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und Friaul die Franzosen zu einer solchen Unterneh mung ein, um durch diese flachen Länder, wo nicht so bedeutende Terrän hindernisse im Wege lagen, und keine Volkserhebung sie bedrohte, nach Triest und Inneröst reich vorzubringen. Dort bestand also wahrscheinlich die größere Gefahr, und dieser wollte auch FZM. Alvinhy den Haupttheil seiner Truppen entgegen seßen.

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Der Gen. Bar. Loudon, mit 10 Bataillons 15 Kompagnien und 2 Eskadrons, oder 7428 Mann, wurde daher bestimmt, in Tirol zu bleiben, und die Landmiliz in der Vertheidigung zu unterstüßen. Hiervon sollten sich Gen. Vukassevich mit 2851 Mann (darunter 100 Reiter) am linken Etschufer in der Stels lung von Seravalle, am rechten Ufer Oberst Döller mit 1400 Mann (darunter 100 Reiter) zwis schen Belluno und Chizzola, Oberst Wolf mit 992 M. in der Stellung von San Valentino, vorwärts Avio, auf dem Montebaldo aufstellen, Oberst Bianchi mit 1655 Mann Nago, Riva und Torbole beseßen, Oberst Brodanovich mit 530 Mann die Judikarien, die Stellung Sant Alberto auf dem Monte Durone, und Stenico bewachen. Im Val Arsa wurden die Punkte Pieve und Foppiano am 25. Jänner mit 4 Kompagnien beseßt. Die Verschanzungen von Seravalle, Chizzola und San Valentino wurden verbessert, vermehrt, und mit Geschüß versehen, und die Organisirung der Landesschüßen mit größtem Eifer betrieben.

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Die übrigen Truppen des Heeres, nämlich 34 Bataillons, 16 Kompagnien, 15 Eskadrons, oder 23,717 Mann, wollte FZM. Alvinty in der Ebene ander Brenta zusammenziehen. Am 23. Jänner wurden die

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hierzu bestimmten, bisher aber noch in Tirol gestandes nen, Truppen gegen die Brenta in Marsch gesett. Am nämlichen Tage langte zu Roveredo die Nachricht an, daß 10,000 Franzosen in Padua, 9000 in Vicenza eins gerückt senen, und der Vortrab der lettern Kolonne bes reits Bassano nahe. Nun wurde sogleich folgende Diss posizion getroffen: Der mit 8 Bataillons durch das Val astico, über Marostica, ziehende Gen. Köblös sollte sich den Weg nach Bassano nöthigenfalls mit Ges walt öffnen. Gen. Graf Mitrovsky hatte schon am 22. Befehl erhalten, mit seinen 4 Bataillons, ¦ Eskadron aus der Val suggana nach Bassano zu marschiren, so daß seine Truppen spätestens am 25. und 26. dort eintrafen. Gen. Fürst Reuß, mit 10 Bat., 4 Est., follte, über Val arsa, Levico, Ospedaletto, Ciss mone, am 28. Jänner zu Bassano eintreffen.. Gen. Ocskay mit 4 Bat., und Gen. Secke en= dorf mit 4 Bat., 6 Komp., 2 Esk., hatten am 24. ihre Truppen in Roveredo zu sammeln, am 25. nach Trient, und dann durch das Val suggana, einen Marsch hinter der Brigade Fürst Reuß, zu marschiren, so daß sie am 29. Jänner Bassano erreichten. Eben dahin marschirten noch ein, aus Ungern erwartetes, komponirtes ungrisches Bataillon, die seit vierzehn Tagen auf dem Marsche aus Vorarlberg befindliche erste Hälfte oder 10 Kompagnien der Brigade Graffen, und die zweite Hälfte von 8 Komp. 2 Esk., mit welchen dieser General am 24. Jänner von Bregenz aufbrach.Durch einen Befehl vom 25. Jänner wurde der Marsch der Brigade Ocskay in etwas geändert. Der General sollte 2 Bataillons in dem Val suggana zur Beseßung von Caldonazzo, Borgo und Grigno zurücklassen,

einen Marsch hinter der Brigade Seckendorf bleiben, und daher erst am 30. Jänner zu Bassano eintreffen. Die zum Sammelplaß aller aus Tirol an die Bren, ta ziehenden Truppen bestimmte, wohlverschanzte Stél lung vor Bassano, am linken Ufer des Fluffes, stüß. te sich links bei Angaran an denselben, und lehnte sich mit dem rechten Flügel an die von den Gebirgen der Sette comuni herablaufenden Höhen. Würde der Rücks zug nöthig, so sollte derselbe an die Piave genommen, und dabei mußten vorzüglich die Zugänge von Feltre und von Fonzaso gegen Belluno gedeckt werden.

