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fchen Antwerpen und Namur aufzustellen, nicht befolgt wurde. Nur der rechte Flügel (Vork und Oranien) standen dort, wo es der Plan forderte. Namur hins gegen war verlassen, und der linke Flügel gegen Lüt: tich hin versagt, und nicht hinreichend gesichert.

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Kehren wir zur feindlichen Macht zurück. Pichegru war den Bewegungen des rechten Flügel der Alliirten Schritt vor Schritt gefolgt. Hinter seiner wurde Ecluse in Westflandern aufgefordert, und mit Granaten beworfen. Landrecy, seit dem 26. Juni eingeschlossen, wurde nun bereits belagert. Auch die übrigen Festun gen im Hennegau wurden theils berennt, theils enge eingeschlossen. Nieuport wurde seit 4. Juli belagert. -Jourdan stand noch bei Fleuru, ein starkes Korps bei Gemblour. Seine Detaschements hielten die Straße von Namur nach Löwen besett, und durchstreiften die Gegend. Den linken Flügel der Verbündeten hatte der Feind bisher weder verfolgt, noch das nur noch von einem schwachen Detaschement beseßte Namur angegriffen.

Die Unthätigkeit des Feindes gab dem Prinzen Koburg Gelegenheit, Namur am 12. nochmahls mit Macht beseßen zu lassen. Dieser Plaß war für die Ar mee, wegen der Verbindung mit Luxemburg, und we gen der Sicherheit der Maas und des linken Flügels, von großer Wichtigkeit. Die Garnison, welche schon vorher in der Citadelle gestanden, eilte dahin. Glück lich erreichte sie Vormittags diesen Plaß. Nachmittags, wenige Stunden später, erschien der Feind, forderte sie auf, und nach verweigerter übergabe beschoß er Namur diesen und den folgenden Tag (den 13.) aufs heftigste. Am 14. zog er sich zwar von der Stadt zu

rück, schlug aber bei Dave eine Brücke über die Maas, und seßte Truppen über den Fluß. Koburg war. jekt von der Wichtigkeit Namurs so überzeugt, daß. er beschloß, mit der ganzen Armee zu dessen Entsag vorzurücken. Schon waren alle Veranstaltungen ges troffen, der Marsch nach Hottemont bereits befohlen; da hinderten Ereignisse auf dem rechten Flügel desfen Ausführung.

Die E. E. Armee in den Niederlanden ständ am 15. Juli in folgenden Stellungen: Avantgarde

6 B.33Komp. 25Єst.

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Um 15. griff Pichegru die Vorposten vor Löwen, und an der Dyle, dann die Stellung bei Mecheln an. Gegen Mittag hatte er dieselbe gesprengt, war Meifter der Dyle, stand bereits über diesem Flusse, und bedrohte Krays Korps in Rücken und Flanke. Dies ses Korps retirirte auf die Anhöhe von Perc. Der Feind drang bis an die Thore von Löwen, und plänkerte noch spät Abends an den Mauern dieser Stadt.

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Die holländischen Truppen waren ebenfalls von den Übergangspunkten Campenhout und Thildonk, zwischen Mecheln und Löwen, vertrieben worden. General Dallwig räumte Mecheln, und zog sich bis Waelhem zurück. Der Eroprinz von Oranien nahm seine Stellung hinter der kleinen Neethe, den rechten Flügel an Liere ges ftust. Diese rückgängigen Bewegungen öffneten dem Feinde die ganze Strecke zwischen der Neethe und Demmer. Er konnte nach Diest vordringen, sich der dortigen Feldbäckerei und der Proviantvorräthe bemächtigen, den rechten Flügel der k. E. Armee umgehen. Die Gefahr war dringend; der Verlust der Magazine drohte mit schnellem Verderben. Daher wurde noch in der Nacht der General Kray mit 13 Bat. und 16 Esk. nach Diest gesendet. Der Feldmarschall Koburg fand sich durch die Lage der Dinge bewogen, den Marsch nach Hottemont aufzugeben: denn Numur war ohnehin keir ner langen Vertheidigung fähig, und verdiente in diesen kritischen Augenblicken weniger Aufmerksamkeit als Dieft und Mastricht. Namur wurde also zum zweiten mal geräumt, nachdem die Artillerie gerettet, die Mu= nition vertilgt, und die Lebensmittel an das Volk pere theilt worden. F. M. L. Latour war an beiden Ufern der Maas vorgerückt, um die Garnison aufzunehmen.

