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mittags bei Vado, Madonna del monte und auf dem Monte Ajuto ungehindert sammeln, die während dem Marsche ganz auseinander gekommen

waren.

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An diesem Tage erhielt FZM. Wallis erst folgenden Bericht vom Gen. Argenteau: „Ich bin ges schlagen worden, habe meine Kanonen verloren, und habe mich auf den Berg Resoin zurückgezogen. Ich vernehme durch Piemonteser, daß der Feind bei Melogno an 7,000 Mann stark sey. Meine Truppen," - nach der bekannten Entsendung des Gen. Liptay, - „bes tragen nicht mehr als 8 bis 900 entkräftete Soldaten, mit welchen ich San Giovanni di Murialto beseßen werde." - Bei dem Umstande, daß der Feind im Befise des fahrbaren Überganges bei San Giacomo war, über welchen er feine Macht leicht in dã3 Bormida-Thal vorschieben, und die lombardische Armee noch weiter öfts lich abdrängen konnte, wodurch sie Gefahr lief, nicht nur die Verbindung mit Piemont, sondern sogar auch jene mit der Lombardie zu verlieren, war ein schneller Rückzug aus der Riviera höchste Pflicht. Der Abzug mußte überdieß noch um so geschwinder angetreten wers den, als die in Savona und Vado befindlich gewesenen Magazine von den Verpflegs-Beamten, wegen dem ihnen früher bekannt gewordenen Rückzuge der Armee über San Giacomo, sogleich verlassen worden waren; worauf die Plünderung beider Magazine von Seite der Landeseinwohner erfolgte. Beim Eintreffen der Ar= mee, welche schon seit zwei Tagen ohne Brot gewesen war, konnten den Truppen keine Lebensmittel abges reicht werden.

F3M. Wallis schickte sich zum weitern Rückzuge

nach Acqui an, und ließ, was von der Armee an Feldgeschüß und Munizion bei Vado und Savona zur rückgeblieben war, noch an diesem Tage über Ca di bona nach Carcare abgeben, allwo Gen. Liptah auch an diesem Tage anlangte. *) Die Truppen, die einige Zeit zur Erholung von ibrer Müdigkeit und zur Her stellung der innern Ordnung unumgänglich nothwendig harten, ließ Wallis vom Monte Ajuto und hinter dem. Quigliano an den Abfällen des Bricco di Car faluvobis an das Meer eine Stellung beziehen, in welcher fie lagerten. Gen. Rukawina bildete mit den Grenzern die Vorposten, vor welchen Abends einige leichte feindliche Abtheilungen wieder sichtbar wurden. Im Laufe dieses Tages hatten sich auch die feindlichen Schiffe Vado genaht; sie wurden jedoch durch das Feuer der beiden Forts zum Rückzuge gegen Noli gezwungen.

Am 26. Nachmittags erfolgte endlich der Abzug aus der Riviera in zwei Kolonnen. Die Erste, unter Gen. Pittoni, bestand aus Eskadron Husaren und 10 Linien-Bataillons, welche Truppen sich nach drei Uhr in Marsch seßten, und den Reitweg über Monte. notte feriore nach Pontivrea einschlugen. Die 3 weite, unter Gen. Rukawina; bildeten 5 Liniene Bataillons. Sie sollte. Abends um sechs Uhr aufbres

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*) Der Rückzug nach dem Bormida Thale wurde nur das
durch möglich gemacht, daß Gen. Scherer am 25. No-
vember,
wie später zu ersehen, — seine Streitkräfte
auf dem Höhenzuge der Appenninen durch den Rücks
marsch eines bedeutenden Theiles derselben gegen die
Piemonteser schwächte; wodurch Massena die Mittel
verlor, nach Carcare vordringen zu können,

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chen, und über Ca di bona nach Altare marsciren. Zu dieser Kolonne zählten noch die 3-Grenz-Bataillons, welche aber bereits nach Ca di bona abmarschirs ten, um diesen Paß dem Gen. Rukawina zu sichern, und ihn allda aufzunehmen. Die in Voltri ges standenen Truppen, nämlich: 200 Grenzer, 1 LinienBataillon und eine Uhlanen-Eskadron, hatten Befehl; den Rückzug am nächsten Tage über Søn Pietro d'Arend und über die Bochetta nach Bozzolo formigaro anzutreten; welchen Marsch sie auch ungehindert auss führten.

