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linken Ufer und der Insel auf das Durchwaten des Flusses beschränkt wurde. Hierzu wurde Provera durch die Besorgniß bewogen, daß der Feind, am Morgen des 7. Novembers, den Angriff auf diesem Punkte mit großer Übermacht erneuern, und daß es ihm endlich doch gelin gen könnte, die Brigade Liptay aus der Insel über die Brenta zurückzudrängen, und ihr dann, über die Pontonsbrücke, nach dem linken ufer zu folgen. Der Vormittag wurde mit der Herstellung dieser Brücke zu gebracht. Sie wurde um ein Uhr Nachmittags vollendet; und nun erst begann der linke Flügel den Übergang. Damals seßte sich auch die Haupttruppe des rechten Flügels, nachdem sie 1 Bataillon in Bas fano, 3 Bataillons bei Marostica, zur Deckung der rechten Flanke und des Übergangs der Brenta, einstweilen noch stehen gelassen, über le Nove in Bes wegung, und Provera rückte mit dem linken Flügel über Carmignano vor. Gen. Prinz Hohenzollern stieß diesen Tag auf keinen Feind, und die Division Quoss danovich bezog spät Abends bei Scaldaferro ein Lager. Von der Vorhut des linken Flügels trafen 2 Eskadrons Husaren und 2 Kompagnien Spleny bei Lifiera auf den französischen Nachtrab. Es entspann sich ein Scharmügel, während welchem sich die Frans zosen in den Ort hinein zogen, und denselben dann um Mitternacht ganz räumten. Diese Abtheilung der öst= reichischen Vorhut verlor bei Lisiera 5 Todte, 31 Ver wundete, 2 Gefangene, zusammen 38 Mann, und 5 Pferde. Um neun Uhr Nachts bezog die Division Provera das Lager bei San Pietro Engu. Die französische Armee hatte damals bereits is

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cenza verlassen, und seßte ihren Rückzug die ganze Nacht fort.

Der FML. Baron Davidovich hatte an diefem Tage die Division Vaubois, nach einem zweitägi gen Kampfe, aus der sehr festen Stellung von Calliano vertrieben. Es war eine unangenehme Folge der weiten Entfernung der beiden östreichischen Korps unter sich, daß die wechselseitige Mittheilung von wichtigen, auf das Ganze der Operazionen Einfluß nehmenden, Nachrichten durch die zwischenliegenden Hochgebirge so sehr erschwert wurde, und daß die betreffenden Schreiben nur auf Umwegen, mit großem Zeitverluste, an ihre Bestimmung gelangen konnten. Der F3M. Alvinhy erhielt erst am Morgen des 9. Novem bers von der, am 7. statt gehabten, Eroberung der Stels lung bei Calliano die Meldung. Jenes schon erwähn= te Schreiben, welches Alvinky am Abend des 6. Novembers, von Bassano, mit der Nachricht des glücklichen Ausganges des Treffens an der Brenta, an FML. Davidovich abschickte, kam diesem erst am Nachmittage des 8. Novembers in Roveredo zu. Die nächste Mittheilung des FZM. Baron Alvinky an FML. Davidovich wurs de am Abende des 7. Novembers, in Scaldaferro, geschrieben, und nach Tirol durch einen Kurier abgeschickt. In diesem Schreiben gab der Feldzeugmeister dem FML. Davidovich umständlichere Nachricht von den Gefechten an der Brenta, und trug ihm auf, entwes der am rechten Ufer der Etsch hinab, in den Rücken des feindlichen Heeres, nach der Ebene bei Verona vorzudringen, oder aber, wenn dieser Marsch nicht ausführbar wäre, am linken Ufer Roveredo und Ala dem Feinde zu entreißen, und dann über die Gebirge von

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Lugo gegen Verona zu rücken. Dieses Schreiben gelangte erst am 9. November, um drei Viertel auf sieben Uhr Morgens, zu Roveredo in die Hände des FML. Baron Davidovich. Dem Gen. Graf Mitrovsky sendete F3M. Baron Alvingy noch am nämlichen Abend (des 7. Novembers) den Befehl zu, aus dem Brenta-Thale hervorzurücken, und sich dem Friauler Korps zu nahen. —

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Am 8. November marschirte das Friauler Korps ins Lager bei Vicenza; die Vorhut unter Gen. Prinz Hohenzollern erreichte gegen Abend Olmo. Die französische Nachhut stellte sich bei Villas nova; deren Vorposten standen bei Torri dei Con= fini. Die Divisionen Augereau und Massena, und die Reserven langten Vormittags in Verona an. Bonaparte erließ an Vaubois Befehl, die Stellungen von Madonna della corona auf dem Montebaldo, und von Rivoli, in jedem Falle zu behaupten.

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Am 9. November marschirte FZM. Baron AlvinHy mit dem Korps in das Lager bei Montebello, Gen. Prinz Hohenzollern mit der Vorhut in jenes bei Torri dei Confini, und stellte seine Vorposten zwischen Peraruolo und Villanova aus. Des Feindes äußerste Posten standen vorwärts Verona, bei San Martino. Am 10. November rückte die östreichische Vorhut nach la Rotta und Vago, zur Unterstützung die Brigade Roselmini nach Caldiero vor. Die Vorposten besetzten San Martino. Die fran, zösische Vorhut stand herwärts Verona, bei San Michaele, und das Heer lagerte jenseits der Etsch, hinter der Stadt. Am 11. November marschirte das Friauler Korps nach Villanova. Gen. Prinz Hohenzollern rekognoszirte Verona. Das französische

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Heer brach aus der Stadt hervor. Das Gefecht bei Vago, und das am folgenden Tage (den 12. November) bei Caldiero vorgefallene, für die Ötreicher so ruhm volle Treffen, wurden bereits in diesen Blättern dargestellt. Am 13. November lagerte sich das Friaus ler Korps vor Vago, und dehnte sich auf den Höhen von Lavagno bis San Giacomo, dann links über la. Rotta bis an die Etsch und den Alpon aus. Das Haupts quartier war in Gombion. Die Vorhut hielt San Mars tino beseßt, und die Patrullen streiften über San Michaele bis an die Thore von Verona.

III.

Geschichte des Feldzuges 1800 in Italien.

Nach östreichischen Originalquellen.

Siebenter Abschnitt.

Von dem Rückmarsche der östreichischen Urmee hinter die Etsch bis zum Luneviller Frieden.

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Waffenstillstands-Konvenzion zu Steier. Aufstellung der Öst reicher und Franzosen an der Etsch. Verona wird vergeblich beschossen, und der Monte Tonale vergeblich bestürmt. Die Franzosen gehen bei Bussolengo über die Etsch. Brune verwirft die Waffenstillstandsanträge. Marsch der östreichischen Armee nach Caldiero, nach Montebello, und Montecchio maggiore. Die Östreicher gehen hinter die Årenta. FML. Vukassevich zieht sich durch die Valsugana, zur Armee. Macdonald geht nach Bohen. Die östreichische Armee wird hinter der Piave aufgestellt. Unterhandlungen in Treviso. Abschluß des Waffenstillstandes. Luneviller Frieden.

Vom 27. Dezember 1800 bis 9. Februar 1801.

In Deutschland hatte Moreau seinen Feldzug gerade

an dem Tage (am 25. Dezember) geendet, als Brune, im eigentlichen Sinne, die Feindseligkeiten mit ernsten Operazionen eröffnete. Aber die mißlichen Ereignisse in Deutschland hatten die erwartete Entscheidung schon ausgesprochen. Mit Würdigung dieser Lage entschloß sich Öste. milit. Zeitsch. 1828. III. Х

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