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Sambre auf Maubeuge, von wo aus Lafayette Des taschements nach Ferriere la Grande und Valencien nes schickte. Die östreichische Armee nahm ihre Stellungen genau nach diesen Bewegungen des Feine des. G. Sztarray rückte am 24. nach Mons; bei Binche blieb nur ein Detaschement. Beaulieu ging von Mons mit 4 Bataillons, 4 Eskadrons nach Bury. F. M. L. Latour tog seine in Flandern bei Dirmude Furnes, Rousselaire 2c. vertheilten Posten bei Courtrai zusammen, und G. Happancourt marscirte mis dem Korps von Leuze und jenem vor Conté auf Ras mecroir bei Tournai. Am 31. Mai übernahm der F. 3. M. Clerfayt unter dem Oberbefehl des Herzogs von Sachsen das Kommando der niederländischen Armee.

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Lafayette hatte jegt aus seinem verschanzten Las ger den G. Gouvion mit seiner Avantgarde über die Sambre nach Glisuelle vorpoussirt. Nur wenige Brücken sicherten dessen Kommunikation mit der Armee. Der Herzog von Sachsen beschloß dieses Korps angrei fen zu lassen. Er befahl 11 Bataillon,, 18 Eskadrons aus dem Lager von Mons dahin zu marschiren. Man mußte so viele Truppen zu dieser Expedition verwen den, da Lafayette, nur 1⁄2 Stunde von seiner Avants. garde entfernt, ihr leicht zu Hilfe eilen konnte. Die erste Kolonne, 6 1/2 Bataillons, 14 Eskadrons, rückte am 10. Juni auf der Chauffee, die von Givry nach Beaumont führt, vor, und wendete sich dann rechts auf Villers fur Nicole; die zweite, 4 13 Bataillon, 4 Eskadrons, marschirte auf der geraden Straße nach Maubeuge. Die durch häufigen Regen ganz verderbten Wege verzögerten das Eintreffen der Kolonnen. Endlich

am 11. Juni vor Tags begann die Attake der ten Kos Ionne. Vor Merieu traf die Avantgarde derselben auf die feindliche Kavallerie, und scharmuzirte mit ihr. Die französische Infanterie war hinter den Hecken, die das Dorf umgaben, und längs der Straße von Glisuelle aufmarschirt, und suchte sie durch ein heftiges Feuer ihrer Artillerie aufzuhalten. Clerfayt ließ die Bataillons mit klingendem Spiele vorrücken, und die Franzosen fanden es bald für gut, unter beständigem Feuer in das mit Fleschen gedeckte Lager bei Glisuelle zurückzugehen. Man beschoß nun dieß Lager so lange, bis Sztarray, der unterdessen die Posten bei Bougnies, Cauchie und Bettignie geworfen hatte, mit der zweiten Kolonne die linke Flanke des Feindes angriff, worauf dieser durch das Dorf Glisuelle die Flucht nahm. Der tapfere Gouvion fand feinen Tod am Eingange des Dorfes, wo er seine Leute vergebens zu sammeln und aufzuhalten suchte. Der Verlust der Franzosen betrug über 500 Mann an Todten und Blessirten, jener der Öftreicher nur bei 60 Mann.

Lafayette hatte während des Gefechtes nicht das mindeste gethan, um seiner Avantgarde beizustehen, Die Öftreicher kehrten unverfolgt in ihr Lager bei Mons zurück, und General Narbonne mit 5,000 Franzosen befegte bald nachher Glisuelle wieder. Jest wurden die Franzosen noch bedächtiger in ihren Uns ternehmungen; Lafayette wagte es weder seine Übers macht *) gegen Mons ju benußen, noch etwas zur

*) Die französischen Armeen hatten sich im Juni sehr verstärkt. Luckner hatte ohne die Truppen bei Mauls

Verstärkung des G. Luckner zu detaschiren. - Dies fer lettere bezog am 11. Juni das Lager bei Nomain (vor Orchies), verstärkte das Lager bei Maulde (vor St. Amand), und rückte om 13. weiter in das Lager zwischen Marque und Lille. Der F. M. L. Latour wurde dadurch bewogen, alle seine Truppen ins Lager bei Tournai zusammenzuziehen und Cour trai und Oudenarde nur mit Detaschements beseßen zu lassen. Der Herzog von Sachsen schickte ihm Verstär kungen von Namur, aus Brabant, und von Mons, und behielt in der legten Stellung nur 10 Bataillons 15 Eskadrons, ohwohl Lafayette am 18. eine Demonstration nach Bavai machte, durch welche der Hers zog in der Ungewißheit erhalten wurde, ob derselbe Mons angreifen, oder sich mit Luckner vereinigen wolle.

