mit den übrigen 16 Bataillons und 4 Kosaken - Regimentern, die zusammen ungefähr 8000 Mann zählten, langte er am 10. Februar vor Lofta an, das von einem Korps von 10,000 Mann, mit 10 Kanonen, besetzt war. Der folgende Tag verging mit Vorbereitungen zum Sturme, den die Ruffen am 12. un ternahmen. Während zwei Abtheilungen, jede von 4 Bataillons, falsche Angriffe auf den Seiten von Plew= na und Selvi ausführten, erstieg der Graf Saint Priest auf der Straße von Sophia mit 8 Bataillons die Wälle der Stadt; die sich nun ergab. Der Feind verlor seine ganze Artillerie, und zählte mehr als 4000 Todte und - 1400 Gefangene. Der Rest der Befaßung zerstreute. sich auf den Bergen. Der Verlust der Russen hingegen belief sich kaum auf 500 Todte und Verwundete.

Die Einnahme dieser Festung erschien dem Oberbefehlshaber als eine glückliche Vorbedeutung für die Fortsetzung des vorgenommenen Planes; der aber dens noch unausgeführt bleiben mußte. Die feindseligen Ges sinnungen Frankreichs machten es nöthig, bedeutende Kräfte an den westlichen Grenzen Rußlands aufzustellen. Daher mußte die moldauische Armee verkleinert werden. Kaiser Alexander befahl dem Grafen N. Kamenskoi, von den neun Divisionen, die unter seinem Befehle standen, fünf an den Dniester zurückzusenden. Um indessen vor den Türken die Änderung der russischen

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Kriegsoperazionen und die Verminderung der Armee zu verbergen, wollte der Feldherr doch nach Tirnowa vorrücken, und die dazu bestimmten Truppen vereinig ten sich in Nikopoli, wo der Graf N. Kamenskoi am 15. Februar anzulangen hoffte. Plößlich wurde er aber von einer schweren Krankheit überfallen, die ihn zwang, diesen Zug aufzuschieben.

Um die Mitte des Februar traten die fünf Divis sionen den Rückmarsch an: die 11. nach Chotim, die 12. nach Mobilew am Dniester, die 15. nach Stefa nesti, die 18. nach Kaminiek-Podolski, und die 9. nach Jassy. Alle Kavallerie-Regimenter der 11. Divis sion und 5 Eskadrons der 15. blieben bei der moldau? ischen Armee, die auf folgende Art verlegt wurde: Das Korps des Gen. Essen, von 7 Bataillons und ́à Kosaken - Regimentern, stand in Rustschuk; — jenes des Gen. Insoff, eben so stark, in Silistria. Das Korps des Gen. Saint Priest, von 30 Bataillons, 5 Eskadrons und 3 Kosaken-Regimentern, befand sich in Nikopoli, Plewna und Lofta. Das Korys des Gen. Saß, von 12 Bataillons, 20 Eskadrons und 3 Kosaken - Regimentern, blieb in der kleiwen Walachei. Eine Abtheilung von 6 Bataillons stand in Bucharest, jene des Gen. Tuczkoff, von 6 Ba taillons, 5 Eskadrons und 2 Kosaken-Regimentern, in Gallaby Reni, Ismail und Kilia, eine Ab theilung von 3 Bataillons in Brailow; das Korps des Gen. Denisoff, von 20 Eskadrons, in Nicorentoj Paneza und Pakeo, und endlich eine Abtheilung von 3o Eskadrons in Ploesti, Tirgovista, Pis lesti, Tirgowa und Roman.

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Da die Umstände nicht mehr erlaubten, einen of

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