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Die Werke der Bibliothek-Abtheilung des Kriegs-Archivs sind für

255.

I.

Geschichtliche Skizze der Kriegsereignisse in Tirol im Jahre 1809.

Zweiter Abschnitt *).

Bertheidigungsanstalten der Östreicher in Nord- Tirol in den ersten Tagen des Maimonats.

· Angriffe der Baiern

*) Während der Verfasser mit der Bearbeitung dieses Abschnittes beschäftigt war, wurde ihm das Glück zu Theil, die persönliche Bekanntschaft des Majors Teimer zu machen, eines, wie bekannt, der aus

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gezeichnetsten und um ihr Vaterland Tirol — hoch: verdienten Männer des Jahres 1809. Mit der ganzen Offenheit, Wahrheitsliebe und Bescheidenheit, die Jes dem gerne sein Verdienst ungeschmälert läßt, und den ́ Mann, der Erfolgreiches vollbracht, karakterisirt, schilderte Teimer dem Verfasser in prunklofen Worten, theils mündlich, theils schriftlich, viele Ereignisse jenes Krieges, in welchen er selbst bald als Hauptperson, bald als Theilnehmer auftrat. Er nahm keinen Anstand, dem Verfasser auch mehrere schriftliche Dokumente aus jener Kriegsepoche von 1809 zum Gebrauche zu übergeben, und hiedurch den strengsten Anforderungen der Geschichte, das Erzählte urkundlich zu belegen, Ges nüge zu leisten. Die Mittheilungen, welche wir auf

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auf den Wildbühel am? 4. und 5. Mai. Aufstellung der Östreicher und der Tiroler Landesvertheidiger in Nord-Tirol (am 7.).—Stand der östreichischen Truppen in Vorarl berg. - Bewegungen der Östreicher in Süd - Tirol vom 6. bis 12. Mai. Vorrückung Chastelers mit der Reserve von Innsbruck nach Wörgl und Söll am 11. Mai. Er: oberung des Strub-Passes durch die Baiern (am 11.) — Tref= fen von Söll und Wörgl (am 13.) — Angriff des Feindes auf den Paß Luftenstein (am 13.)-Aufstellung der Östreis cher und Tiroler im Innthale (am 14.) — Vorgänge in SüdTirol. — Überfall von Kempten und Memmingen durch den Major Teimer (am 11.) — Gefecht von Mittewald (am 11.) Begebenheiten in Vorarlberg bis zum 16. Mai. Bes wegungen der Östreicher in Tirol vom 15. bis 21. Mai. Chastelers Marsch durch das Pusters nach dem Drau-Thale. – Gefechte bei Sachsenburg am 4. Mai. Aufstellung der Östreicher bei Lienz (am 25.), auf dem Brenner und im Etsch. thale.-Auflösung der Vertheidigung in Vorarlberg.-Aufstellung der feindlichen Truppen in Tirol. Zusammenziehung der Tiroler auf dem Brenner unter ihrem Oberanführer Hofer. Gefecht von Innsbruck am 25. Mai.

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Ereignisse im Drau- und Gail-Thale in den Jeßten Tagen des Maimonats. Zug der Ober-Innthaler gegen Junsbruck, Scharnik und Luetasch unter dem Major Teimer und dem

diese Weise erhielten, sind, wie wir seiner Zeit sehen werden, von einem um so höheren Interesse, als solche über die Begebenheiten der lezten Tage des Maimonats 1809, und zwar im entscheidenden Augenblicke der zweiten Vertreibung des Feindes aus Tirol, sehr merkwürdige Aufschlüsse geben. Wir müssen hier noch bes merken, daß die Geschichte jener Ereignisse, in welchen von Teimer in diesen Blättern die Rede ist, größten= theils aus dessen mündlichen Mittheilungen und den von ihm erhaltenen schriftlichen Urkunden geschöpft ist, von welchen leßtern die wichtigsten in diesem Abschnitte werden mitgetheilt werden.

