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,,die jenseits der Etsch, auf den lessinischen Bergen bei „Le Foffe, Le Coste und Breonio, aufgestellten Trup„pen des Oberst Lusignan und Oberstlieut. Seulen zu „rückgedrückt habe, und über Lugo und Santa Anna "gegen die Straße auf Ala im Anzuge sey, und daß „sich dessen Avantgarde schon auf den Höhen über dem Dorfe Peri sehen lasse."— Nun gab der FML. Das vidovich einen neuen Befehl zum allgemeinen Rückmarsch. Der Gen. Ocskay sollte sich mit seiner Brigáde über den Montebaldo in die Stellung bei Madonna della corona, alle übrigen Truppen aber sollten durch das Etschthal, über Dolce, nach Ala ziehen.

Die französischen Kolonnen drangen mit solchem Ungestüm auf die abmarschirenden Truppen los, daß die am rechten Ufer der Etsch hinaufmarschirenden Kolonnen nur mit Mühe die Schiffbrücke bei Dolce erreichten. Ein Bataillon hatte sich verirrt, wurde an das Ufer der Etsch, an einem Punkte, wo keine Schiffe zur Überfuhr vorhanden waren, gedrängt, umringt, und nach tapferer Gegenwehr gefangen. Der bei Dolce angelangte Theil des Tiroler Korps befand sich in einer sehr gefährlichen Lage; denn er war von hohen Gebirgen eingeengt, und von an Zahl weit überlegenen feindlichen Truppen bedroht. Doch Bonaparte ließ die Divisionen Massena, Vaubois und die Res serven auf dem Plateau von Rivoli Halt ma= chen, und die Östreicher nur durch den Gen. Joubert, mit dem Vortrabe, bis gegen Dolce verfolgen. Dieser wurde hier von dem Gen. Vukassevich kräftig ju rückgewiesen.

Unterdessen hatte die Division Augereau den

einzigen Rückzugsweg bei Peri bereits abgeschnitten. Es blieb nun keine andere Wahl übrig, als sich mit Gewalt eine Bahn zu brechen. Der Ort Peri und die denselben beherrschenden nächsten Anhöhen wurden durch einen raschen Angriff des Vortrabs wirklich dem Feinde entrissen, und dadurch die Straße nach Ala geöffnet. Demungeachtet litten die Truppen durch das starke Ge. wehrfeuer, welches der Feind von den rechts liegenden Höhen auf die Straße zu machen fortfuhr. Mehrere Leute und Pferde wurden getödtet, und einige Wagen vom Feinde erobert. Es war nicht möglich, bei der dunkeln Nacht die kostbare Zeit auf irgend einen Versuch zu verschwenden, jene Feinde zu vertreiben. Man mußte das feindliche Feuer unerwiedert dulden. Die Truppen geriethen daher in Unordnung, und viele Soldaten zerstreuten sich in die Gebirge. Bei Tagesanbruch hatte sich nur ein Theil der Truppen hinter den Verschanzun gen von Al a wieder gesammelt. — Der FML. Davis dovich war erst kurz vor Mitternacht in Ala angekommen. Hier fand er das Schreiben des FZM. Alvingy, aus Villanova vom 20. November um sieben Uhr Abends datirt, welches ihn zur Vorrückung gegen Verona aufforderte. Er beantwortete diesen Befehl mit dem Be= richte über die so eben stattgehabten Ereignisse.

Der Gen. Vukassevich hatte sich vergebens bemüht, die Pontons durch das Defilee bei Peri zu schaf= fen. Er mußte sie endlich vor dem Orte stehen lassen; nachdem die Bespannung gerettet worden. Um Mitternacht räumte Gen. Vukassevich mit der Nachhut Peri, und zog sich über Offeniggo nach Borghetto; zwischen welchen beiden Orten er die Vorposten aufstellte.

