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den Dörfern Alfenborn und Enkenbach auf. Defair blieb mit seiner jezt die Nachhut bildenden Division, zur Deckung dieser Bewegungen, noch zwei Stunden hinter der Eis stehen. Um zehn Uhr Nachts zog er dann ebenfalls hinter den Carlebach, und stellte sich in der Linie von Herrenheim über Lam 6 sheim bis Frankenthal auf. Gen. Kray hatte die Feinde bis an die Eis verfolgt; aber die Nacht hinderte seine weitere Vorrückung, und deckte den Abmarsch der Franzosen. Die offensive Armee lagerte längs dem linken Ufer der Pfrim. Das Hauptquartier des Feldmarschalls kam nach Dahlsheim. Worms war noch am Abend von den Kaiserlichen beseßt, und in dieser Stadt ein beträchtliches Pulvermagazin, nebst bedeutenden Vorräthen an Haber und Gerste, erbeutet

worden.

Der Verlust, welchen die Franzosen diesen Tag an Todten und Verwundeten erlitten, war, ihrem allgemeinen Geständnisse zufolge, sehr beträchtlich. Doch find darüber keine näheren Angaben bekannt. Die Zahl der Gefangenen belief sich auf 300 Mann.-Der Verlust der Kaiserlichen betrug an

Todten

2 Offiziere 59 Mann 70 Pferde.

Verwundeten 13

Vermißten

In Allem

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15 Offiziere, 567 Mann, 203 Pferde.

An demselben Tage rückte der rechte Flügel der Sambre und Maas-Armee, -die zusams men bei 15,000 Mann zählenden Divisionen Marceau' und Poncet, -gegen die I. Avantgarde des Obfervazionskorps vor. Die kaiserlichen Vorpo

ften räumten Stromberg und alle übrigen jenseits der Nahe besetten Ortschaften, und zogen sich über diesen Fluß zurück, rechts nach Bingen, links nach `Kreußenach. Sie beseßten am Flusse die Posten bei Ebernburg, Rhein - Grafenstein, Planig, Brezenheim, u. f. w. - Die Franzosen folgten mit großer Haft gegen Bingen, wurden hier aber plößlich durch einen Angriff des Dragoner-Regiments Waldeck aufgehalten, welches viele Franzosen niederhieb, 36 gefangen nahm, und eine Kanone eroberte.

Der G. d. K. Graf Wurmser hatte an diesem Tage die Laufgraben vor Manheim eröffnet, und der Major Williams machte in der Nacht den Versuch, die Rheinbrücke zu zerstören, welcher jedoch nur zum Theile gelang.

Der Feldmarschall erhielt in der Nacht Bericht von den Ereignissen an der Nahe, mit dem Beisah, „daß Jourdan bereits mit fünf anderen Divisionen seines Heeres bei Trarbach an der Mosel eingetroffen sey, unverweilt an die Nahe marschiren und im Rücken der offensiven Armee vorgehen wolle. Eine auf 6000 Mann geschäßte Kolonne seines Vortrabs nähere sich so eben Kreußenach." - Gleich darauf kam von dem FML. Prinz Würtemberg eine aus Bendorf, bei Ehrenbreitstein, vom 10. November um neun Uhr Abends datirte Meldung an, „daß sich eine bedeutende Menge feindlicher Truppen zwischen Bonn und Neuwied am linken Rheinufer sammle, und Miene mache, den Fluß zu überschreiten."— Der Feldmarschall begab sich am frühen Morgen des 11. Novembers mit seinem Hauptquartiere nach Monsheim, und beorderte von

hier aus den F3M. Graf Wartensleben, mit den von beiden Treffen des Observazionskorps über Kirchheim bis Marnheim vorgedrungenen Truppen, zum schleunigen Marsch an die Nahe.

