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Gegend zogen. Der Feldmarschall beschloß daher, mit dem Centrum noch an demselben Tage bis Valleggio vorzurücken, dort über den Mincio zu gehen, und hinter dem Rücken des französischen Heeres dem rechten Flügel die Hand zur Vereinigung zu bieten. Da Graf Wurmser jedoch vermuchete, daß ein ansehnlicher Theil des französischen Heeres bei Roverbella zurückgeblieben wäre, um die Belagerung Mantuas zu decken, -wels che bekanntlich auch noch diesen ganzen Tag, und bis zur folgenden Mitternacht fortgesetzt wurde, so hielt er es für nöthig, zur Sicherung seiner linken Flanke und des Rückens ein Korps aufzustellen. Hierzu beor derte er die Brigaden Spiegel, welche in Verona nur 2 Kompagnien zur Besatzung zurücklaffen sollte, Mitrovsky, die sogleich, entweder über die Brücke bei Bussolengo, wenn sie schon geschlagen wäre, oder auf Schiffen, über die Ersch gehen mußte, und Pit toni. Diese sollten sich bei Villa franca vereinigen, und das bei Roverbella vermuthete französische Korps beobachten. Die übrigen Truppen des Centrums feßten um vier Uhr Nachmittags von Castelnuovo den Marsch gegen Balleggio fort. Die III. Kolonne ging ver aus; die II. folgte. Der Oberstlieutenant Graf Brea, welcher mit den Uhlanen die Spite des Vortrabs bildete, traf in Valleggio nur noch 40 Franzosen, die er gefangen nahm. Der Gen. Valette hatte, mit der Nach hut der Division Augereau, schon am Morgen Bor ghetto geräumt, und sich nach Castiglione gezogen. Einige in Borghetto zurückgebliebene französische Reiter wurden von den Uhlanen verjagt.

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Als der Feldmarschall mit dem Centrum in Val: leggio eingetroffen war, bestätigten zwar Patrullen

und Kundschafter den Marsch der Franzosen gegen Brescia. Doch eine später eingelaufene Meldung: „daß ,,Bonaparte die Belagerung Mantuas nicht aufgegeben "habe, und sich bereite, dem kaiserlichen Centrum bei ,,Roverbella eine Schlacht zu liefern," veranlaßte den FM. Wurmser, verschiedene, dem angemessene, Vorkehrungen zu treffen, und dem FML. Meßaros den Befehl zuzusenden, daß er mit der IV. Kolonne bei Legnago über die Ersch gehen, und in starken Märschen so weit als möglich gegen Mantua, über Nogar a, vors rücken, dabei jedoch immer rechts mit Villa franca die Verbindung unterhalten solle. Aber während der Nacht kamen in Valleggio verlässige Meldungen an, die den Abzug des Feindes von Mantua und dem unteren Mincio außer Zweifel seßten.

An diesem Tage waren auf dem rechten Flügel des östreichischen Heeres bedeutende Bewegungen und Gefechte vorgefallen. Um neun Uhr Vormittags kam der FML. Baron Quosdanovich, mit den Brigaden Fürst Reuß und Graf Spork, und den beiden Avantgarden unter den Obersten Klenau und Lusignan, in Montechiaro an. Gen. Ocskay blo= cirte noch immer den Gen. Guyeur in dem Schlosse bei. Salo. Oberstlieutenant Vogel hielt Brescia bes. seßt. Gen. Ott hatte am frühesten Morgen den Ungriff auf Lonato begonnen; die Franzosen wurden aus diesem Orte vertrieben, und von den Husaren über die nächsten Anhöhen verfolgt. Nun aber kamen die SpiHen der Divisionen Despinois und Massena in der Ges gend zwischen Lonato und Desenzano an. Bonaparte befahl dem Gen. D'Allemagne, sogleich Lonato wieder zu erobern. Die den, aus diesem Orte vertriebe,

nen, Feind, bißig verfolgenden östreichischen Husaren stie: ßen unvermuthet auf das längs den Höhen aufgeführte französische Geschüß, und wurden durch dèssen Feuer zurückgewiesen. Gleich darauf griff D'Allemagne, mit seiner eigenen Brigade, und jener des Gen. Rampon von der Division Massena, in mehreren Kolonnen Lonato an. Bonaparte selbst leitete dieses Gefecht. Gen. Ott vertheidigte das Dorf einige Zeit mit der größten Entschlossenheit gegen die Übermacht. Da er aber gar bald sich auf beiden Seiten umgangen fah, mußte er Lonato verlassen, und sich nach Ponte San Marco zurückziehen.

