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burg an. Nach Fort Louis wurden zu dem schon dort befindlichen Bataillon Lattermann noch 2 Bataillons Pellegrini in Garnison gelegt.

Der Herzog von Braunschweig hatte sich viele Mühe gegeben, den Gen. Hoße zur Behauptung des Liebfrauenbergs zu vermögen, da dieser der künfs tige Stützpunkt für die verbündeten Armeen werden sollte. Zugleich traf er alle Anstalten, um die Scheers höhle, den Pfaffensteig, und Dürenberg aufs Nach, drücklichste zu vertheidigen, wovon er Wurmsern bes nachrichtigte, und ihn ersuchte, ja nicht den Liebfrauen, berg zu verlaffen. Auch war dieß des Leßtern fester Willé, der am 23. schon mehrere Reiterabtheilungen vorges schickt hatte, um die Kommunikazion mit Hoße wieder zu gewinnen. Allein Hoße, von Feinden allenthalben hart bedrängt, für seine Flanken besorgt, und besonders aus Furcht, seine Artillerie zu verlieren, hatte indeß den Liebfrauenberg verlassen, und sich auf den Geißberg zurückgezogen, wo die Franzosen schon in seinem Rücken herumstreiften. Wurmsern blieb jeht keine andere Wahl, als am 23. gleichfalls gegen Weissen burg zu marschiren, und sich auf dem Geißberge aufs zustellen. Er sandte daher den Gen. Jordis mit 4 Gres nadier. Bataillons und 3 Eskadrons voraus, um gegen das Gebirge Posto zu fassen, und die Straße nach Weissenburg zu sichern. Diese Maßregel war von der größten Nothwendigkeit. Kaum war Gen. Jordis bei Retschweiler angelangt, so stieß er schon auf eine feinds liche Kolonne, welche im Marsche gegen die Weiffenburger Straße begriffen war, die einzige, die bei der nassen Jahreszeit mit schwerem Geschüß befahren werden konnte. Er griff auf der Stelle die Spitze der

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feindlichen Kelonne an, um sie von der Straße entfernt zu halten. Unter seinem Schuße ging die Armee über Sulz, und marschirte unweit Schönenburg auf. Gen. Anffeß blieb mit der Nachhut auf den Höhen zwischen Sulz und Surburg stehen. Um ein Uhr Nachmit tags verstärkten sich die Franzosen von Gersdorf her, und warfen sich hierauf mit Macht gegen das Korps des Gen. Jordis. Lange bothen seine tapferen Grenadiere dem überlegenen mit zahlreichem Geschütz versehenen Feinde trok. Zweimal hatten die Franzosen das Dorf Retschweiler genommen, und wurden jedesmal von den Grenadieren wieder herausgetrieben. Gegen Abends fünf Uhr stürmten sie zum drittenmal und zwar mit solcher Überlegenheit, daß die Grenadiere geworfen und zum Rückzug gezwungen wurden. Es war schon finster; aber Gen. Jordis hatte bisher noch 5 Koms pagnien des Grenadier - Bataillons Beust in Reserve gehalten, als der kritische Moment des Rückzugs eintrat. Un der Spitze derselben stürzte sich jeßt Jordis auf den andringenden Feind, der über dieses muthige Be nehmen einen Augenblick stußte, und vom weitern Vordringen einhielt. Die übrigen schon zurückgewichenen Grenadiere, belebt durch das kühne Beispiel dieser 5 Kompagnien, wenden sich nun neuerdings gegen die französischen Scharen, brechen in selbe ein, treiben sie in die Flucht, und behaupten ihre Stellung für die fen Tag. Gen. d. Kav. Graf Wurmser gab der Brigade des Gen. Jordis das ehrenvolle Zeugniß, daß ihrer Tapferkeit die Armee ibre Rettung verdanke; da sonst die Franzosen ihm in den Rücken gekommen wären, und dem Heere den Rückzug nach dem Geißberge abgeschnitten haben würden. Eben so glücklich und muthe

hatte Gen. Auffeß die Versuche der Feinde, bei Sulz und Surburg vorzubringen, abgewiesen; wo 1 Bas taillon Devins und 2 Eskadrons Mack Kurassiere durch ihre Tapferkeit und Entschlossenheit die Anstrengungen des Gegners vereitelten. In der Nacht um zwei Uhr auf den 24. Dezember trat die E. E. Armee ihren Rückzug nach dem Geißberge an, und stellte sich dort auf. Die Orte: Moderen, Ober-Lauterbach und Siegen wurden jeder mit einer Brigade beseßt.

