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Hollerich.

weilige Kommandant erhielt sein Quartier im Dorfe In der Festung selbst blieben g Linienbataillons (1 Bender, 1 Huff, 2 Mitrovsky, 1 Würzburg, 1 Klebeck, 1 Clerfayt, 1 Murray, 1 Würtemberg), und einige Mannschaft vom Garni fons Regimente zurück. Eines dieser Bataillons, mit Geschüß, wurde täglich zur Bereitschaft kommandirt, um nöthigen Falls die Vortruppen zu unterstügen.

Seit einigen Tagen nahm man in der Festung aus den feindlichen Bewegungen ab, daß die Franzosen Verstärkungen erhalten hatten. Der Gen. De brun kam nämlich von Koblenz mit seiner Division in der Gegend von Luxemburg an. Sobald die Franzosen durch die Ers oberung der Festung Rheinfels (am 2. November) Meis fter des linken Ufers des Mittelrheins geworden, trug der französische Wohlfahrtsausschuß dem Befehlshaber der Rheinarmee, Gen. Michaud, die Eroberung von Mainz, dem Gen. Moreaux jene von Luremburg auf. Da die Regierung jedoch diesen Generalen die Mittel, sowohl an Mannschaft, als an Kriegsgeräthe, nicht zu verschaffen wußte, um jene Festungen regelmäßig zu belagern, so mußten sich Beide auf Berennung und Blocirung der Plätze beschränken. Die glückliche Lage von Mainz, am Ufer des Rheines, mit einem festen Übers gange, vereitelte dort das jahrelange Bemühen der Feinde; indeß Mangel, und endlich Hungersnoth, nach lan: ger Zeit den Fall Luxemburgs herbeiführten, zu dessen Beschleunigung die Franzosen auf keine andere Art beizutragen gewußt hatten.

Das Blockadekorps zählte jeßt 19,800 Mann, und war in zwei Divisionen von beinahe gleicher Stärke

getheilt. Die Division Debrun stand mit dem linken Flügel bei Rodt, mit dem rechten bei Lorenzweils ler, zwischen den von Lüttich und Trier nach Lurem burg führenden Straßen. Die Division Pedu chel hatte ihren rechten Flügel bei Trintingen aufge stellt, und ihr linker dehnte sich vor Rodemacher aus. Starke Patrullen gingen von diesen Stellungen hậufig gegen die Festung vor, um sie zu rekognosziren. Der Gen. Umbert, langte in den nächsten Tagen zu Remich an. Am 16. November traf auch ein frisches französisches Korps in Longwy ein. — Am 17. grife fen 500 Franzosen, auf der Thionviller Straße, die kaiserlichen Posten vor Alßingen an, und wurden durch die Unterstüßungstruppe zurückgetrieben. — Am 18. rückten wieder 600 Mann, mit 2 Kanonen, bis Algingen vor; sie wurden aber ebenfalls bis zum Colashofe geworfen. Auf der Straße von Longwy lagerte sich eine feindliche Abtheilung von 400 Mann hinter Steinbrücken. Auf der Trierer. Straße stieß eine kaiserliche Frühpatrulle, von ungefähr 60 Mann, zwischen Senningen und Ho= ftert auf eine viermal stärkere feindliche Truppe, und drängte dieselbe bis Nieder- Anwen zurück. Aber eine von Lorenzweiller nach Fischbach gesendete Husarenpatrulle wurde vom Feinde zersprengt. Nachs mittags suchten die Franzosen, wie sie es in den let ten Tagen schon mehrmals gethan, in das Merscher Thal einzudringen, wurden jedoch zurückgedrängt, und bis an Blascheit und Rollingen verfolgt. Eine gegen Haffel ziehende kaiserliche Patrulle. stieß auf eine feindliche, und tödtete derselben 3, verwun dete 6 Mann. Der Verlust der Kaiserlichen in allen

diesen Gefechten der beiden leßten Lage bestand nur in 3 Verwundeten und 2 Gefangenen.

Am Morgen des 19. Novembers rückte die Vorbut des Blockadekorps in drei Kolonnen gegen die südliche Seite der Festung vor: die erste rechts über Haf fel, die zweite in der Mitte, auf der Straße von Thionville, die dritte links über Röser. Außerdem manövrirte der Gen. Davou ft mit seiner Brigade weiter rechts, gegen Heisdorf. Die drei An= griffskolonnen wurden, von der zweiten Abtheilung der kantonnirenden kaiserlichen Vortruppen (1 Bataillon Würzburg, 1 Eskadron Erzherzog Joseph Dragoner) zurückgeschlagen.

