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genüber befindlichen Piemonteser zu beschäftigen, um sie in ihrer Stellung festzuhälten, und gewann auf keinem Punkte irgend einen Vortheil. Gen. Serrurier fab fich fonach gezwungen in seine Stellung zurücks zugehen, und FML. Colli entfendete Abtheilungen über Erli und Cerisole, um den Feind bei 3u c carello ju beunruhigenitur k

Von dem beim Gen. Argenteau vorgefallenen uns glücklichen Gefechte erhielt FML. Colli am nämlichen Abend die Nachricht; worauf er sogleich ein Gardes und ein Füsselier-Bataillon in die Gegend von Murialtó und dem Monte 3emolo, zur Unterstüßung Ars genteaus, marschiren machte. Die Unfälle der lombar dischen Armee, and den Rückzug nach Vado erführ Colli erst am 26. November; binnen welcher Zeit er ruhig in seiner Stellung stand. Nun aber mußte er gewärtigen, sich vom Feinde mit verstärkter Macht ans gegriffen zu sehen; weßwegen er dem Gen. Latour den Befehl zufandte, sich sogleich mit allen verfügbaren Truppen von Cuneo über Bagnasco nach Gatesiö in Marsch zu sehen. Er verstärkte auch neuerdings deri Gen. Argenteau mit 2 Bataillons Piemonteser" und 8 Kanonen und stellte überdieß 2 t. E. Bataillons dergestalt auf, daß selber sie, im Falle des Bedarfs, als Unterstüßung leicht an sich ziehen konnte. “Nachdem aber Urgenteau sowohl, als der die ihm zugesendeten Verstärkungen befehligende piemontesische Gen: Marquis Bellegarde, der Meinung waren, sich nicht lange in ihrer Stellung halten zu können, so wurden die 8 Geschüße nach Ceva abgeführt. Leßterem Generalen wurde von Colli besonders empfohlen, mit seinen 6 Bataillons den Monte 3emolo, im Falle Östr. milit. Zeitsch. 1836. IV. V

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eines Angriffes, auf das äußerste zu vertheidigen.

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Auf die Nachricht, daß sich der Feind bei Calissano vermehre, ließ endlich Colli auch noch den Posten von Spinarda verstärken, und Alles zum kräftigen Witerstande vorbereiten.

Scherer hatte, nach dem Rückzuge der lombardischen Armee von Finale nach Vado, die Verfolgung derselben dem Gen. Augereau überlassen, und beschloss fen, dem Gen. Serrurier unverweilt eine angemessene Verstärkung an Streitkräften zur Bekämpfung des Korps unter Colli zuzuwenden; zu welchem Ende Gen. Mass sena den Befehl erhielt, die Generale Menard und Joubert mit ihren Brigaden sogleich über den Sette= pani zu Gen. Serrurier zu senden. So wie nun dieser die Verstärkungen an sich gezogen hatte, schrist er auch gleich am 28. November zum Angriffe der Stellung Collis; in Folge dessen der Monte San Ber nardo, nach einer heftigen Gegenwehr gegen weit überlegene Streitkräfte, verlassen werden mußte. Gaz resio, Casotta und Spinarda wurden behaup tet. Bei der Übermacht des Feindes besorgte Colli, am nächsten Tage in das Defilee des Tanaro-Thales geworfen zu werden, und fand es darum gerathen, während der Nacht den Rückzug nach Ceva, mit Rücklassung von einigem Geschüße, was nicht fortzubringen. war, anzutreten. In der neuen Stellung ließ Colli den Monte 3emolo, als linken Flügel derselben, mit den zwei Brigaden Urgenteau und Bellegarde besegen; seine Mitte stand bei Ceva, und mit seinem rechten Flügel nahm er die Stellung am linken Lonaro-Ufer von Montbasilio bis Lesegno, das Monza Thal vor der Fronte lassend. Auf dem

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Nückzuge wurde übrigens Colli sehr wenig beunruhigt. Der Feind folgte ihm nicht weiter als bis Garesto und Spinarda nach, allwo er sich festseßte.

