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vidovich geht indeß mit dem Haupttheile seiner Trup: pen auf der Schiffbrücke bei Dolce nach dem rechten Ufer über, läßt hier zur Deckung der Brücke 4 Ba= taillons aufgestellt, und marschirt mit den übrigen Truppen nach Rivoli;' wo er sich mit der zweiten Hauptkolonne vereinigt.

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:: Die zweite und dritte Hauptkolonne sollten, nach Zurücklegung der Defileen, unter des Feldmarschalls Wurmfer eigener Anführung vereint, zum Entsaß von Mantua, auf Valleggio und Goito vordringen.

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mit

Die vierte Hauptkolonne, unter dem FML. Meßaros, bildete den linken Flügel des Heeres. Sie bestand aus 4 Bataillons, 6 Kompagnien und 7 Eskadrons, oder 3949 Mann Infanterie und 1072 Reitern, in Allem in 5021 Mann, 8 Kanonen, 2 Haubißen, außer dem Liniengeschüße. Ihre beiden Abtheilungen befehligten die Generale Prinz Hohenzollern und Baron Minkwig. Diese Haupte kolonne sammelte sich am 26. Juli bei Bassano, und marschirte am 27. nach Vicenza. Sie sollte, so wie das von der dritten Hauptkolonne gegen Lugo gesen dete Detaschement, des Feindes Aufmerksamkeit von den Hauptangriffspunkten ablenken, und nach den Ge genden der unteren Etsch hinziehen. Von Vicenza foll: te die vierte Kolonne gegen Legnago oder Verona vorzudringen suchen, und den Feind durch entsendete Abtheilungen beunruhigen. Sobald die Franzosen Ves rona geräumt haben, seht FML. Meszaros über die Etsch, und verbinder fich dann rechts mit der dritten Kolonne.

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Rekapitulazion. Derud

Zahl der

Stärke der Mann

Kolon. Bat. Komp. Esk. Infanterie Reiterei

I. 16

II.

In Alem

Mann

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III.

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8,274 1,618

9,892

3,949 1,072

5,021

5,766 46,937

IV. 4 6 7

Die ganze
Armee 47 34 34

34 34 41,171 5,766

Das bei der Infanterie eingetheilte Linienges schüß, pr. 2 Kanonen auf das Bataillon, als komplett vorhanden angenommen, hätte 94 Geschüße betragen. Hierzu die Reserve Artillerie.der

Zusammen
Geschüße

I. Kolonne 16 Kanonen 8 Haubigen 24

II.

16

8.

99

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72 Kanonen 26 Haubißen

Darnach ergibt sich die Zahl der von der Armee mitge führten Feuerschlünde auf 192 Stücke.

-

Wenn man von obiger Stärke der östreichischen, aus Tirol vorrückenden Armee, nämlich von 46,937 Mann, die gegen dieselbe verwendbare französische Macht mit 35,000 Mann abzieht, so zeiget sich eine Mehrzahl von 11,937 Östreichern. Dieses Verhältniß bleibt beis nahe dasselbe, wenn man zu FM. Wurmsers Heer die am 31. Juli streitfähigen Truppen der Mantuaner Befabung (nach dem II. Hefte dieser Zeitschrift Seite 152) mit 10j724 Mann, und zu Bonapartes disponiblen Truppen die Division Serrurier mit 10,521 Mann, hinzurechnet. Die kaiserliche Streitmacht steigt dadurch auf 57,661 die französische auf 45,521 Mann, und Öftr. milit. Zeitsch. 1830. I. £

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die Mehrzahl der Östreicher ergibt sich mit 12,140 Mann. Mit diesen auf die beiderseitigen offiziellen Standesausweise begründeten Verhältnissen stimmen jedoch die Angaben mehrerer französischer Quellen keines wegs überein. In den Mémoires de Napoléon T. I. p. 8., und in Las Cassas Mémorial de Sainte Hélène T. III. p. 152, wird die Stärke der k. k. Urmee unter FM. Graf Wurmser mit einmal hundert „tausend Mann, wovon fünfzehntausend in Man,,tua," angegeben. Dagegen soll das französische Heer nur aus vierzigtausend Mann, von welchen zehntausend Mann Mantua belagerten, bestanden haben. Dieses gäbe also ein Verhältniß von fünfundachtzigtaufend Östreichern zu dreißigtausend Franzosen, — also beinahe wie Drei zu Eins, - oder eine östreichische Mehrzahl, auf dem Schlachtfelde zwischen der Chiesa und dem Mincio, von fünfund fünfzigtaus fend Mann!! In dem dritten Bande jener Mémoires (p. 272) wird die Stärke der Wurmserischen Armee, mit Einschluß des streitfähigen Standes der Mantuaner Besaßung, auf 80,000 Mann, und speziell (p. 275) der rechte Flügel mit 20,000, das Centrum mit 30,000 und der linke Flügel mit 20,000 Mann, das ganze Heer folglich, ohne Mans tuas Besaßung, auf 70,000 Mann angegeben; wornach also FM. Wurmser bei seinen Operazionen doch nur eine Übermacht von vierzigtausend Mann zu verwenden gehabt hätte. - Dagegen ist im vierten Bande der Mémoires (p. 323) wieder von fiebzigbis achtzigtausend Mann die Rede, welche FM. Wurmser, angeblich, auf dem Montebaldo hät te vereinigen können. Hiernach hätte also die östreich