Indessen hatten die Franzosen an diesem Morgen die kaiserlichen Posten, welche vor Kreußenach und Brezenheim standen, zurückgedrängt. Den Weichenden folgte Gen. Marceau mit 6000 Mann auf dem Fuße bis Kreußenach. Die aus 1 Bat., 1 Komp., 3 Esk. bestehende Besaßung vertheidigte jeden Fußbreit des Bodens. In den Straßen des am linken Ufer der Nahe gelegenen Theiles der Stadt wurde hartnäckigst gefochten. Gegen zwei Uhr Nachmittags wurden die Vertheidiger durch den weit überlegenen Feind in Unordnung gebracht, auf die Brücke gedrängt, und mehrere Abtheilungen nebst drei Kanonen abgeschnitten. In diesem Momente langte der zur Unterstüßung aus dem Lager bei Partenheim herbeigeeilte Gen. Rheingraf Salm mit seiner Brigade in der am rechten Ufer liegenden Stadt an. Er drang sogleich mit den fränkischen Grenadieren über die Brücke nach dem jenseitigen Stadttheile vor. Die Franzosen wurden aus demselben hinausgetrieben, die abgeschnittenen Truppen und Ges schüße befreit, die Feinde zum eiligen Rückzug gegen Simmern gezwungen, und bis auf die Anhöhe: der hungrige Wolf, verfolgt. - Durch dieses glückliche Gefecht wurde die Stellung an der Nahe, von Kreuhenach bis Bingen am Rhein, von den Kaiserlichen behauptet. Die Franzosen hatten auf dieser Seite am 10. und 11. bedeutenden Verlust erlitten, den sie aber nirgends angeben. Die Kaiserlichen zählten in diesen

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In Ullem 14 Offiziere, 426 Mann, 87 Pferde

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Der Haupttheil der offensiven Armee ging am 11. November über die Pfrim, und bezog auf des Flusses rechtem Ufer, zwischen Pfedersheim und Wackenheim, das Lager. In der erstern Stadt nahm der Feldmarschall sein Hauptquartier. Seinen noch aus Monsheim erlassenen Befehlen gemäß, hatte Gen. Kray mit einem Theil der Avantgarde der offenfiven Armee Grünstadt beseßt, und eine Postenlinie von Neu Leinigen bis Heuchelheim gezogen. Gen. Nauens dorf stellte sich mit der II. Avantgarde des Observa: zionskorps in Gölheim, und vorwärts an der Eis auf. Seine Vorpostenkette ging links bis Neu Leinin gen. Zur Unterstüßung dieser beiden Generale lagerte sich FML. Baron Werneck mit seiner Division auf der Fläche von Kindernheim. Den FML. Graf Latour bestimmte der Feldmarschall, mit 11 Bat., 24 Esk. am linken Rheinufer hinaufzumarschiren, Pichegrus rechte Flanke zu bedrohen, dadurch dessen Rückzug zu beschleunigen, ihn zur Räumung des Brűcenkorfes von Manheim zu nöthigen, und die Stadt dann auch von dieser Seite einzuschließen.

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Der FML. Graf Latour sette noch am Mor gen des 11. Novembers sein Korps in zwei Kolonnen in Marsch die linke auf der Straße von Worms über Bobenheim, die rechte auf jener von Pfédersheim über Heßheim, gegen Frankenthal. Gen. Desair

hatte mit der französischen Arrieregarde Heßheim und Frankenthal beseßt. Seine Vorposten zogen sich vor den Östreichern von der Eis und dem Carlebach zurück. Sie zerstörten dabei alle Brücken der Gegend; wodurch das Bordringen der Kaiserlichen bedeutend verzögert wurde. Als sich endlich Latour mit der linken Kolonne Franken. thal nahte, fand er, daß der Feind vor dem Wormser Thore zwei Kanonen unter starker Bedeckung aufgeführt hatte, deren Feuer den Vormarsch erschwerte. Da ums ritt eine Eskadron vom Regimente Latour Dragoner Das Städtchen rechts, drang durch das Türkheimer Thor in dasselbe ein, und fiel jene feindliche Bedeckung im Rücken an. Ein Theil derselben wurde niedergehauen; die beiden Kanonen wurden erobert, 130 Franzosen gefangen, und die übrigen, welchen es zu entkommen gelang, bis Oggersheim verfolgt. Hier endete das Gefecht mit dem Lage. In Frankenthal wurde ein gro Bes Holzmagazin und ein französischer, zur Rekognos. zirung bestimmter, Luftballon erbeutet. Latour stellte seinen Vortrab in diesem Städtchen auf, und bezog mit dem Korps das Lager hinter dem Carlebach, zwi. schen Bobenheim und Groß- Niedesheim.

Am Morgen des 12. Novembers rückte FML. Graf Latour über den Carlebach nach Frankens thal vor, mit der Absicht, die jenseits des Städtchens, in den nahe am Rheine gelegenen Orten Edigheim und Oppau, aufgestellte französische Nachhut aus densel ben zu vertreiben. Als aber die kaiserlichen Kolonnen bei Frankenthal eintrafen, griff Desaix dieses Städts chen mit größter Heftigkeit an. Pichegru, welcher den Kaiserlichen den Weg zum Manheimer Brückenkopfe versperren wollte, hatte auch noch die 5. Division

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