Tiroler Schüßenmajor Marberger, und Eroberung der bei

den letteren Punkte durch dieselben. bruck am 29. Mai.

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Treffen von Jans

Zweite Befreiung Tirols vom Fein

Gefecht von Hohenems am 29. Mai.

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Stärke und Auf

stellung des in Tirol zurückgebliebenen östreichischen Truppenkorps, unter dem General Buol, Anfangs Juni.

Die ferneren Vorgänge in Tirol stehen mit den Be wegungen des östreichischen Heeres in Italien und mit jenen der Division des FML. Freiherrn von Jellachich im Salzburgischen in solch einer verwandten Beziehung, daß wir glauben, auch der Leßtern im Laufe dieser Erzählung wenigstens im Allgemeinen erwähnen zu müss sen, um den Leser in den Stand zu sehen, das Ganze der Unternehmungen auf jenen verschiedenen Kriegsschaupläßen übersehen, den Gang der militärischen Operazionen in Tirol aber aus dem richtigen Gesichtspunkte auffassen und beurtheilen zu können.

Zu der nämlichen Zeit, als das östreichische Heer in Italien seinen Rückzug vom Alpon (am 30. April) antrat, hatte die Division Jellach ich die Hauptstadt Salzburgs geräumt, und sich in die Gebirge dieses Landes zurückgezogen. Bei der Eröffnung des Feldzuges in Deutschland war diese Division, wie bekannt, zur Deckung der linken Flanke des im Do nauthale vorrückenden östreichischen Hauptheeres, und zur Erhaltung der Verbindung zwischen diesem Heere und dem Tiroler Korps bestimmt, und in dieser Absicht von Salzburg bis nach München vorgedrungen. Die unglücklichen Ereignisse an der Abens und den beiden Ufern der Laber führten sie wieder über den Inn zurück. Am 26. April war Jellachich bei Wasserburg über diesen

Fluß zurückgegangen. Nachdem die Franzosen und Baiern denselben bei Mühldorf und Wasserburg, und von Legs teren die Division Wrede am 29. die Salza bei Lauffen, auf dort befindlichen Salzschiffen, welche die Östreis Her auf ihrem Rückzuge zu verbrennen vergaßen, übers schritten hatten, zog sich Jellachich am 29. von Salz, burg in das Gebirge zurück, um die Eingänge in das Ennsthal und der nach Steiermark und Kärnten füh renden Defileen zu vertheidigen. Zu diesem Ende wurs den der Punkt St. Gilgen, die Abtenau, der Paß Lueg, das Dienten-Gebirge und die Enge zwischen Embach und Eschenau von ihm besett. Die Hauptreserve stand in Rastadt. Die Stärke dies ser Division betrug damals gegen 9000 Mann.

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Jellachichs Aufstellung deckte zwar vollkommen das Ennsthal, so wie die Hauptzugänge nach Steiermark und Kärnten gegen einen feindlichen Angriff aus Salzs burg. Allein die östliche Grenzlinie Tirols mit diesem Lande war, — da das Mitter-Pinzgau unbeseßt, und das her die, von dem Tiroler-Korps wegen seiner geringen Stärke nur schwach besetzten Pässe an dem Saal-Fluffe ohne hinlänglicher Unterstützung geblieben, den Unternehmungen des Feindes von Berchtesgaden und längs dem Saal-Fluffe um so mehr preis gegeben, als Jellas chich, wie man später sehen wird, die Vortheile zu Gunsten des Vertheidigers Tirols nicht benüßte, wels che seine, in Bezug auf eine feindliche Offensive gegen Tirol drohende, Flankenstellung ihm darbot.

Die drei baierischen Divisionen Kronprinz, Deroi und Wrede, unter den Befehlen des französischen Marschalls Lefevre, Herzogs von Danzig, waren dem FML. Jellacich auf seinem Rückzuge gefolgt. Lefevre

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