Der Verlust der lombardischen Armee und des k. k. Hilfstruppenkorps, vom Tage des allgemeinen Angriffes bis nach gänzlich vollbrachten Rückzuge, war følgender:

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In Allem 112 Offiz., 5,412 Unteroff. u. Gem. Unter den Gefangenen waren der Gen. Ternyey und die Obersten Brabek und Vukassevich. Dem Feinde wurden im Ganzen 25 Offiziere und 450 Mann als Gefangene abgenommen; worunter jene beim Angriffe auf das Korps des FML. Colli angeführten mitbegriffen sind. An Geschütz fielen dem Feinde 48 östreichische Kanonen, dann die demselben bei der Vorrückung in der Riviera abgenommenen 27 Geschüße, und viele Munizion und Bagage in die Hände. — Außerdem mußten die Spitåler zu Finale und Savona, so wie alle in der Riviera befindlichen Magazinsvorräthe, zurückgelassen werden, weil man, wegen Abwesenheit englischer Schiffe an der Küste der Riviera, kein Mittel hatte, weder die läs stige Annäherung der feindlichen Tartanen und Bombardierboote zu verhindern, welche die Küste vor und während dem Rückzuge blockirten, noch irgend etwas au Meer retten zu können. Nach den,Relazionen des Gen. Scherer hätte der Gesammtverlust der Franzosen an Todten nur 500, an Verwundeten 800 Mann, betragen.

Um sich, als Rückblick auf den 23. November,

ein allgemeines Gemälde von dem Kampfe der Öftreicher dieses Tages zu gestalten, stelle man sich eine mehrere Meilen weit auf einem Gebirge auseinander gezogene Armee vor, die durch üble und raube Witterung, theilweise ohne Obdach, durch viele Nachtwachen und alle mögliche Kriegs- und Lebensbeschwerden ganz ent Eräftet ist, und von einem durch siegreiche Truppen verstärkten, an Streitkräften weit überlegenen Feinde angegriffen wird. Die Übermacht der Franzosen erlaubte ihnen, den Angriff auf die ganze Postenlinie zus gleich zu unternehmen; wodurch kein Posten den andern unterstügen konnte, wenn auch übrigens die Ausdehnung der Stellung, so wie die Durchschnittenheit und Bedecktheit des Gebirges, dieß gestattet hätte. Da nun beim Angriffe im Allgemeinen ein Posten geschwinder als der andere durch die Übermacht des Feindes ge: worfen wurde, so brauchte nur ein Theil die Geworfe nen zu verfolgen, während der andere Theil den nes benstehenden, sich noch haltenden Posten in Flanke oder Rücken anfiel. Die aufgestellten Unterstügungen konn ten sich wegen Terränhindernissen nicht mit Leichtigkeit vorschieben, und wurden meistens auf ihrem Zuge früher angegriffen und geworfen, bevor sie ihre Posten erreichen konnten. Der Feind drang nun durch die gro Ben geöffneten Zwischenräume, und besonders auf dem Höhenzuge der Appenninen, als dem Schlüssel der gans zen Stellung, mit Macht durch, und fesselte hauptfächlich mit legterem Zuge den Sieg an seine Fahnen, dessen Vortheile aber vom feindlichen Heerführer nicht so benügt wurden, als er es gekonnt hätte.

Nach dem Rückzuge der verbündeten Armee be gnügte sich Gen. Scherer mit der wieder eroberten Stel

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lung längs dem Höhenzuge der Appenninen von Monte San Bernardo bis Montenotte, und unternahm nichts mehr von Bedeutung; außer daß ein Detaschement noch nach Cairo vorgeschoben wurde, um die allda zurückgelaffenen Kranken der Ostreicher, so wie die in Carcare befindlichen Mehls und Haber-Vorräthe, nach Savona transportiren zu lassen. Campo freddo, ein kaiserliches Leben, wurde geplündert. Scherer ließ die Haupt übergänge der Appenninen eifrig verschanzen, selbe stark beseßen, und die Hauptmacht der italienischen Armee bei Finale Kantonni rungsquartiere beziehen. Voltri wurde mit 400 Mann besetzt.

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Den Franzosen gegenüber zog FZM. Wallis mit 3 Grenz-Bataillons von Silvano d'Adorno-bis über Mont b áldone; die Orba-, Erro- und BormidaThäler quer durchschneidend, eine Vorpostenkette, und verlegte die lombardische Armee, zu ihrer Erholung und Herstellung der innern Ordnung, in der Runde von Acqui in Kantonhirungsquartiere. Das Korps unter FML. Colli ließ Wallis in seiner erwähnten Stellung ebenfalls Kantonnirungsquartiere nehmen, und entsendete zur Verbindung mit felbem 1 Bataillon nach Montbarcaround 1 Bataillon nach Mena figlio.

Sobald die Nachricht von den Unglücksfällen der Armee in Italien nach Wien kam, gab Seine Maje ftät der Kaiser dem FZM. Wallis Befehl: jene Stel lung auf das standhafteste zu behaupten, welche die Armee im vorigen Winter inne hatte, und ebenso jene Pässe auf das äußerste zu vertheidigen, durch welche der Feind nach Italien eindringen könnte. Im Falle der Feind irgendwo durchbrechen wollte, müsse Wallis

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