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Um 20. November verhielten sich die auf den StraBen von Trier, Remich, Thionville und Bettembourg aufgestellten Feinde ganz ruhig. Auf der Arloner Stra Be hatte sich noch kein Feind gezeigt, und auf der Lüttis cher hatte er sich auf die Anhöhen bei Lorenzweiller zurückgezogen. *)

*) Die Victoires et conquêtes des Français erzählen im IV. Bande, auf Seite 141: „Am 19. November „kam die Division Debrun ungefähr drei Stunden „weit von dem Punkte ihrer Bestimmung an, und „am folgenden Tage (also den 20. Novem„ber) führte ihre Vorhut eine Rekognoszirung in der „Richtung von Luxemburg gegen Lüttich (dans la di„rection de Luxembourg à Liège) aus. Nach dem Marsche von einer Stunde begegnete sie einer feindlichen „Abtheilung von ungefähr 1500 Mann Infanterie und »400 Neitern. Es entspann sich ein sehr lebhaftes Ge= fecht zwischen der kaiserlichen Reiterei und jener des „Gen. Debrun, welche nur aus zwei Kompagnien des „fünften Dragoner-Regiments bestand. Ungeachtet des

Die in der Nacht vom 20. auf den 21. November dem Gouverneur zukommenden Meldungen stimmten darin überein, daß der Feind in einer allgemeinen Be= wegung gegen das Merscher Thal begriffen, und daß es zu vermuthen sey, er werde dasselbe und den Grünwald am nächsten Morgen angreifen. FM. Baron Bens der befahl den im Merscher Thale kantonnirenden 2 Ba= taillons Bender, 1 Eskadron Erzherzog Leopold Husaren, in dem Falle, daß der Feind mit Übermacht gegen sie vordränge, sich auf die Festung zurückzuziehen. Er beorderte den Gen. Seborrendorf, zur Leitung die, fer vierten Abtheilung der Vortruppen, nach Heisdorf. Um die linke Flanke dieses Dorfes gegen Umgebung zu

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„Nachtheils ihrer Minderzahl, griffen die französischen Dragoner mit solchem Nachdruck die kaiserliche Rei „terei an, daß diese geworfen, und zum Rückzug ge= »zwungen wurde, nachdem sie einen sehr starken Vers ,,lust an Todten, Verwundeten und Gefangenen erlits „ten hatte. Die Kapitäns Rouvillois und Fortier, wel»che die Dragoner befehligten, hatten sich mit einer Kaltblütigkeit und Tapferkeit benommen, die densel ben zum größten Ruhme gereichte. Dieser erste „Vortheil erleichterte es dem französischen General, feine Division mit den Truppen zu vereinigen, wels che durch Moreauxs Anordnung zu seiner Verfügung gestellt wurden. Verstärkt durch diese Verbindung, „rückte er am 21. November vor, um eine Stel: lung nächst der Festung einzunehmen; u. f. w."

In den Tagebüchern der Festung, wo doch jede, auch die kleinste, Berührung mit dem Feinde genau anfgezeichnet ist, findet sich keine Spur von einem am 20. November vorgefallenen Gefechte. Ausdrück lich und übereinstimmend bestättigen alle diese Journale die ungestörte Ruhe dieses Tages.

sichern, wurden der Oberstlieut. Baron Stentsch aus der Festung mit 2 Kompagnien, 4 Eskadron und 1 Kar none in den Bambuscher Wald geschickt.

Gen. Umbert hatte folgende Disposizion entwor fen, um die Besaßung aus ihren ringsum die Festung bis jeßt behaupteten Stellungen zu verdrängen, und die enge Blockade dann wirklich zu beginnen. Von der Division Debrun sollte die rechte Brigade, unter Davoust, am Morgen auf Heisdorf vorrücken, zugleich aber 2000 Mann in den Grünwald abschicken, um die linke Brigade in der Besehung desselben zu unterstühen. Sobald dieser Zweck erreicht wäre, sollte die Bri gade Davoust, über die Alzette und durch das Merscher Thal, auf die Arloner Straße rücken, und sich bei Straffen, die linke Brigade nun aber bei Heisdorf, aufstellen. Gen. Peduchel sollte mit der linken Brigade der von ihm befehligten Division die Kaiserlichen auf der Thionviller Straße von den Höhen bei Hesperange vertreiben, mit der rechten Brigade Gen. Huet von Rodt, auf der Remicher Straße, nach Sandweiller vorgehen.

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Um Mittag des 21. November rückte Gen. Des brún mit 4 bis 5000 Mann, in mehreren Kolonnen, gegen die zwischen den Straßen von Lüttich und Trier aufgestellten Vorposten an. Gen. Davoust zog mit seiner Brigade durch den Grünwald, über die Höhen von Dummeldange, und drang bei Heisdorf und Bereldingen in das Merscher Thal ein. Die zwei Bataillons Bender und 1 Eskadron Husaren leisteten den tapfersten Widerstand. Das lebhafte Feuer des Ge. schüßes und kleinen Gewehres dauerte bis gegen Abend, wo dann endlich diese vierte Abtheilung der Vortrup

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