Der Feind, meistens durch die üble Witterung und entseßlich schlechten Wege in der Verfolgung der Östreicher an der Meeresküste gehemmt, war im Laufe dieses Tages der vom Gen. Rukawina vor seinem Abs marsche inne gehabten Aufstellung wieder mit Macht nahe gekommen, ohne ihn jedoch gleich anzugreifen. Als aber die Franzosen den gänzlichen Abzug der Kolonné unter Pittoni gewahrten, so schickten sie sich zu einen Angriff auf den rechten Flügel des Gen. Rukawina an; der um fünf Uhr statt fand, vom Regimente Latters mann aber kräftig zurückgeschlagen wurde. Das Gefecht dauerte über eine Stunde, binnen welcher Zeit die Nacht hereinbrach. Nachdem der Feind mittlerweile auch einige Abtheilungen gegen den Monte Ujuto vorgeschos ben hatte, so glaubte Rukawina, zum Abmarsche nun gar keine Zeit mehr verlieren zu dürfen, wenn ihm feine Rückzugslinie nicht mit Macht ganz durchschnitten werden solle. So wie nun die Nacht hereingebro. den war, räumte er die Forts von Vado, und trat dann den Rückzug an. Der Feind folgte ihm aber trog der Dunkelheit nach, und traf hierbei auf eine an einem

Defilee aus altem Geschüße zusammengebrachte Batterie, deren lebhaftes Kartätschenfeuer denselben mit Verlust zurück warf. Nachdem die Kolonne hierdurch einen ziemlichen Vorsprung erreicht hatte, so wurden dann diese Geschüße, wegen nicht möglicher Fortbrin gung, vernagelt, und die noch vorhandene Munizion zerstört.

Auf dem Rückzuge Kukawinas bildete das Regi ment Lattermann die Spiße der Kolonne, und stieß alsbald auf eine feindliche Abtheilung, die sich schon in den Weg gestellt hatte. Ein rasches Darauflosgehen auf selbe öffnete jedoch bald die Bahn; worauf diese Kolonne ungehindert nach Ca di bona, und in Ber bindung mit den hier befindlich gewesenen 3 Grenzs Bataillons am 27. November um vier Uhr Morgens nach Alvare kam. Hier bezog Gen. Rukawina eine Aufstellung, vor welcher der Feind um zehn Vormits tags erschien, aber keinen Angriff machte.

Die Kolonne unter Gen. Pittoni mußte wegen Mangel an Lebensmitteln noch an diesem Tage bis Malvicino zurückgehen, um so schnell wie möglich das Magazin in Acqui zu erreichen. Um 28. rückte diesé Kolonne in Acqui ein, und Gen. Rukawina, mit dem Gen. Liptay, marschirte nach Dego, nachdem er hierher in das Magazin aus jenem zu Malere noch so viele Les bensmittel zurückführen ließ, als Zeit und Mittel hier zu vorhanden waren. Kurz nach dem Einrücken erhielt er die Meldung: daß viele Landleute sich mit ihren Vieh und Habseligkeiten von Montenotte herab flüchteten, und daß man immerwährend allda trommeln hören wolle. Rukawina hielt es daher nicht für rath fam, mit seinen Truppen in der Tiefe stehen zu bleiben;

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sondern wollte sich auf die Höhe von Santa Giulia jie. hen, um allda eine vortheilhaftere Aufstellung zu nehmen. Weil jedoch das Proviantmagazin zu Dego durch einen Zufall in Brand gerieth, änderte Gen. Rukawina seinen Entschluß, und marschirte nach Spigno, allwo er eine Stellung bezog. Der Feind war übrigens der lombardischen Armee nicht weiter als bis Aftare und Carcare nachgefolgt.

Um nämlichen Tage, als die lombardische Armee bei Bardinetto und Loano durch Massena und Auge reau angegriffen wurde, rückte Gen. Serrurier auch gegen die Stellung des FML. Colli zwischen Don= della, dem Monte San Bernardo, Intrapa und am linken Tanaro-Ufer von Casotta bis Cers tosa. Der Überfall auf den Posten von Dondella durch eine Kolonne Massenas und dessen Folgen sind aus der Erzählung des Gefechts bei Bardinetto bekannt.

Gen. Serrurier hatte, Scherers Disposizion ge mäß, das Korps unter Colli in der Zeit durch Schein. angriffe zu beschäftigen, bis der Hauptschlag auf die lombardische Armee erfolgt sey. Diesemnach leitete Ser rurier seinen Angriff in drei Kolonnen ein, deren rechte unter Gen. Pigeon gegen den Monte San Bernardo, und die mittlere, unter Gen. Miolis, ge= gen Intrapa vorrückte, während Gen. Pelletier mit der linken Kolonne am linken Ufer des Tanaro in drei Abtheilungen gegen Certosa und in das Cas sotta: Thal ernstlich vordringen zu wollen schien. Die Angriffe der beiden ersten Kolonnen, gegen den Monte San Bernardo, wurden zurückgeschlagen; wo bei über 400 Franzosen und 21 Offiziere in Gefangens schaft geriethen. Die dritte Kolonne suchte nur die ges

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