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derselben zerstörte. Die Stügpunkte dieser Stellung was ren rechts Bassano, links Treviso.. Oberstlieutenant Hirsch ging, nach einem bei Vigo d'Urzere und Ponte di Brenta mit Duruttes Avantgarde be standenen Gefechte, an den Marzenengo auf Noale zurück. Hauptmann Zuccari kam im Val suggana zu Primolano an, und besette Covolo.

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Die französische Armee lagerte bei San Pietro Engu. Ihre Avantgarde erreichte das rechte Ufer der Brenta, gegenüber von Fontaniva. General Grenier, mit der Division Pacthod, stellte sich vor Listera auf, an den rechts nach Castelfranco, links nach Bassano führenden Straßen. Hinter ihm standen Brous fier und Lamarque in der Gegend von Ospedaletto und Vicenza, von den drei Kavallerie - Divisionen Sahuc vorwärts, an der Brenta bei Camazola, Grous chy und Pully zu beiden Seiten und im Rücken des Heeres in San Lazaro, Quinto, Torto, u. f. w., nach dem Terrän vertheilt. Die Division Rusca, welche am 3. Roveredo, Volano und Caliano beseßte, erhielt den Befehl, durch das Val suggana nach Bassas no vorzurücken. Um dieselbe zu unterstüßen, mars fchirte Gen. Serras mit seiner Division und 1 Hufaren - Regimente bis Sandrigo an dem Tessina. — Dem General Durutte wurde befohlen, nach Mestre ju marschiren, Malghera zu entseßen, 8 Bataillons der Garnison Venedigs an sich zu ziehen, und dann Tre viso zu bedrohen. Durutte war am 3. Mai in Padua eingezogen.

Am 4. Mai begann der Feind, die zur Überschreitung der Brenta nöthigen Vorkehrungen zu treffen. Der Erzherzog beschloß, dem Vizekönig entgegen zu

gehen, ihn während des Überganges anzugreifen und zu schlagen, dann aber sich mit der größeren Hälfte der Armee rechts nach Tirol zu ziehen. Den anderen Theil sollte der FML. Graf Ignaz Gyulai über Vidor hinter die Piave führen, dort einen Brückenkopf an legen, und in dieser Stellung die Feinde abhalten, dem Erzherzoge auf seinem Marsche nach Tirol mit ihrer ganzen Macht zu folgen. Erst wenn dieser Zweck volls kommen erreicht worden wäre, sollte Graf Gyulai den Rückzug über den Tagliamento an die Grenze von Inner-Östreich fortseßen, dort die Landwehren von Kärnten, Steiermark und Krain, so wie die kroatische Infurrekzion, an sich ziehen, und somit eine zur Deckung jener Provinzen hinreichende Streitkraft versammeln.

Im Hauptquartier Castelfranco wurden Vormittags für diese Bewegungen die Disposizion entworfen und die Marschbefehle erlassen. Nachmittags um drei Uhr rückten das IX. Armeekorps nach Rossano, das VIII. nach Galliera vor. Der Feind beschäftigte an diesem Tage die Fronte der östreichischen Stellung nur mit unbedeutenden Demonstrazionen, während welchen er die Brücken der Brenta herstellte. Der in Bassano aufgestellte General Schmidt wurde um eilf Uhr Vormittags von der dem rechten Ufer der Brenta nahenden Division Serras angegriffen. Die Franzosen umringten im Vormarsch den mit 2 Kompagnien besetzten Ort Marostica, und zwangen dieselben zur Ergebung. Schmidt vertheidigte die Brücke, welche mit sandgefüllten Fässern verrammelt worden war, mit Entschlossenheit, und erhielt sich in feinem Posten. Serras ließ Bassano mit Granaten beschießen. Die Kanonade dauerte bis vier Uhr Nachmittags, er

schütterte jedoch die Vertheidiger nicht. Daher gab Serras gegen fünf Uhr den Angriff auf.

