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der eine Streitmacht versammelt, in jeder Hinsicht ges eignet, nicht nur den Feind von den bedrohten Provin zen abzuwehren, sondern selbst stark genug zum Angriffe auf deffen eben so bedeutende und mit nicht gerin gerer Sorgfalt verstärkten Heere und Stellungen.

Zwei Armeen, die eine in Deutschland, die zweite an der Grenze von Italien, beide zusam= men im streitbaren Stande von mehr als 200,000 Mann, waren Ende September 1797 wieder bereit, dem Feinde muthvoll und kampflustig entgegen zu treten, und das Übergewicht ihrer Waffen senkte sich ent: scheidend in die noch schwankende Schaale des Friedens. Die erste dieser Armeen, die Haupt- und Reichs Armee, abermals unter den Oberbefehl ihres früheren Feldherrn, des Erzherzogs Karl, gestellt, zählte 116 Bataillons, 75 Kompagnien, 1861⁄2 Eskadrons;` zusammen 129,897 Mann, worunter 28,622 Reiter; nebst 459 Feldgeschützen. Von diesem Heere wur den 49 Bataillons, 35 Kompagnien, 13 Eskadrons, zusammen 36,501 Mann, wovon 1,505 Reiter, und 104 Feldgeschüße, zu Besazungen in Ehrenbreitstein, Mainz, Manheim, Philippsz burg, Ulm, Ingolstadt und Würzburg verwendet.

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Die Aufstellung der bei Frankfurt, Rastadt, Freiburg und Villingen konzentrirten Armee war, wenn der Feind mit dem Angriffe beginnen sollte, bei Hechingen vorgewählt. Der rechte Flügel stüßte sich auf den Höhen von Rangendingen an das Gebirge am rechten Ufer der Starzel, und lehnte sich andererfeits an die große und unwegsame Waldung, die sich gegen eine Stunde weit nach Groffelfingen und

Weilheim erstreckt. Die Mitte stand auf dem Hauptrücken hinter Grosselfingen bis auf die Bühlinger Heerstraße hinter Steinhofen. Der linke Flügel dehnte sich hinter Bissingen und Tanheim gegen das Gebirge zwischen dem Neckar und der Donau aus. Der Groffelfinger Wald sollte durch Verhaue gesperrt, und längs der ganzen Stellung sollten ansehnliche und ausgedehnte Feldverschanzungen, mit deren Anlage der Generalquartiermeisterstab der Urmee eifrigst beschäftigt war, der natürlich festen Beschaffenheit dieser Posizion eine noch größere Haltbarkeit geben. Ebenso wurden auch die Engpässe des Schlichem Thales, um durch die Nachhut mit sicherem Erfolge vertheidigt zu werden, durch Erdwerke gesperrt. Sobald die Armee die Stellung bei Hechingen bezog, hatte FML. Graf Spork mit seinem bei Frankfurt stehenden Korps, welches, in 7 Bataillons, 18 Kompagnien, 31 Eskadrons, 11,596 Mann, worunter 3,959 Reiter, mit 32 Geschüßen, zählte, ihren rechten Flügel zu decken, und sich zu dem Ende bei Lohr zusammenzuziehen, mit Abtheilungen Brückenau und Aschaffenburg zu be= sehen, und nur im Falle, daß es von des Feindes Übers macht dazu genöthigt würde, sich hinter den Main auf Würzburg zurückzuziehen. Das bei Manheim be findliche Kavalleriekorps des GM. Fürst Schwarzen berg, 14 Eskadrons, — 2,322 Reiter, mit 6 Kas nonen, sollte alsdann zwischen der Abtheilung des FML. Spork und der Hauptarmee die Verbindung erhalten, und die bereits aufgebotene Landesbewaffnung im Würzburgischen ihm zum Rückhalte dienen.

Folgende feindliche Streitkräfte standen damals der östreichischen Hauptarmee in Deutschland

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entgegen: Die Rhein- und Mosel- Armee, welche im früheren Feldzuge unter Moreau gestanden, zählte 9 Divisionen. Zwei derselben, Laborde und Dua four, bildeten den rechten Flügel, und standen im Doub- und Jura.Departement, und am linken RheinUfer zu Ottmarsheim, Ensisheim bis Schlettstadta Das Centrum, von Desair befehligt, begriff die Divisionen Duhesme, Moulin und St. Cyr. Diese hatten das Kinzinger-Thal, dann die Gegenden von Kehl und Straßburg, beseßt. Der linke Flügel, die Divisionen Suzanne und Umbert, brei teten sich über Landau, Neustadt, Speier und Kais serslautern bis Kreuzenach aus, wo sie sich an die Sambre- und Maas-Armee anschlossen. Eine Infanterieund eine Kavalleriereserve:Division standen zu Saargemünd und Burgueraur. Die Gesammtstärke der Rhein- und Mosel-Armee betrug 32 Halbbrigaden und 24 Kavallerie-Regimenter; in Allem zwischen 70 bis 75,000 Mann, wovon 7,200 Reiter.