Die Stellung der Armee bei Tirlemont hatte zur Hächsten Bestimmung, die Rettung der Vorräthe von Mecheln zu decken. Dieß war nun geschehen. Die Stels lung war übrigens nicht geeignet, dem Feinde eine Schlacht zu bieten; denn ein starkes Defilee lag ganz nahe in ihrem Rücken. Der Feldmarschall marschirte › daher am 16. in zwei Kolonnen hinter den kleinen น Gethebach. F. M. L. Wernek ging von Landen nach Leau, und deckte die Verbindung der Hauptarmee mit Kray's bei Diest stehendem Korps.

Am 17. forderte der Feind Namur nochmals auf. 300 Mann, die in der Citadelle zurückgelaffen wors den, ergaben sich befohlener Maßen zu kriegsgefan= gen. Die Franzosen bemächtigten sich dieses › Plaßes schnell genug, um einer dritten kräftigèren Wiederbes segung zuvorzukommen, zu welcher der Prinz Koburg jezt nochmals alle Anstalten hatte treffen lassen. Die Unentschlossenheit, welche sich in den Bewegungen der Hauptarmee für Namur gezeigt hatte dieses Hin- und Her-Schwanken zwischen dem Aufgeben dieses PlaBes, und dessen aufs neue beschlossener Vertheidigung, mag auch in den alliirten Feldherren einiges Mißtrauen gegen die Plane des Prinzen Köburgs erregt haben. Vielleicht schlossen sie daraus, daß dem kaiserlichen Feldherrn an der Erhaltung der Niederlande wes nig mehr gelegen sey, und glaubten nun verbunden zu seyn, nur mehr an das ihnen von ihren Regierun gen bezeichnete secundäre Objekt: die Vertheidigung der holländischen Gränzen, denken zu müssen. Wie es denn nun immer gewesen seyn mag, von diesem Tage an war der Rückzug hinter die Maas gewiß. Die Bes wegungen der Franzosen gegen Lüttich beschleunigten

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denselben. Alle zur Vertheidigung Antwerpens gemache ten Anstalten wurden jest unzureichend befunden; denn der Feind konnte über den Polder, und über den. zur Überschwemmung bestimmten, aber wegen der Jahreszeit ganz trockenen Boden vordringen. Die Citadelle, obwohl in gutem Zustande, war doch nicht geeignet, eine langwierige Belagerung auszuhalten, und die schon beschlossene Fortseßung von Koburgs Rückjug ließ keinen hinreichend zeitigen Entsaß erwarten. Man entsagte also der Vertheidigung dieses Plages. Das Geschüß wurde abgeführt, die Munition in die Schelde geworfen. -Der Herzog von Vork blieb noch bis 22. in der Stellung hinter der großen Neethe. —

Der Feind sammelte am 17. eine ansehnliche Macht bei Löwen und Wavre, und begann am 18. die Stellungen der Kaiserlichen zu rekognosziren. Um 19. rückte eine Kolonne über Tirlemont, und drängte des General Devay Vorposten aus Hakendoven, welchen Ort sie durch Granaten in Brand steckte. Der General behauptete die hinter dem Orte geleges nen Anhöhen. Eine zweite Kolonne rückte über Hougaerd und Goidsenhoven vor, und drückte die Vors poftenlinie des General Nauendorf gegen die kleine Gethe zurück. Diese Division stellte sich auf den Anhöhen zwischen Goidsenhoven und Tirlemont in einer Linie auf. Hinter ihr zog die feindliche Hauptmacht, 20 bis 30,000 Mann stark, auf dem linken Ufer der großen Gethe gegen Jodoigne. Ein Korps rückte am rechten Ufer der Maas gegen den bei Andenne aufges stellten General Riese. Der Feind hatte im Plane, sowohl Koburgs Hauptmacht bei Landen, als des F. M. L. Latour Korps bei Omale, durch Scheinan

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