Nach der Verlassung des Liebfrauenberges ließ der Herzog von Braunschweig auch den Posten von Lembach einziehen, und versammelte den größten Theil seiner detaschirt gewesenen Truppen auf der Scheerhöhle; preußische Jäger und Husaren hielten noch Klembach und Wingen besetzt. Wurmsers Vorposten standen zwis schen Ingelsheim und Riedselz, wo am Tage der Eins rückung einige kleine Gefechte vorfielen. Einen unge ftümeren Angriff machte der Feind auf die Scheerhöhle ; aber auch dieser schien nur eine Rekognoszirung gewe= fen zu seyn.- Der Herzog von Braunschweig suchte den östreichischen Heerführer zu bereden, seine nunmehrige Stellung beizubehalten, um die Blockade von Landau zu decken. Nicht mit Unrecht konnte man dem Herzoge auf seine nunmehrigen Offensiv - Projekte entgeg= nen, daß der Feuereifer etwas zu spät komme, und daß dasjenige, was früher leicht gewesen, jeßt in das Gebiet der Unmöglichkeit gehöre. Obschon die Stellung auf dem Geißberge von kleiner Ausdehnung, und durch die Vereinigung der Preußen auf dem rechten Flügel ge= fichert war, so glaubte Wurmser dennoch, sich in dieser späten Jahreszeit allda nicht halten zu können. Seine Soldaten befanden sich in dem traurigsten Zustande, in

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den sie durch die täglichen Gefechte, Nachtwachen, anstren gende Märsche, den Mangel aller Kleidung und vieler Nahrungsmittel verseßt worden waren. Da Wurmser noch 1,800 Kranke und Verwundete in Weissenburg hatte, so wurde, um Zeit zu ihrer Fortschaffung zu gewinnen, ausgemacht, daß man am 25. noch auf dem Geißberge stehen bleiben würde. Ferners wurde bestimmt, den k. k. Oberst Schlegelhoffer mit 2 Bataillons und einigem Reserve Geschüß nach Lauterburg als Besaßung zu legen, alle übrigen Abtheilungen aber noch in der Nacht an sich zu ziehen. Diese sollten sich vor Altstads sammeln, und den Feind, wenn er den Geißberg ans greifen wollte, in der rechten Flanke anfallen. Um dies sem Manöver größeren Nachdruck zu verleihen, machte sich der Herzog von Braunschweig anheischig, nöthigens falls 3 Bataillons, 15 Eskadrons hierzu beizustellen. Fiele aber diese Disposizion unglücklich aus, so solle man am 26. die Lauter passiren, sich bei Freckenfeld aufstellen, den 27. aber die Blockade von Landau aufheben, sich über die Queich ziehen, und die dortige Stellung zu behaupten trachten. Es wurden also in der Nacht die bei Moderen, Ober- Lauterbach und Siegen detaschirt gewesenen östreichischen Brigaden auf dem line ken Flügel bei Altstadt zusammengezogen. Die leich ten Truppen schwärmten im Bienwalde, um das linke Ufer der Lauter zu sichern. Am 25. ließ Wurmfer 4 Eskadrons Erdödy Husaren eine Rekognoszirung gegen Seebach machen, welche einer überlegenen feindlichen Kavalleriemasse bei Geitershofen ein für die östreichischen Husaren sehr ehrenvolles Gefecht lieferten.

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Zwischen beiden kommandirenden Generalen wurde noch diesen Abend auf dem Geißberge ein zweiter Kriegs

rath gehalten, und darin verabredet, den Feind am an dern Tage durch den linken Flügel angreifen zu lassen. Zwei Scheinangriffe, einer auf dem Gebirge, der an. dere vom rechten Flügel der Östreicher ausgeführt, sollten den Feind beschäftigen, und dem wahren Angriffe Nachdruck verleihen. Es wurden demzufolge drei Kolo. nen formirt. Die erste, unter dem Gen. Kospoth, zählte 6 Bataillons, 8 Eskadrons, die zweite, un. ter Gen. Auffe ß, 5 Bataillons, 12 Eskadrons Kais ferliche, nebst der Legion Mirabeau; die dritte, un

r dem Erbprinzen von Hohenlohe 2 Bataillons, 15 Eskadrons Preußen. Alle waren mit hinlänglichem Res serve-Geschütz versehen. Die beiden ersten Kolonnen sollten den Feind auf den Seebacher Höhen in der Fron te, die dritte den linken Flügel desselben angreifen. Gen. Jordis hatte indeß mit 15 Bataillons, 14 Eskas drons die Stellung auf dem Geißberge zu halten, und auf den ihm gegenüberstehenden Theil der französischen Rhein-Armee einen Scheinangriff zu unternehmen. Dass selbe sollte der preußische Oberst Göt von der Scheer. höhle aus thun. Gen. Hoze wurde noch in der Nacht mit 3 Bataillons und 2 Eskadrons in den Bienwald geschickt, um den linken Flügel mehr zu sichern, das mit derselbe, bei einen unglücklichen Ausgange, nicht umgangen werden könne. Die 3 pfälzischen Bataillons, die sich in ganz aufgelöstem Zustande befanden, schickte Wurmser über den Rhein zurück.

Um 26. Dezember mit grauendem Morgen hatten sich alle Kolonnen zum verabredeten Angriff formirt. Um diese Zeit lief der Rapport ein; „eine Abtheilung der feindlichen Mosel: Urmee habe im Unweiler Thale zwei preußische Jäger - Kompagnien umgangen, und sie

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