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Die Sambre- und Maas. Armee zählte 6 Divisionen: die Division Decamp in der Gegend von Kreußenach, Championnet um Koblenz, Gre= nier und Lemoine bei Neuwied am rechten RheinUfer, Ney in der Gegend von Friedberg, Lefebvre zu Wezlar. Ihre Gesammtstärke betrug 50,000 Mann, wovon 3,600 Reiter. Von der Nord-Armee war eine beträchtliche Truppenzahl in das Innere von Frankreich zurückgezogen worden. Heftige Unruhen, die sich am 4. September zu einer gewaltsamen Umwälzung zu ge= stalten drohten, hatten diese Maßregel nothwendig ge= macht, und eine Abtheilung, deren Stärke auf 9 bis 10,000 Mann angegeben war, wurde unter dem Vor

wande, über Chartres und Alencon nach Brest bes stimmt zu seyn, nach Paris gezogen. Nur zwei Divis sionen: Macdonald und Desjardin, in der Stärke von ungefähr 16,000 Mann worunter 1,200 Reiter, blies ben zwischen dem Rhein und der Maas. Die Totalstärke der französischen Streitkräfte am Rheine war demnach ungefähr zu 136,000 Mann, worunter 13,000 Reiter, angenommen. Sie ward unter dem Namen: Armee von Deutschland, vereinigt, und, nach dem der Tod ihren Anführer, den tapferen Hoche, das hin gerafft hatte, übernahm Augereau den Oberbés fehl des Heeres.

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Die zweite streichische Armee, die von Italien, auch die von Innerstreich genannt unter dem Oberbefehle des FZM, Grafen von Terz ni begriff 115 Bataillons, 91 Kompagnien, 94 Eskadrons, in der Stärke von 112,685 Mann, worunter 18,835 Reiter, nebst 421 Geschüßen. Diese StreitFräfte standen Ende September 1797 in Tirol, Kärnten, im Görzischen, in Friaul, in Istrien, Dalmazien, in und um Laibach und in rückwärtigen Kan tonnirungen bis Zilly vertheilt. Die wohlausgerüstete Heeresmacht war, nebst dem Reservepark von 150 Ge schüßen, mit einem Brückenzuge von 78 Schiffen, dann zur Vertheidigung der Küsten von Istrien, Dalmazien und des Hafen von Triest mit Flottillen von schwim menden Batterien, Kanonierschaluppen, Felucken und Avisoschiffen versehen. Zum Rückhalte der aufgestellten Armee wurden die im Inlande befindlichen Reserves Bataillons mit möglichster Schnelligkeit auf den Stand von 700 Mann vollzählig gemacht. Zur Unters ftüßung des in Istrien befindlichen Korps, wenn der

der eine Streitmacht versammelt, in jeder Hinsicht ges eignet, nicht nur den Feind von den bedrohten Provin. zen abzuwehren, sondern selbst stark genug zum Angriffe auf dessen eben so bedeutende und mit nicht gerin gerer Sorgfalt verstärkten Heere und Stellungen.

3wei Armeen, die eine in Deutschland, die zweite an der Grenze von Italien, beide zusam= men im streitbaren Stande von mehr als 200,000 Mann, waren Ende September 1797 wieder bereit, dem Feinde muthvoll und kampflustig entgegen zu treten, und das Übergewicht ihrer Waffen senkte sich ent: scheidend in die noch schwankende Schaale des Friedens. Die erste dieser Armeen, die Haupt- und ReichsArmee, abermals unter den Oberbefehl ihres früheren Feldherrn, des Erzherzogs Karl, gestellt, zählte 116 Bataillons, 75 Kompagnien, 186; Eskadrons; zusammen 129,897 Mann, worunter 28,622 Reiter; nebst 459 Feldgeschüßen. Von diesem Heere wur den 49 Bataillons, 35 Kompagnien, 13 Eskadrons, zusammen 36,501 Mann, wovon 1,505 Reiter, und 104 Feldgeschüße, — zu Besaßungen in Ehrenbreitstein, Mainz, Manheim, Philipp sburg, Ulm, Ingolstadt und Würzburg verwendet.

Die Aufstellung der bei Frankfurt, Rastadt, Freiburg und Villingen konzentrirten Armee war, wenn der Feind mit dem Angriffe beginnen sollte, bei He= chingen vorgewählt. Der rechte Flügel stüßte sich auf den Höhen von Rangendingen an das Gebirge am rechten Ufer der Starzel, und lehnte sich andererfeits an die große und unwegsame Waldung, die sich gegen eine Stunde weit nach Groffelfingen und

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