Gegen Abend traf zu Ponte San Marco auch der FML. Baron Duos danovich, für seine Person, ein, als eben drei starke französische Kolonnen diesem Punkte nahten, und der Brigade Ott gegenüber die Lager bezogen. FML. Quosdanovich entwarf nun mit Gen. Ott den Plan für die am nächsten Morgen (des 1. Augusts) auszuführenden Bewegungen. Der Gen. Ott sollte einen zweiten Angriff auf Lonato un= ternehmen. Zugleich wollte FML. Quosdanovich eine Kolonne nach Goito vorrücken lassen, eine Abtheilung leichter Truppen aber nach Usola und Marcaria schicken, um den Feind für seine dortige Brücke über den Oglio besorgt zu machen. - Aber um neun Uhr Abends erhielt der FML. Quosdanovich eine Meldung des Gen. Ocskay, über Nachtheile, welche er an diesem Tage erlitten.

Sauret war von Desenzano, auf dem am Ges stade des Gardasees fortlaufenden Wege, Vormittags bei Salo angekommen. Gen. Ocskay wurde jest plößlich von Guyeux durch einen Ausfall, und im Rü

cken durch die Division Sauret angegriffen. Seine Truppen geriethen in Verwirrung, und Ocskay sah sich ges nöthigt, Salo zu räumen. Seiner Meldung zufolge war er in Gefahr, sogar die Deckung der Pässe und Übergänge der Chiesa aufgeben zu müssen. - Der Mas jor Malcamp, mit der Flottille, hatte zwar gesucht, den Gen. Ocskay in diesem Gefechte zu unterstüßen. Doch wurden seine Fahrzeuge von den Franzosen durch überlegenes Geschüßfeuer gezwungen, sich vom westli chen Gestade des Sees zu entfernen. Major Malcamp landete, um acht Uhr Abends, bei Castel Sermio ne, und beseßte diese, ihrer Lage nach nicht unwich tige, Feste.

Der FML. Quosdanovich wurde durch Gen. Ocskays Bericht überzeugt, daß seine eigene Verbindung, durch die Thäler der Chiefa und Mella, mit Tirol, bei weiterem Vordringen der Generale Sauret und Guyeux, sehr gefährdet sey. Er mußte sich daher entschließen, die vorgehabte Bewegung gegen den Mincio und Mantua, und an den Oglio, so wie den Angriff auf Lonato, einstweilen aufzugeben, und vor Allem durch die Wiederer. oberung von Salo seine Kommunikazionen im Rücken zu sichern. Um zehn Uhr Nachts brachen die Brigaden Fürst Reuß und Spork von Montechiaro auf, und traten den Marsch über Ponte San Marco gegen Gas vardo an. Zu Montechiaro wurde der Oberst Graf Klenau mit der ersten Avantgarde zurückgelassen. Gen. Ott mit seiner Brigade folgte gegen Morgen von Ponte San Marco dem FML. Quosdanovich nach.

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Indeß hatte Sauret nach Mittag bereits mit sei ner Division Salo wieder geräumt. Vermuthlich war dieser General durch Besorgnisse für seinen Rücken,

der freilich so lange, als FML. Quosdanovich in Montechiaro und Ponte San Marco stand, äußerst bedroht gewesen, bewogen worden, jenen wichtigen Posten freiwillig zu verlassen. Er stellte seine Brigade auf den vor Desenzano liegenden Höhen auf, und begab sich nach Lonato. Hier hielt er mit Despinois und Massena eine Berathung, und folgte dann, dem gefaßten Beschlusse gemäß, den beiden Divisionen dieser Generale mit seinen Truppen, auf dem Marsche an die Chiesa, gegen Ponte San Marco.

(Die prisehung folgt.)

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