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solchen Lebhaftigkeit und Übermacht angegriffen, daß er sich von Remich nach Ötringen zurückziehen mußte. Nur unter Begünstigung der Nacht gelang es den Östreichern, 3 Bat. Bender nach Luremburg zu bringen.

Am 7. August drang eine feindliche Kolonne am linken Ufer der Mosel vor, und beseßte Gräven ma= chern. Der östreichische Gen. Graf. Mercandin, der in der Stellung bei Mertenskirchen stand, war dadurch bemüssigt, sich auf das rechte Ufer der Saar bei Konz zurückzuziehen. - Denselben Tag griffen die Franzosen Abends den Posten von Wasserbillich an; fie wurden aber von den daselbst aufgestellten 2 Kompagnien zurückgewiesen. Der preußische Gen. Lieut. Graf Kalkreuth zog am 7. Abends mit seinem Korps von Kyrn nach Niederkrumbach, und hielt die Verbindung mit Birkenfeld. Möllendorf schickte in der Nacht vom 6. auf den 7., 6 Bataillons nach Kirchheim-Polland. Der Gen. Rüchel rückte am 7. nach Meißenheim. Der FM, Möllendorf beschloß, am 8. mit dem übrigen Theil der Armee nach Kreuznach zu gehen, und fein Hauptquartier in Flönheim zu nehmen. Der Gen. Köhler weilte bei Birkenfeld, und hatte eine Kavallerie-Abtheilung bis Wadern vorgeschoben.

Der 8. August war der entscheidende Tag für Trier. Die Stellung, in welcher die Alliirten ihre Gegner erwarteten, war folgende:

5 Kompagnien Manfredini hielten die Verschanzung bei Pellingen,

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Kur-Trierer die Schanze bei Stockweiler,
Kroaten standen zur Unterstützung bei
Hockweiler,

Warasdiner bei Emmel.

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Die Vorposten standen, wie am 6. Abends, hinter Ol moth, Henteren und Zerf. Bei Konz befand sich ein Bataillon mit einer Abtheilung Reiterei; 2 Kompa= gnien bei Wasserbillich.

Gegen diese in einem gedehnten Bogen vertheilte kleine Schar rückte der zehnfach überlegene Feind am 8. mit Tagesanbruch heran. Die östreichischen Vorposten wurden erst nach lang geleistetem Widerstand von Zerf gegen Pellingen zurückgedrängt, vor welchem Punkte sich eine feindliche Macht von 15,000 Mann entwickelte, die die Verschanzung aus vielem Geschüß von neun bis zwölf Uhr auf das heftigste beschoß. Nun entsandte der Feind starke Abtheilungen auf beide FlanEen dieses Postens, und stürmte mit Ungestüm von beiden Seiten. Vier Mal wurden die Angreifer.durch die 5 Kompagnien Manfretini, unter der Leitung des Majors Graf Magauly, blutig abgewiesen. Aber der kühne Feind, nicht achtend seinen Verlust, erneuerte mit immer frischen Kräften seine Angriffe; bis endlich um zwei Uhr Nachmittags die ermattete kleine Schar der unwiderstehlichen Übermacht weichen mußte. Die Franzosen, nun Meister der Stellung verfolgten ihren Vortheil, und ereilten die Fliehenden. Die Reiterei haute ein, und brachte Verwirrung in den kleinen Haufen. Schon schien Alles verloren, als sich plößlich zwei Eskadrons von Wurmser Husaren in den Feind wars fen, und die Gefangenen, wie die Kanonen, befreiten.

Aus Trier waren indeffen einige angekommene kölnische Truppen zur Unterstüßung gegen Pellingen vorgerückt, welche auf der Anhöhe bei Commel Posto faßten, den Feind hinderten, gegen Trier vorzudringen, und die Abtheilung des Gen. Mercandin abzu

schneiden. Dieser General, der auch gleichzeitig in seiner Front gedrängt wurde, fand für nothwendig, seinen Rückzug gegen Trier zu bewirken. Nichts blieb dem Gen. der Kav. Baron Blankenstein nun übrig, als seine zerstreuten Truppen zu sammeln, und sie vor wärts Trier auf den Höhen der Karthause, und dem Cajuskeller aufzustellen. Um linken Ufer der Mosel blieb die Abtheilung von Wasserbillich auf den Höhen. von Iggel zurück, welche der Feind nach einem sehr hartnäckigen Widerstande von Wasserbillich verdrängt hatte.

Der feindliche Verlust war namhaft. Sener der Ostreicher bestand an Todten, Verwundeten und Vermißten in 9 Offizieren, 291 Mann und 83 Pferden.