Luckners Absichten fingen nun an sich aufzuklären. Am 17. matfchirte er an die Lys, und näherte sich den Posten von Menin. Am 18. ließ er zwei KoIonnen unter den G. Valence und Jarry vorrücken; er selbst passirte den Fluß bei Menin, und vereinigte sich mit G. Carle, der von Dünkirchen über Ypern angerückt war. Courtrai wurde angegriffen; der k. k. Oberste Baron Mylius mit 6 Kompagnien vertheidigte es mit

de am 25. Juni 83 Bataillon, 49 Eskadron (50,000 Mann) und Lafayette' war nicht schwächer.

Der lettere reiste damals nach Paris ab, und suchte am 20 Juni die Konstitution und, den König zu retten. Wir wissen daß sein Bemühen fruchtlos war. Am sten Juli kehrte er von dort zur Armee zurück.

größtem Heldenmuthe, und ging erft des Abends über Haerlebecke gegen Deynse zurück, um nicht von Brabant abgeschnitten zu werden. Luckner bezog zwischen Menin und Courtrai am linken Ufer der Los das Lager; feine Detaschements streiften bis an die Heule und ge= gen Haerlebecke.

Diese Stellung Luckners war für die östreichis sche Armee äußerst gefährlich; der Feind stand in ih rer rechten Flanke: er konnte ungehindert Detaschements in den Theil von Flandern absenden, der zwischen der Lys und dem Meere liegt, und sich bis an den Kapal, der Gent mit Ostende verbindet, ausbreiten. Dadurch wäre das Korps bei Tournai von Flandern gänzlich abgeschnitten worden; zugleich konnte er durch Abschickung einiger Korps in das Luxemburgische auch die linke Flanke bedrohen, und so die Kaiserlichen endlich nöthigen ihre jeßige Vertheidigungslinie zu verlassen. Um diesen Folgen möglichst zuvorzukommen, rückte der F. M. L. Beaulieu mit einigen Bataillons und Eskadrons am linken Ufer der Schelde von Tournai bis Espieres vor. Seine Bestimmung war, den Übergang über dieson Fluß zu verhindern, und im Fall der Feind auf das rechte Ufer der Lys übersetzen wollte, sogleich nach Dudenarde zu eilen. Er nahm sein Lager bei Wicht. Der F. M. L. Latour ließ 3 Bataillons, 4 Eskadrons und 4 Kompagnien Jäger zu Tournai, und rückte nach Coeyghem, wo eben Clerfayt mit der Ordre des Herzogs von Sachsen eintraf, noch wel er Haerlebecke und die Passage der Lys aufs äußerste vers theidiget werden sollten. Der in jener Gegend aufge stellte Oberst Mylius wurde mit einem Bataillon aus Brüffel verstärkt, griff am 20. den Feind bei Haerles

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becke an, und warfen ihn nach Courtrai zurück. Des taschements, die von Wicht gegen Haerlebecke vorpoussirten, trugen nicht wenig zur Beschleunigung der feindlichen Retraite bei. Bei Cuerne an der Heule ver= theidigten. sich die Franzosen sehr hartnäckig bis am 22. Abends. Es ist unbegreiflich, warum Luckner mit feinen 30,000 Mann so unthätig und muthlos im Lager blieb, anstatt seine Vortruppen gegen den Angriff der schwachen östreichischen Detaschements zu unterstüßen. In der Nacht vom 29. auf den 3o. retis rirte er endlich gar von Courtrai über Menin nach Lille, G. Carle nach Dünkirchen, nachdem die VorStädte von Courtrai durch den G. Jarry in Brand ge= steckt worden waren. Dieser Rückzug geschah so still und eilends, daß die östreichischen leichten Truppen ihn erst spät gewahr wurden, und den Feind nirgends mehr einholen konnten.

Anfangs Juli marschirte G. la Noue von Maulde über Valenciennes und le Quesnoi nach Rouffier hinter Maubeuge, Luckner über St. Umand und Valencien= nes ins Lager von Famars. Der Herzog von Sachsen verstärkte das Lager von Bury, wo der Oberst Vogelsang mit 2 Bataillons, 2 Kompagnien Jäger und 2 Eskadrons stand, durch eine Brigade von Tournai und durch die Division des G. Beaulieu. Bei Tournai felbst blieben 7 Bataillons, 2 Kompagnien leichte Infanterie, 8 Kompagnien Jäger, 6 Eskadrons; und das Korps bei Mons hatte sich nun wieder ganz dort vers sammelt, und betrug 21 Bataillons und 24 Eska. drons. *) -Da Lafayette, als la Noue bei Maus

*) Lafayette machte damals öffentlich bekannt, daß

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