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etwas Ersprießliches für die ihm anvertrauten Truppen thun zu können. Seit sechs Monaten hatte man ihm Biel zugesagt, aber wenig erfüllt. Er bedurfte naher Hilfe, statt entfernten Trostes. Gerade um dieselbe Zeit, wo vielleicht einige Regimenter und ein Paar tausend Gulden seine Lage gänzlich verändert haben würden, verwendete man, ganz im Widerspruch mit des Kaisers Willen und Eugens Wünschen, die nach Italien bestimmten Verstärkungen und Geldsummen anderwärts. Erstere zog man nach Ungarn, als der Schemnißer Kongreß sich zerschlug, und nach Eugens eigenen Worten ,,das rebellenfeuwer wieder und aufs Neue ann- und aufzugehen begunnte.“ Man darf sich daher billig wundern, wie der Gen. d. Kav. Graf von Leiningen sich, bei einem solchen Zusammenfluß von widrigen Umständen, nur so lange behaupten konnte. Jedenfalls aber dürfen wir nicht mit ihm rechten, wenn er weder Mirandola zu verproviantiren, noch viel weniger aber für Piemont eine heilsame Diversion zu machen im Stande war. Was etliche Monate später der große Eugen in diesem Anbetracht that und durchseßte, soll die Darstellung. des Feldzuges 1705 in Italien lehren.

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(Der Schluß folgt.)

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IV.

Die Blockade von Befort 1814.

Nach östreichischen Originalquellen.

Von Joh. Bapt. Schels, k. k. Oberstlieutenant.

Am 22. Dezember 1813 gingen die bairischen Truppen des V. Armeekorps der alliirten Haupts armee bei Basel über den Rhein. Während die Division Beckers die östreichische Division Crenneville in der Berennung von Hüningen ablöste, die Division de la Motte sich an der Straße nach Brundruth aufstellte, rückte die Division Rechberg gegen. Befort. Am 23. Eam, zur Unterstüßung der Lestern, ein Theil der Division de La Motte nach Altkirch und Dannemarie. - Am 24. umschloß GL. Graf Rechberg jene Festung. Die Garnison bestand angeblich aus 3000 Mann Infanterie, und 70 Reitern. Unter den Befehlshabern der Truppen war der Höchste Oberst Kail des 63. Linien-Regiments. Aber Kommandant des Plages war der Bataillonschef Le Grand. Die Festung war mit siebzig Geschüßen ausgerüstet.

Die Besagung machte einen Ausfall, und wurde von den Baiern mit Verlust in den Play zurückgeworfen. Am 26. unternahm die Besaßung einen zweiten Ausfall mit für sie eben so ungünstigem Erfolg. Die Reiterei

der Division Rechberg streifte am 27. bis in die Nähe von Vesoul, und zersprengte ein französisches KavallerieDetaschement bei Lure. Am 28. Dezember, um zehn Uhr Vormittags, geschah der dritte Ausfall. Das harts näckige Gefecht endete erst um vier Uhr Abends damit, daß die Franzosen in die Festung getrieben wurden. An diesen beiden Tagen, und in Folge jener Ausfälle, wurde auch die Stadt aus dem bairischen Feldgeschüß beschoffen. - Weil sich damals eine bedeutende feindliche Macht zwischen Colmar und Cernay versammelt hatte, welche Hüningen und Befort entfeßen zu wollen schien, vertheilte der Gen. d. Kav. Graf Wrede seine Truppen in der Nacht vom 29. 30. auf eine andere Weise. Rechberg ließ nur eine Brigade vor Befort, welche in der Nacht die Festung mit Bomben bewarf. Seine zweite Brigade stellte sich in Donnemarie, eine Brigade der Division de la Motte bei Altkirch. Um 30., Nachmittags machte die Besaßung von Befort wieder einen Heinen Ausfall.

Um 2. Jänner 1814, um sieben Uhr Morgens, wurde die Division Rechberg vor Befort durch die von Montbeliard kommende östreichische Reserve-Divis sion des FMlts. Baron Bianchi abgelöst, und marschirte über Soppe le bas zum V. Armeekorps. FML. Baron Bianchi nahm sein Quartier in Basoncourt. Die leichte Division Graf Crenneville vom III. Armeekorps war ihm beigegeben, hielt Vorposten zu Isle fur Doubs, Urcey, Hericourt und Chalonvillers, und schickte, auf der Straße nach Vesoul, Patrullen bis Lure. Auch waren 3 Eskadrons bei der Blockade selbst verwendet. Am 3. Jänner ließ FML. Bianchi Be fort auffordern. Der Kommandant gab eine abschlägige Öftr. milit. Zeitschr. 1845. IV.

