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sen aufgestellt. Hatry mit dem linken Flügel war zwischen Pfaffenhofen und die Abtei von Neuburg vorgerückt, und verband sich von da mit der Mosel-Armee.

In der Nacht vom 10. auf den 11. Dezember hatten sich einige französische Bataillons mit 4 Kanonen der wichtigen Höhen von Nahweiler bemächtigt, welche die umliegende Gegend beherrschen, und in deren Besiß man dem Feinde sowohldas Vordringen von Sulzbach her, als durch das Thal von Reichshofen verwehren kann. Gen. Funk, der an diesem Tage den erkrank ten Gen. Hoße bei Freschweiler abgelöset hatte, erkannte auf den ersten Blick die Wichtigkeit der Höhen von Nahweiler. Er wollte dem Feinde keine Zeit lassen, sich dort noch mehr zu verstärken, und beorderte sogleich 1 Bas taillon Kaiser Infanterie, a Eskadron Karabiniere und Eskadron Husaren, den Feind in der Fronte anzu greifen, während 1 Bataillon Thurn durch den Wald des Gegners linke Flanke fassen sollte. Das Bataillon Kaiser griff das Dorf an, bemächtigte sich desselben, und eroberte 2 Kanonen. Da demselben aber, des grunde losen Weges halber, seine eigenen 2 Geschüße nicht nachfolgen konnten, das Bataillon Thurn, im Walde durch den Feind aufgehalten, nicht an dem bestimmten Punkte anlangte, so mußte sich auch jenes östreichische Bataillon aus dem Kartätschenfeuer des viel stärkeren Gegners zurückziehen. Gen. Funk selbst wurde bei dies sem Angriffe verwundet. Nun war auch der von den Höhen bei Rahweiler beherrschte Posten von Freschweiler nicht mehr haltbar.

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Am 15. hatte eine Abtheilung der feindlichen Mofel-Armee Steinbach beseßt, während eine Division der

felben über die Thannbrücke rückte, und die auf dem En gelsberge bei Matschthal stehenden Scharfschützen des Gen. Lichtenberg angriff, welche von 2 Kompagnien Lasch unterstügt wurden. Nach einem lebhaften Kamvfe wurden diese vertrieben. Aber in diesem Augenblicke kam der Herzog von Braunschweig mit 8 Bataillons, 5 Eskadrons beim Engelsberge, an. Der Gen. Kleist ers stieg mit der preußischen Infanterie den Berg, während 2 Kompagnien Lascy denselben umgingen, und 2 Munigionskarren eroberten. Die Franzosen warfen ihre Kanonen den Berg hinab, und flohen. In derfelben Nacht ließ Gen. Lichtenberg die Krähenberge, welche die Feinde ebenfalls eingenommen hatten, durch die Hessen-Darmstädter und i Bataillon Lascy angreifen und erobern.

Wurmsers Hoffnungen hebten durch die von den Preußen so unverhofft erhaltene wirksame Unterstü gung wieder von Neuem auf. Aber während die Verbündeten noch immer die Hoffnung nährten, daß Landau bald fallen werde, erneuerte am 18. der Feind feine heftigen Angriffe auf Wurmsers Stellung. Die Absicht der Franzosen, in einem ausspringenden Winkel der Posizion zwischen Reichshofen und Werth durchzudringen, gab sich bald kund. Mit Übermacht stürmten sie auf die bei Freschweiler stehenden Truppen, und be mächtigten sich, unter dem Schuße der Höhen von Nahweiler, des Waldes bis dicht an Freschweiler. Wurmser schickte dem Gen. Funk 1 Grenadier- Bataillon zur Unterstügung, welches gegen Abend, vereint mit den 2 Bataillons Preiß und Kaiser, den Feind angriff, und die Stellung behauptete. Hauptmann Latscher von Huff griff mit einem Bataillon dieses Regiments gleichzeitig

den Feind viermal im Walde an, warf ihn endlich zurück, und erhielt seinen, Posten bei Reichshofen gegen jeden weitern Versuch der Republikaner, Auch Gen. Lichtenberg konnte sich, nur mit äußerster Anstrengung bei Matschthal behaupten. Seine Truppen unterlagen fast den Beschwerlichkeiten und dem Mans gel. Die Darmstädter wurden ganz undienstbar.