Der Gen. der Kav. Baron Blankenstein zog sich in der Nacht ungestört bis Heße nach zurück. Um 9. früh nahmen die Franzosen Besitz von Trier. Die Preußen hatten bei diesen Ereignissen in so ferne Antheil genommen, daß die Kavallerie Abtheilung bei Wadern gegen Weiskirch, Zerf und Hermeskeil vorging, und 5 Offiziere und 80 Gemeine gefangen nahm.

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Der Verlust von Trier mußte den verbündeten Heeren um so empfindlicher seyn, als die Folgen davon nicht zu berechnen waren. In dem Besitze dieses Posten konnten die Franzosek nun die noch nicht vollständig versorgte Festung Luremburg umzingeln oder belagern. Sie konnten ferner gegen Bonn oder Köln, in dem Nücken der kaiserlichen Armee an der Maas, operiren, und durch eine Bewegung gegen Koblenz die Verbindungen der alliirten Heere trennen. Ein schneller Rück. zug hinter den Rhein, der den Verlust von Mastricht und Luxemburg zur nächsten Folge haben mußte, war

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unausweichlich, wenn nicht alle vorhandenen Kräfte zur Wiedereroberung von Trier aufgeboten wurden.

Am g. August zog sich der Gen. der Kav. Baron Blankenstein unverfolgt bis Wittlich zurück. Seine Vorposten ließ er beim Kloster Klausen. Das Korps des preußischen Gen. Lieut. Kalkreuth ging am 9. nach Allebach, am 10. über den Hohenwald auf der Kirchberger Chaussée bis zum stumpfen Thurm. Bernkassel und Trarbach wurden von den Preußen befeßt. Eine Pontonsbrücke bei leßterem Ort über die Mosel, gesichert durch den verschanzten Posten Montreal, erleichterte die Verbindung mit dem Blankensteinischen Korps.

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Der Prinz Koburg, der den Fall von Trier vorsah, hatte am 10. August ein Korps unter dem Gen. Nauendorf in die Eyffel nach Montjoie abges schickt. Es sollte die Transporte von Achen nach Luremburg sichern, und bei dieser Gelegenheit zu der Wies deferoberung von Trier mitwirken. Ein starker Posten bei Blankenheim, der 40 Mann Kavallerie bis Hildesheim vorschob, sicherte die Verbindung mit dem Blan= kensteinischen Korps. Durch eine andere, nach Pruyen entsendete Abtheilung wurde die von Luxemburg und Trier über Bilburg nach Sain Vit führende Straße bes obachtet. Zur Verbindung mit der Armee des Prinzen Koburg wurden Kalderherberg und Blurgembach beseßt. Durch so viele Entsendungen ward dieses Korps so geschwächt, daß der Herzog Albrecht, dessen Blicke nun fest auf die Wiedereinnahme von Trier geheftet waren, in den Prinzen Koburg drang, das Nouendorfische Korps auf 8ooo Mann zu verstärken, und andere 4000 Mann aus der Stellung an der Ourthe zum Behuf

einer Unternehmung gegen Trier nach S. Vit zu be ordern, welches auch geschah. Zur Verstärkung des Blankensteinischen Korps rückten zwar vier östreichische Bataillons von Worms nach Wittlich; doch am Obers rhein, wo gar keine Gefahr drohte, blieben leider die Kräfte der Ostreicher, die allein entscheiden konnten, gelähint.

Ruhig hatte der Feind bei Trier diesen Vorkeh. rungen zugesehen, und zwischen der Karthause und dem Schlosse Monaise eine Brücke über die Mosel ge= schlagen. Am 14. August rückte eine feindliche Kolonne bis Ribenik am linken Ufer der Mosel vor. Blankenstein fühlte sich zu schwach, in der sieben Stunden lang gedehns ten Stellung bei Wittlich einen Angriff abzuwarten, und zog am 16. August unverfolgt bis Lüzerath; am 17. bis in die Stellung von Kaiseresch zurück. Der Gen. d. Kav. Bar. Blankenstein wollte selbst gegen einen überlegenen Feind die dasige vortheilhäfte Stels lung behaupten. Doch der Feind, statt sich gegen Witts lich vorzubewegen, zog sich gegen Trier zurück.

Der FM. Möllendorf war mit Blankensteins Rückzug von Wittlich nicht zufrieden, und glaubte mit Grund dadurch den rechten Flügel des Kalkreuthischen Korps entblößt. Er rügte diese schnelle Räumung von Wittlich als eine Abweichung von der am 26. Juli getroffe nen Übereinkunft, nach welcher alle Defilees zwischen Trier und Koblenz auf das Äußerste gehalten werden sollten. Auch der Herzog Albrecht konnte diesen Rückzug nicht billigen, und trug dem Gen. der Kav. Baron Blankenstein auf, sogleich seine Vorposten nach Witt Jich, und eine Besaßung nach Montreal zu schicken, und nach getroffenen Verpflegs-Anstalten sich vor erstem

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