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Feinde nachfolgen. Der linke Flügel der Armee, nämlich die IV. Kolonne unter FML. Meßaros, habe den Weg über Legnago eingeschlagen, und werde, den sich ergebenden Umständen,

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nach entweder sich dem

Po nähern, oder sich am Mincio wieder mit der Armee vereinigen." Zugleich schickte der Feldmarschall die Generale Funk von der Artillerie und Lauer vom Ingenieurkorps, mit mehreren Offizieren, in die Festung, um den Zustand der Artillerie und der Werke zu untersuchen, und Alles anzuordnen, was erfordert wurde, um den vollkommenen Vertheidigungsstand des Plazes baldigst herbeizuführen.

Indeß hatte der Feldmarschall bald nachher seinen Entschluß, bei Vallegio mit dem Centrum überzugehen, geändert, und Goito zum Übergangspunkt seiner ganzen Macht bestimmt. Für die Bewegungen des fol= genden Tages erließ er Nachmittags folgende Dispos sizion: Gen. Liptay (deffen Eintreffen zu Goito damals im Hauptquartier noch nicht bekannt war) mar schirt am 2. August um drei Uhr Morgens von Roverbella nach Goito. Er läßt durch 2 vorausgesendete Pionier - Kompagnien die dortige Brücke in Stand seßen, geht dann über den Mincio, und stellt in einem Umkreise von zwei Stunden, von Rodigo über Ceresara,' Guidizzolo, bis Cavriana, eine Vorpostenkette auf. Oberst Weidenfeld rückt mit 3 Bataillons, 1 Eskadron über Borghetto, Monzambano, Ponti, vor Peschiera, und blockirt diese Festung auf dem rechten Ufer. Um halb vier Uhr Morgens marschirt die Armee auf Goito: voraus eine Avantgarde von 10 Kom= pagnien, 1 Eskadron, unter Gen. Schubirz; dann die Division Davidovich von 10 Bataillons, 2

Kompagnien; endlich die Division Sebottendorf von 3 Bataillons, 4 Eskadrons. Unter diesen beiden Divisionen waren auch die drei Brigaden begriffen, welche früher zur Aufstellung bei Villa franca bestimmt ges wesen. Dort war die Brigade Pittoni schon am Abend · des 31. Juli, die Brigade Spiegel aber am Morgen des 1. Augusts eingetroffen. Gen. Mitrovsky brauchte diesen ganzen Tag, um seine Brigade von Pescantina nach Bussolengo, theils auf Plätten, theils mittelst der erst Nachmittags von Dolce eingetroffenen Schiffbrücke, über die Ersch zu sehen. Diese drei Brigaden erhielten Befehl, sogleich zum Heere zu stossen, und mit demselben über den Mincio zu geben. - Wie die Armee bei Goito den Fluß überschritt, sollte Gen. Schus birz, mit seiner Avantgarde, rechts nach Volta ziehen, und die Hügelreihe bis Cavriana beseßen, um die rechte Flanke zu decken, und die von Peschiera, Desenzano und Castiglione kommenden Wege zu beobachten.

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Gen. Bajalics hatte schon am Nachmittage des 31. Juli, als er vor Peschiera eintraf, diese Feftung aufgefordert, aber keine Antwort erhalten. FM. Graf Wurmser trug ihm auf, die Festung mit starken Posten zu umgeben, und, unter der Drohung eines ernstlichen Angriffes, die Aufforderung sowohl bei dem französischen Kommandanten, als bei dem venezianischen Gouverneur schriftlich zu wiederholen.

Dem FML. Meßaros schrieb der Feldmarschall, daß er von Legnago den Marsch nach Governolo richten, den Mincio passiren, sich zwischen diesem Flusse und dem Po gegen Borgoforte wenden, und dem Cen- ̧ trum, sobald dieses über den Mincio gesetzt haben würde, nachfolgen solle, um durch genaues und thäti

ges Zusammenwirken den Feind in den Winkel bei Peschiera einzuschließen. Am nächsten Morgen kam ein

Bericht dieses Generals im Hauptquartiere an, in welchem er meldete: „Er habe bei seinem Eintreffen zu Legnago, am Morgen des 31. Juli, die Erschbrücke vom Feinde zerstört gefunden; welche jedoch bis eilf Uhr Vormittags wieder hergestellt worden. Nun sey der Vortrab über den Fluß gegangen. Am Morgen des 1. Augusts habe er in Legnago 2 Kompagnien und 12 Hufaren, zur Bewachung des Überganges, zurückgelassen, und sey über Sanguinetto auf Nogara marschirt; von wo aus er seine Vorposten bis Castellaro vorgeschoben, und sich rechts durch Patrullen mit den Truppen bei Villa franca in Verbindung gesezt habe."

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Der 2. August.