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ische Mehrzahl zwischen vierzig- und fünfzigtausend Mann betragen.

Der 29. Juli.

An diesem Tage, bei anbrechendem Morgen, sette sich die ganze kaiserliche Armee in Bewegung. Auf dem linken Flügel marschirte der Gen. Meßaros, mit der IV. Kolonne, von Vicenza um vier Uhr Nachmittags auf Montebello.

Im Centrum führten um drei Uhr früh die FMets. Melas und Gebottendorf die II. Kos Ionne auf den Montebaldo, um die französischen bei Brentino und La Coron a aufgeführten, und sich rechts an die Etsch dehnenden Verschanzungen an= zugreifen. FML. Melas zog mit der rechten Abtheilung der Kolonne über die Höhe des Gebirges; FML. Ses bottendorf mit der linken Abtheilung ging auf die zus nächst dem rechten Ufer der Etsch aufgestellten Feinde los. Mit der Haupttruppe der III. Kolonne mar schirte FML. Davidovich am linken Ufer der Etsch gegen Dolce, und unterstüßte den Angriff der II. Kos lonne durch das lebhafte Feuer, welches sein Geschüß und die leichten Truppen, über den Fluß, auf die an der längs dem rechten Ufer desselben hinablaufenden Straße aufgestellten feindlichen Posten unterhielten.

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Gen. Sebottendorf eroberte das Dorf Bren= tino mit Sturm. Seine Avantgarde hatte unter dem heftigsten Kartätschenfeuer des Feindes vorrücken, sich in tiefe Schluchten hinablaffen, und steile Felsenwände erklettern müssen, um zu den französischen Schanzen zu gelangen. Sie gab den nachrückenden Truppen ein glänzendes Beispiel des Muthes und der Beharrlichkeit. Die hartnäckige Vertheidigung der französischen Vor

hut führte deren Aufreibung herbei. Denn indeß sie in der Fronte, nach langem Widerstande, endlich von FML. Sebottendorf geschlagen wurde, hatte ihr der am linken Erschufer vorrückende Theil der III. Kolonne bereits durch sein Feuer, auf der Straße zwischen Brentino und Preabocco, den Rückzug abgeschnitten. Die 11. leichte Halbbrigade wurde umringt, und ihr Brigadechef, mit goò Mann und 4 Kanonen, gefan= gen. - Der FML. Sebottendorf marshirte nun gerade auf Rivoli. —

Indeß hatte FML. Davidovich, mit dem Haupttheil der III.Kolonne, Dolce erreicht. Die Schiffbrücke wurde geschlagen, der Übergang begonnen, und die Vorhut rückte gegen Rivoli vor. Als der FML. Davidovich mit der Spiße seiner Kolonne sich dort, gegen Abend, mit der Abtheilung der II. Kolonne unter FML. Gebottendorf vereinigt hatte, und die feindli chen Schanzen bei Rivoli eingenommen worden, befahl der FM. Wurmser, aus seinem Hauptquartiere Dolce, daß diese beiden Kolonnen vor Rivoli eine Stellung nehmen, und, zur Deckung ihrer Flügel, rechts Cavagion, links Campora an der Etsch, beseßen sollten ; daß ferner, auf dem linken Ufer, der Gen. Mitrovsky die Chiusa angreifen müsse. Dieser General schickte eine Abtheilung Kroaten dahin, an welche sich die französische, aus Kapitän, 3 Offizieren und go Mann bestehende Besatzung, noch spät in der Nacht, auf die erste Aufforderung ergab.

Massena ließ die Generale Pigeon und Victor eine Stellung bei Piovesano beziehen, und begab sich mit seinem Hauptquartiere nach Polo, wo er die Nacht zubrachte.

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