Dem Gen. Baron Loudon wurde vom FZM. Alvingy am 25. Jänner aufgetragen, die Zugänge des Montebaldo so lange als möglich zu erhalten, den Rückzug dann über Roveredo nach Calliano so lang= fam auszuführen, daß die Magazine von Trient gerets tet, die im Val suggana marschirenden Truppen von seiner rückgängigen Bewegung noch früh genug benachrichtigt werden könnten. Diese von Natur starke Stellung sollte dann so lange vertheidigt werden, daß F3M. Alvingy die Truppen aus dem Val suggana an die Brenta, und von dort an die Piave führen könne. Müßte die Stellung von Calliano verlassen wers den, so gehe der Rückzug in jene am Bache Lavis. Hier solle Gen. Loudon wieder so lange halten, daß die durch das Pusterthal marschirenden Truppen die Grenze von Friaul erreichen, die im Val suggana zurückgebliebenen Besaßungen an sich ziehen, und sich mit dem Korps an der Piave vereinigen könnten. — Wäre auch die Stellung am Lavis nicht mehr zu halten, so müsse sich Gen. Loudon ebenfalls in das Pusterthal werfen, und der Armee nachfolgen. In diesem

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Falle hätte Gen. Graf Mitrovsky den Paß von Cortina zu beseßen.

Am 24. Jänner war noch ein Bote aus Ma-n= tua im Hauptquartier angekommen, durch den der FM. Graf Wurmser mittheilte, daß er seine Trups pen bis 28. Jänner zu ernähren vermöge, und daß er trachten werde, sich noch einige Tage länger zu erhal ten. Von nun an werde er jede Nacht um eilf Uhr zwölf Signalschüsse geben laffen. Sobald aber um diese Stuns de vierundzwanzig Kanonenschüsse abgefeuert würden, so deute dieses Signal an, daß am dritten darauffol= genden Tage die Übergabe der Festung vor sich gehen. werde." Obwohl sich der FZM. Baron Alvingy durch die Umstände in die Unmöglichkeit versett fab, in so kurzer Frist irgend etwas zur Rettung von Mantua zu unternehmen, so hoffte er doch, daß die Verzögerung der Übergabe dazu dienen werde, die Aufmerksamkeit und die Kräfte des Feindes so zu theilen, daß die Armee ungestört ihre Bewegungen vollenden, und jene Stellungen erreichen könne, welche deren verschiedenen Theilen durch die letzten Disposizionen zur ausgiebigsten Dedung der östreichischen Grenzen ange. wiesen worden waren.

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In der Nacht vom 25. auf den 26. Jänner trat der FZM. Baron Alvinky die Reise von Trient nach Bassano an. Nach den leßten, ihm am Abend des 25. Jänners zugekommenen Meldungen erwartete er, dort die Generale Bajalich, Köblös und Mitrovsky, mit 14 Bataillons und 8 Eskadrons, vereint zu finden. Auch hoffte er, daß Augereau nicht weiter als bis Padua, Massena nicht über Vicenza vorgerückt seyn, und beide Generale sich bedenken würden, die wohlverschanz=

te, und nach obiger Annahme stark beseßte Stellung in der Fronte anzugreifen, oder in ihrer linken Flanke zu umgehen. Indeß hatten jedoch die Franzosen auf ihrem rechten Flügel die Offensive schon wirklich ers griffen.

Am 19. Jänner hatte Augereau seine Divis fion bei Legnago versammelt, marschirte am 20. auf Este, am 21. gegen Padua. Gen. Lorcet führte den Vortrab, und drückte die östreichischen Vedetten gegen die Stadt zurück. Augereau forderte den venezianischen Plaskommandanten auf, zu bewirken, daß die Räu mung der Stadt ohne Gefecht geschehe. Der hier mit 150 Husaren aufgestellte östreichische Rittmeister zog sich daher in der Nacht gegen Citadella und Curtarollo zurück. Gen. Bajalich konnte, von seis nen 2 Bataillons (1500 Mann) bei Bassano, nichts zur Deckung seiner linken Flanke entsenden, und trug daher dem Gen. Graf Mitrovsky auf, 1 Bataillon aus dem Val suggana nach Feltre zu schicken.

Am 22. Jänner rückten Augereau von Padua über Campo San Pietro, Massena von Vicenza über Lisiera, Scaldafero, u. s. w., gegen Bassano vor. Ihre Avantgarden drückten auf beiden Wegen, so wie von den Brücken der Brenta, die östreichischen Posten zurück.

Gen. Mitrovsky hatte am 22. bereits seine Brigade gegen Covolo, Scala und Primolano konzentrirt, 1 Bataillon jedoch links gegen Arriere entsendet, 1 Kompagnie in Borgo aufgestellt. Rechts, gegen Trient hin, blieben Levico, Pergine und Caldonazzo unbeseßt. -Um zwei Uhr Nachmittags schickte Gen. Bajalich aus Bassano eine MelOstr. milit. Zeitsch. 1832. IV. M

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