An diesem Morgen befahl der Feldmarschall dem FML. Graf Canto d'Yrles, von der Besaßung Mantuas die Gen. Baron Vukassevich und Ruccavina mit 7 Bataillons, Eskadron über Goito zur Armee, und 1 Eskadron Husaren zur IV. Kolonne rücken zu lassen. Dieser Auftrag wurde nicht in seinem ganzen Umfange vollzogen. Der Festungskommandant entschuldigte sich damit, daß er starke Detaschements zu Gover nolo und Borgoforte unterhalten müsse, und daß das feindliche Belagerungskorps noch ganz in der Nähe, bei Marcaria, aufgestellt sey. Da so eben auch der Gen. Ruccavina, von Krankheit befallen, nach Padua abreiste, so wurde nur allein der Gen. Vukassevich mit 4 Bataillons und 4 Kompagnien, die nicht 2000 Mann zählten, am 3. August nach Goito abgeschickt.

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Der FML. Quosdanovich erwartete den Vormittag über, in seiner gestrigen Aufstellung, Nachrich

ten vom Centrum, und Befehle des Feldmarschalls. Gegen Mittag langte endlich zu Gavardo ein Schreiben des FM. Graf Wurmser, aus Valleggio vom 1. August, an, in welchem dem FML. Quos danovich der bewirkte Entsaß Mantuas mitgetheilt, und angezeigt wurde, daß das Centrum am 2. August (nach dem ersten Plane: bei Valleggio) über den Mincio ges hen, und dem Feinde in den Rücken operiren werde. Der Feldmarschall äußerte zugleich: „er verspräche sich, daß FML. Quosdanovich Alles anwenden werde, um sich den Feind von vorne vom Halse zu schaffen.“ Dieser Plan wurde jedoch, wie gesagt, in der Ausfüh rung bedeutend verändert.

Um drei Uhr des Morgens seßte der Felds. marschall das Centrum nach Goito in Marsch. Dem FML. Mesaros wurde, noch aus Valleggio, der Befehl gesendet, mit der IV. Kolonne von Nogara, über Governolo, nach Borgo forte an den Po zu marschiren, wo möglich über diesen Fluß zu sehen, und dem Feinde (der Division Serrurier) auf dessen Rückzuge zu folgen. Dadurch wollte der Feldmarschall sich der Fahrt auf dem Po versichern, welche, beim weiteren Vorrücken der Armee, für die Zufuhr der über See ankommenden Provianttransporte von größter Wichtigkeit gewesen wäre. — FML. Meßaros traf ges gen Abend zu Governolo ein, ohne auf Feinde ges stoßen zu seyn. -Der FM. Graf Wurmser begab sich Nachmittags von Goito nach Mantua, um die Festung zu besichtigen.

Es seßten also an diesem Tage nur der Gen. Liptay, mit der Infanterie der Vorhut, und der Gen. Schubir mit seiner Abtheilung, bei Goito über Östr. milit. Zeitsch. 1830. II.

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den Mincio. Liptay rückte gegen Castiglione vor. Als seine Reiterei, unter Oberst Piaczek, gegen Abend in der Nähe der Stadt ankam, hielt noch der Gen. Valette mit 1800 Franzosen dieselbe besett. Er verlor jes doch die Fassung, verließ mit 900 Mann Castiglione, und eilte nach Montechiaro, wo er die Nachricht verbreitete, „die andere Hälfte seiner Brigade sey in jener Stadt von einer starken östreichischen Macht um= rungen und gefangen worden." Diese lettern 900 Franzosen wurden zwar wirklich von Liptay aus Castiglione vertrieben, und denselben 82 Gefangene abgenom men; doch gelang es dem größeren Theile derselben, sich Gen. nach Ponte San Marco zurückzuziehen. Balette wurde wegen diesem Benehmen von Bonaparte feines Kommandos entsegt, und späterhin, auf Befehl des Direktoriums, vor ein Kriegsgericht gestellt. -In Castiglione fielen den Östreichern bedeutende Montursvorräthe, und ein französisches Spital mit 93 Kranken oder Verwundeten, in die Hände.-Der Gen. Schubirz hatte mit seiner Truppe die Hügel bei Volta und Cavriana befeht. Sobald im Hauptquartiere die Meldung von der Besißnahme Castigliones eingetroffen, befahl der Feldmarschall, daß Gen. Schubirz bis Poz= zolengo vordringen, und sich links mit Liptay in Verbindung setzen solle. Der Oberst Weidenfeld war in der Stellung zwischen Ponti und Peschiera angelangt, und Gen. Bajalics hatte die Auffordes rungsschreiben, an den französischen Kommandanten und den venezianischen Gouverneur, in die Festung geschickt.—

Der französische Oberfeldherr marschirte mit den Divisionen Augereau und Massena von Brescia an die Chiesa; Willens, die am Mincio zurückgelassenen Ars

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