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dau (4 St.), das zweite von Frontenhausen nach Dingelfingen in Marsch gesetzt. Mittags am 18. erschien Prinz Karl selbst vor Landau. Die Kroaten und Gre nadiere Dauns hatten bereits die Vorstadt bis nahe. an die Thore, dann einen Kirchhof unweit vom Kalvarienberge beseßt. Die untere Stadt lag bereits in Assche. Um die obere zu erhalten, ließ der Prinz jezt den französischen Befehlshaber auffordern. Er bot ihm freien Abzug, und versprach, durch zwölf Stunden ihn nicht zu verfolgen. Lutteaur erklärte, den Antrag nicht ohne Broglios Bewilligung annehmen zu können. Indeß wurden erst um vier Uhr Nachmittags ernstliche Anstalten zur Eroberung Landaus getroffen. Unter dem Schuße der in den Häusern versteckten Kroaten und Grenadiere errichtete man, hundert Schritte vom Thore, eine Batterie, in die, sobald die Artilleristen nur vor dem Flintenschuß gedeckt waren, man gleich mehrere ViertelEarthaunen einführte. Die Nacht brach an; das Ges schüß hatte noch keinen gangbaren Bruch in dem festen Gemäuer zu bewirken vermocht. Man beschloß, den 'Mineur anzusehen, und das nahe den Mauern stehende Franziskanerkloster durch Grenadiere ersteigen zu lassen; als man plößlich Flammen in verschiedenen Theilen der Stadt gewahrte, die sich bald zum allgemeinen Brand vereinten. Der Feind hatte dieses grausame Mittel erwählt, seinen Rückzug zu decken, und die Vorräthe, die sich in Landau befanden, zu zerstören. Daun erkannte die Absicht, und befahl einigen Grenadier-Kompagnien und Kroaten, die Mauern zu ersteigen. Sie fanden keinen Wiederstand. Die Thore wurden geöffnet. Der Brand konnte nicht mehr gelöscht werden. Landau, von feinen Bewohnern verlassen, ging in Flammen auf.

Von den Vorräthen wurden nur 1000 Säcke Mehl gerettet, welche Prinz Karl in den folgenden Tagen den armen Landauern, welche zu dem Schutt ihrer. Häuser zurückkehrten, austheilen ließ. Die Franzosen jählten nur wenig Todte und Verwundete. Der östreichische Verlust bestand in einem todten und einem verwundeten Grenadier.

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(Die Fortseßung folg t.)

III.

Die Vertheidigung der Festung Luxemburg

Am

1794-1795.

Nach östreichischen Originalquellen.

(Schluß.)

Im 14. September hatten Kundschafter gemeldet, daß von Longwy 7000 Franzosen in Arlon eingetroffen wären. Der Oberst Beust rekognoszirte daher am 15. September, mit dem bei Merl und Straffen gelegenen Theile seiner Brigade, auf der Arloner Straße bis Steinfort, auf den Longwyer Wegen bis Schouweiller und Steinbrücken, ohne über jene feinds liche Truppe, oder das französische Lager bei Aubange und Messancy, dem er nicht noch näher rücken konn te, genauere Kunde zu erhalten. Am 17. September kamen 1400 Franzosen aus jenem Lager bis auf die Höhe von Dipach, und traten dann wieder den Rückmarsch an. Kaiserliche Dragoner folgten beobachtend nach; wobei Einer derselben erschossen wurde. Die bei Rodt an der Trierer Straße im Lager stehenden Franzosen fourragirten am 20. bis Alt-Linster. Aus dem Lager bei Aubange rekognoszirten am 23. September wieder 1000 französische Infanteristen und 80 Reiter bis Dipach. Um 24. kamen 400 Franzosen nach Echternach an der Sure, forderten eine große Kontribuzion, und kehrten mit achtzehn Geißeln nach Trier zurück.

Der Feind hatte am 18. September die Vorpo stenkette der alliirten Armee bei primont gesprengt, und diese sette nun ihren Rückmarsch über Aachen gegen den Rhein fort. Seitdem wuchs mit jedem Tage die Gefahr für Luremburg, von aller Verbindung nach Außen völlig abgeschnitten zu werden. Um 25. September führten die sämmtlichen, die Festung bes obachtenden, feindlichen Truppen eine große Bewegung aus. Von Rodt rückten 5000 Mann bis Gonderingen und Lorenzweiller vor, und bedrohten das Merscher Thal. Die Postenkette von Rodt links über Montfort bis Mondorf, wurde sehr verstärkt. Aus dem Lager bei Aubange beseßte eine Abtheilung Dipach. Hinter diesen Posten marschirten an diesem und in den beiden folgenden Tagen starke feindliche Kolonnen, darunter auch die Truppen des Gen. Debrun, gegen Ettelbruck, Vianden und Echternach, und dann weiter in der Richtung gegen Koblenß. Nachdem diese ganze Macht am 29. September bereits die Umgegend der Festung durchzogen hatte, folgten derselben auch die in Dipach und Lorenzweiller gestan= denen Abtheilungen. In der Nähe von Luxemburg blieb nur herwärts der Mosel, in der Stellung von Rodt über Montfort bis Mondorf, ein Korps von beiläu fig 7000 Mann stehen. Aber durch den Marsch jener Kolonnen über die Sure war nun die Festung gänzlich von dem alliirten Heere abgeschnitten. Die Moselarmee begann am 7. Oktober ihre Bewegungen gegen die Nahe, um die Operazionen der bei Lüttich an der Maas stehenden Sambre- und Maas - Armee zu unterstüßen.

Die zur Beobachtung der Festung zurückgelassenen Truppen wurden von den Generalen Peduchel und

Huet befehliget. Am 3. Oktober rekognoszirten 300 Franzosen von Mondorf bis Hassel, wurden aber von den kaiserlichen Dragonern bis Filsdorf zurückgetrieben. Am 10. Oktober überfiel eine kaiserliche, von Heisdorf im Merscher Thale ausgegangene, Streifpar tei Vianden, um einen feindlichen Kriegskommissär, nit den von ihm in der Gegend eingetriebenen Kontribuzionen, aufzuheben. Doch dieser war früher entflohen, und es wurden nur 2 Gensdarmen gefangen. Ein französisches Korps von 1600 Mann rückte am Morgen des 11. Oktobers auf der Remicher Straße bis gegen Sandweiller, um die in dieser Gegend stehenden Vorposten zu rekognosziren. Sobald die kaiserlichen Truppen auf diese Feinde losgingen, zogen sich dieselben, ohne sich in ein Gefecht einzulassen, in ihre Stellungen zurück. -Am 14. hob eine kaiserliche Pa trulle aus dem Merscher Thale vier feindliche Verpflegsbeamte in Echternach auf.

Von dem bei Köln über den Rhein zurückgegan= gangenen F3M. Graf Clerfant, der nun den Oberbefehl der alliirten Hauptarmee übernommen hatte, trafen am 15. und 20. Oktober vertraute Boten in Luremburg ein, welche schriftliche Zusicherungen vom 7. und 10. Oktober mitbrachten: „obwohl jest die Hauptarmee über den Rhein habe zurückgehen müssen, so werde doch seiner Zeit der Festung Hilfe gebracht werden."

Der Gouverneur hatte erfahren, daß sich in Ba stogne der französische Brigadechef Bernard und ein Kommissär mit einer Reiterbedeckung befänden, um Kontribuzionen einzutreiben. Am 17. Oktober wurde der Oberlieutenant Schwandtner, mit 30 Dragonern und 27 Mann Infanterie, aus Luremburg dahin gesendet.

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