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In dieser bedenklichen Lage ersuchte Wurmser, den Herzog von Braunschweig, sich mit ihm über die nunmehr zu ergreifenden Maßregeln zu beräthschlagen, und* bat ihn, den wichtigen, aber von <seiner Stellung zu weit entfernten Posten von Lembach zu übernehmen. Der Herzog, der schon seit einigen Tagen mit dem Erbprinzen von Hohenlohe sein Quartier in Klembach genommen hatte, ritts zu dem Gen. Lichtenberg nach Lembach, untersuchte die Kommunikazion mit dem Liebs frauenberg veranstaltete die Anlegung einiger Batte rien und Blockhäuser zur Vertheidigung deffelben und traf Maßregeln, daß künftighin Lembach nur als Vorposten zu betrachten, seyn, der Hauptpoßten aber auf der Scheerhöhle (dem Taubenberge) sich befinden solle, von wo 5 preußische Bataillons die Verbindung mit den Kaiserlichen auf dem Liebfrauenberge zu unterhalten hätten. Wurmser, der indessen einen Plan zu einem großen Angriffe entworfen hatte, sah sich nun der Sorge für den Lembacher Posten überhoben. Er hoffte jest mit Zuversicht, Meister des innehabenden Terräns zu bleiben, das zu erobern, ihm so viele Mühe, dessen Behauptung seinen braven Truppen so viele Aufopferung gekostet hatte.

Hoche hatte nun eine Division der Mosel-Armee bei Pirmasens zurückgelassen, während er mit den an.

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dern drei Divisionen durch das Jäger- und SulzbacherThat anrückte, und den linken Flügel der Rhein-Armee verstärkte. Um 22. Dezember, zwischen neun und zehn Uhr Vormittags, sah man auf der Höhe von Nahweiler Alles in Bewegung. Der plöglich eingefallene Nebel verhinderte, die weitern Anstalten des Feindes zu beobachten; doch bemerkte man, daß sich durch die beiden daran stoßenden Waldungen viele feinde liche Truppen gegen die Stellung von Fresch weiter zogen. Gen. Hoße, der, seit ein paar Tagen genesen, dort das Kommando wieder übernommen hatte, bereitete fich zum Empfange des Feindes, und stellte seine Truppen hinter die Verschanzungen und Eingänge des Dorfes. Gegen eilf Uhr jerrann der Nebel, und die Franzosen begannen, von den Höhen von Nahweiter die Posizion bei Freschweiler mit vielem schweren Geschütz zu beschießen, welches Feuer man so gut als möglich ers wiederte. Unter Begünstigung dieser Kanonade mach ten die Republikaner einen raschen Angriff auf das rechts von Freschweiler hinter einem Graben aufgestellte Bar taillon Thurn. Dieses, durch zahlreiche Gefechte ges schwächt, leistete zwar Widerstand, wurde aber am Ende, so wie zwei am Eingange des Dorfes stehende Kom: pagnien des Regiments Kaiser, geworfen. Gen. Hoze brachte zwar Verstärkung dahin, und drückte den feind lichen Vortrab wieder etwas zurück; allein die nachrüs ckende Hauptkolonne des Gegners, und einige französische Kavallerie-Regimenter, welche das Dorf umritten, nöthigten ihn zur Verlassung desselben. Während dieses Gefechtes kam eine noch stärkere Kolonne durch den links gelegenen Wald, und zwang die dort stehenden Szeller und Serbier, denselben zu räumen.

Hoße fandte 1 Bataillon Preiß dahin, um den Feind aufzuhalten; aber die feindliche Übermacht war hier zu groß, als daß man ihr Vordringen hätte hemmen kön nen. Oberst Roselmini, der mit 9 Kompagnien des von ihm befehligten Infanterie-Regiments zwischen Fresch weiler und dem genannten Walde eine Redute und einige Erdaufwürfe vertheidigte, war nunmehr in beis den Flanken genommen, und vermochte dem ungestü men, übermächtigen Andrang des Feindes von Vorne nicht mehr zu widerstehen. Er suchte sich durchzuschlagen, wurde aber gefangen. Von Stellung zu Stels lung trieben die Franzosen Hotes Truppen zurück, die unter ununterbrochenem Kampfe, und unter dem Schuße der Kavallerie endlich den Liebfrauenberg erreichten. Die Orte Gersdorf und Mitsdorf mußten den Franzosen überlassen werden. - Das Regiment Huff, welches bei Reichshofen den Dasberg, als den Hauptpunkt der dortigen Stellung, vertheidigte, zog sich nach dem Unfalle bei Freschweiler auf die Höhe von Guntershofen zurück. Ein gleichzeitiger falscher Angriff gegen das preußische Detaschement bei Lembach wurde von diesem abgewiesen.

Nach diesen Ereignissen war die Stellung an der Motter nicht mehr haltbar. Es blieb daher dem Gen. d. Kav. Grafen Wurmser nichts mehr übrig, als sich hinter die Sur zurückzuziehen. Von dort aus war er gesonnen, den Feind selbst anzugreifen, und wollte, wenn er ihn zurückgeschlagen hätte, sich auf dem Geißberge aufstellen, da ihm die Posizion hinter der Sur zu wenig Vortheile darbot. Die E. E. Armee trat daher am 22. Dezember um acht Uhr Abends den Rücks zug gegen Selt, Nieder-Rödern, Betschdorf und Tur Öftr. milit. Zeitsch. IV. 1834.

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