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Spät Abends empfing der Erzherzog von Trient die Meldung: „daß General Baraguan d'Hillieres mit 6000 Mann das nur von dem 800 Mann starken Des taschement des Oberstlieutenants Graf Leiningen bes wachte Süd-Tirol bedrohe;" dann „daß am näm. lichen Tage (den 4. Mai) die Division Rusca nach Trient vorgerückt sey, und nun durch das Val fuggana gegen Bassano marschiren werde." - Der Erzherzog änderte nun seinen Plan, gab den Marsch nach Tirol auf, und erdnete den allgemeinen Rückzug hinter die Piave an. Dem Oberst Gyurkovics ertheilte er den Bes fehl, „die Blockade von Malghera aufzuheben, und sich, ebenso wie Oberstlieutenant Hirsch von Noale, nach Treviso zu wenden." Gen, Schmidt hatte sich durch das Val suggana in das innere Tirol ziehen sollen, Aber die oben angeführte Nachricht von dem bevorstehenden Marsche der Division Rusca in diesem Thale veranlaßte den Erzherzog, dem General aufzutragen, „daß er durch das Piave - Thal nach Tirol marschire.“

Der so eben zum General vorgerückte Oberst Gyurkovics hatte bereits Kunde von dem Marsche einer starken französischen Kolonne (Durutte) über Padua und Ponte di Brenta gegen Mestre erhalten. Da er den so weit überlegenen Streitkräften, mit welchen ihn jene Kolonne von der einen, die Besaßung Venedigs von der anderen Seite angreifen konnten, sich keineswegs entgegen ju stellen vermochte, hob er die Blockade von Malghera auf. Die Division Durutte nahte gegen Abend den Las gunen. Die eine Brigade beseßte in der Nacht Mestre; die zweite Mira und Mirano. Bei Einbruch der

Nacht waren 8 Bataillons der Besaßung Venedigs aus Malghera vorgebrochen, hatten den gegen Treviso marschirenden General Gyurkovics bis über Mestre vers folgt, und dessen Nachtrab einige Gefangene abgenom men. General Gyurkovics stellte sich bei Mogliano, und hatte sich mit dem noch bei Noale stehenden Oberst. lieutenant Hirsch in Verbindung gesezt.

Prinz Eugen hatte darauf gerechnet, daß noch an diesem Tage seine beiden, auf den Flügeln entsendes ten Divisionen, rechts Durutte in Mestre, links Rusca zu Trient, am Eingang des Val suggana eintreffen wür den. In dieser, durch den Erfolg gerechtfertigten, Voraussegung hatte er für den nächsten Morgen den Übergang der Brenta auszuführen beschlossen, und sein Hauptquartier an das rechte Ufer nach la Friola verlegt, auch die Avantgarde dahin gezogen. Die Armee vereinigte sich bis zum Abend in folgender Aufstellung: Sahuc blieb in Camazola stehen; die Dragoner - Division Pully kam, hinter ihm, nach Pozzo. Grenier blieb mit der Division Pacthod bei Lisiera rechts. Macdonald, mit den Divisionen Broussier, Lamarque und Grouchy, stellte sich links neben San Pietro Engu, Baraguay d' Hillieres, mit der Division Fontanelli, zwischen Beis den in der Mitte, rechts neben San Pietro Engu. Gegen Abend überschritt die französische Avantgarde den rechten Arm der Brenta, beseßte eine Insel, und begann. ein Geplänker mit den, jenseits des zweiten Urmes, am linken Ulfer aufgestellten östreichischen Vorposten, welches bis zum Einbruch der Nacht fortwährte.

(Die Fortseßung folgt.)

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III.

Der Feldzug 1809 in Polen.

Nach östreichischen Originalquellen.

Von Joh. Bapt. She'ls, k. k. Oberstlieutenant.

(Fortsehung.)

Einnahme von Warschau, am 23. April.

Am Morgen des 20. Aprils brach das VII. Armees

korps nach Warschau auf. Die feindliche Nachhut wurde aus Rakowiec und Szczens lewice vertrieben. Das Korps stellte sich zwischen Rakow, wo der Erzs herzog Ferdinand sein Hauptquartier nahm, und Zbarz auf. Die Avantgarde besezte Wola, Rako. wiec und Krolikarnia.

Die polnischen Truppen hatten sich zum Theil vor Warschau aufgestellt. Ein Theil aber beseßte die 1794 aufgeworfenen, noch unvollendeten Linien, welche mit fünfundvierzig Geschützen, worunter viele Vierundzwanzigpfünder, befeßt waren. Poniatowski schien ents schlossen, noch ein Treffen vor der Stadt zu liefern, und wenn dieses verloren ging, erst noch Warschau selbst zu vertheidigen. Er wurde im Laufe des Tages durch einige von Thorn und Kalisch eingetroffene Truppen verstärkt. In der Stadt Warschau hatten sich die Nazionalgarden bewaffnet, und viele Freiwillige derselben angeschlossen.

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