Am Morgen des 22. Novembers sendete der FML. Davidovich die Generale Spork und Vukassevich vorwärts, gegen Peri, um wo möglich die zurückgebliebenen Pontons dennoch zu retten. Doch der Feind befand sich bei jenem Orte in so ansehnlicher Stärke, daß die Generale es nicht wagen durften, denselben anzugreifen. Es kam aber dennoch zu einem kleinen Gefechte, weil die Franzosen aus Peri den Kais serlichen entgegengingen. Der Feind hatte zwar die meisten dieser Pontons schon in der Nacht zusammenge= hauen, und zur Unterhaltung der Lagerfeuer verwen det. Doch, als er nach acht Tagen diese Gegend ganz verließ, wurden noch sieben dieser Brückenschiffe ganz unbeschädigt gefunden. Während des Gefechtes bei Peri hatte sich ein abgeschnittenes Detaschement von der Brigade Lusignan, das aus 2 Kompagnien Klebeck und ein paar Zügen Kroaten bestand, aus dem Hochgebirge herah, auf die Straße gezogen, und versuchte es nun, sich durchzuschlagen. Der die Kroaten führende Fähnrich Kuchinich brach mit gefälltem Bajonett durch die große Menge der ob seiner kühnen That erstaunten Feinde, und vereinigte sich glücklich mit den Truppen des. Gen. Vukassevich. Die nachfolgenden zwei Kom pagnien wurden jedoch von der Übermacht umringt und nach tapferstem Widerstande gefangen.

Der Verlust des Tiroler Korps an den beiden leß

ten Tagen (den 21. und 22.) bestand

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in drei Kanonen, drei Munizionskarren, und vierzehn Pontons.

Der französische Verlust bei diesen Gefechten war ohne Zweifel sehr gering. Man kann denselben auf ungefähr 200 Mann anschlagen, die theils getödtet, theils verwundet wurden.

Der Gen. Ocskay sollte den vordern Theil des Montebaldo und die Stellung bei Madonna della corona besetzen. Jedoch die große Kälte, der eine halbe Elle hohe Schnee, und der drückende Mangel an Holz und Lebensmitteln, machten es ihm unmögs lich, sich in diesem Posten zu erhalten. Gen. Ocskay zog sich daher noch am 22. November mit der Haupttruppe nach Mori und Ravazone hinab, und ließ nur einige Vorposten in Brentonico, Nago und Castione. Gen. Vukassevich blieb bei Peri und Borghetto stehen. Seinen linken Flügel zu sichern, und die Verbindung mit dem Friauler Korps wieder herzustellen, schickte FML. Davidovich mehrere Bataillons durch das Val fredda auf die Höhen, und bis Arbezzo, le Coste, Le Fosse und Rocca pia vor. —

Während dem 21. November hatte der FZM. Alvinky von den Stellungen und Bewegungen des feindlichen Heeres einige Kundschaft erhalten. Er wußte nunmehr, daß Bonaparte mit der Hauptmacht über Villas franca hinausgerückt sey. Man versicherte ihn aber, daß zu Legnago 3000, zu Verona 4000 Mann, bei Ronco eine bedeutende Infanterie-Abtheilung unter Gen. Murat, mit mehreren Batterien schweren Geschüßes, aufgestellt seyen. Er hielt diese, von den Kundschaftern weit übertriebene Zahl der ihm entgegenstehenden Feinde, und die Vortheile, welche denselben die Etsch und

die festen Punkte Verona und Legnago boten, für zu groß, als daß er am 22. November mit seinem auf 16,000 Mann geschmolzenen Korps den Übergang der Etsch bätte unternehmen dürfen. In der Nacht vom 21. auf den 22. November traf die gewisse Nachricht ein, daß die Division Augereau, über das Veroneser Gebirge, nach Peri, in Rücken und Flanke des Tiros ler Korps marschirt sey. Der FZM. Ulvingy detaschirte daher am Vormittag des 22. den Gen. Schubirz mit zwei Bataillons. Dieser sollte über Lavagno nach Vendri und Quinto in das Bal pantena marschiren, und der feindlichen Kolonne, welche sich in diese Gebirge eingelassen, in den Rücken fallen. Ein zweiter, dem Gen. Schubirz nachgesendeter, Befehl wies denselben an, seis nen Marsch über Lugo zu nehmen. Die übrigen Truppen tes Friauler Korps behielten am 22., mit geringen Veränderungen, die Stellungen des vorigen Tages. Der Troß desselben begann den Rückmarsch, auf der Straße über Vicenza, gegen die Brenta.

Am 23. November sah sich Augereau durch den Marsch der Brigade Schubirz in feinem Rücken bes droht, und zog sich daher, aus dem obern Etschthal und den Gebirgen um Peri, nach Dolce zurück. -Gen. Joubert rückte auf dem Montebaldo bis Madonna della corona und Preabocco vor. Die Divisionen Massena und Baubois blieben in und um Castelnuovo stehen. 1

Der FZM. Alvinky hatte nach Mitternacht die vor San Michaele gestandenen französischen Vorposten durch die Mahony - Jäger allarmiren lassen. Die französischen Piketer ergriffen, mit Zurücklassung ihrer Bagage, die Flucht nach dem Dorfe. Das Friauler

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