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Antwort. Um an der Festung, welche die nach Besançon -und Vesoul führenden Straßen sperrte, ungehindert vorbeimarschiren zu können, wurde an zwei Kolonnenwegen von Bafoncourt nach Effert gearbeitet. 3ur Unterstüßung der Blockade bezog damals das III. Ar meetorps Kantonnirungen zu Montbeliard und in den bes nachbarten Ortschaften. Truppen des I. Armeekorps schnitten bei Baume les Dames die Verbindung zwi schen Befort und Besançon ab. - In der Nacht vom 3.-4. wurden die Außenposten Beforts in diesen Plaß hineingedrängt und 1 Offizier, 8 Mann gefangen.

Der FM. Fürst Schwarzenberg gab am 4. Jänner Befehl, „daß die Division Bianchi vor Befort durch russische Grenadiere abgelöst werden, und dann der Hauptarmee nach Vesoul folgen solle.“ Am 5. trug der Oberfeldherr dem FML. Bianchi auf, „den Kommandanten von Befort zur Übergabe der Stadt, jedoch fammt der Zitadelle, aufzufordern. Wenn Le Grand die Einräumung der Lesteren verweigerte, so müsse er hierzu durch Beschießung der Stadt gezwungen werden. Die hierzu nöthigen Zwölfpfünder und Haubißen wür den von Montbeliard bis zum Abend des 7. Jänners vor Befort eintreffen. Der Bau der Batterien müßte bis dahin so vollendet seyn, daß das Geschüß sogleich in dieselben eingeführt werden, und deffen Feuer beginnen könne." - Der Gen. d. Inf. Graf Barklan de Lolly beorderte den Gen. d. Kav. Rajeffsky mit 1 Gre nadier Division, der dritten Küraffier: Division und I Kosakenpulk, dann eine Batterie Zwölfpfünder und vier Einhörner, nach Befort. - Am 6. und 7. Jänner ließ FML. Baron Bianchi auf der Seite von Bavilliers und Effert an dem Bau der Batterien arbeiten. Seine

Truppen plänkerten am 6. mit der Besaßung. Am 7. erhielt er vom Feldmarschall die Weisung, sobald Gen. Rajeffsky zur Ablösung eintreffe, zwei seiner Brigaden nach Vesoul abzuschicken. Mit der dritten Brigade sollte er noch während der Beschießung vor Befort stehen bleiben, und wenn dieselbe fruchtlos bliebe, die Blockade den Russen übergeben, und ebenfalls nach Vesoul mar fchiren."

Bis zum Abend des 8. Jänners waren die Batterien vollendet, zwölf russische Geschüße angekommen und eingeführt. Nach sieben Uhr wurde der Kommandant nochmals zur Ergebung aufgefordert, und, auf dessen ausweichende Antwort, um Mitternacht die Beschies Bung der Stadt begonnen. Am 9. um sechs Uhr More gens brannte es in mehreren Theilen derselben. Erst jest gab der Kommandant auf die Aufforderung des vorigen Tages eine bestimmte Erklärung, und zwar, daß er auf das Schicksal der brennenden Stadt keine Rücksicht nehmen werde." Daher wurde die Beschießung fortge= sebi. Gen. d. Kav. Rajeffsky war in der Nacht mit seinen Russen angekommen, und hatte gegen Morgen die östreichischen Brigaden Haugwiß und Beck abgelöst. FML. Bianchi ließ dieselben über Lure nach Besoul marschiren, und blieb mit seiner dritten Briga. de: Gualenberg, noch vor Befort stehen. Am 10. Jänner um zwei Uhr Nachmittags begehrte der Kommandant zu unterhandeln. Das Feuer wurde eingestellt. Le Grand wollte die untere Stadt räumen, sich in die obere zurückziehen. Doch sollten keine alliirten Truppen die untere Stadt besetzen, und der verlangte freie Durchmarsch wurde versagt.

Am 11. ordnete Fürst Schwarzenberg an, daß

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