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II. oder Hauptkolonne, - von 10 Kompagnien, 4 Es Eadrons, rückte links am Gil- und Gülden-Bache vør, und vertrieb um neun Uhr Morgens einen feindlichen Posten von der Lausch-Hütte. Eine Abthei lung blieb hier aufgestellt, um das rechts gelegene Dox= weiler zu beobachten. Der Haupttheil der Kolonne seßte die Bewegung fort, vertrieb die Franzosen vom Kantrich-Berge, und verfolgte sie bis Dichtelbach. Ges gen Abend drangen 4 Kompagnien französischer Grenadiere wieder nach dem Kantrich-Berge vor, erstiegen denselben auch wirklich, wurden aber von den herbeis eilenden Unterstüßungstruppen zurückgeworfen. In der Mitte führte Oberst Czok die III. Kolonne, von 2 Bataillons, 5 Eskadrons, gegen das hinter Daxweiler befindliche französische Lager. Der Feind wartete jedoch seinen Ungriff gar nicht ab, sondern entfloh auf der Straße gegen Rheinbellen, und wurde bis zur Emmerichshütte verfolgt. Die IV. Kolonne, von 6 Kompagnien, 3 Eskadrons, trieb die Franzosen von der Höhe bei Derenbach nach Elleren zurück. Die Truppen des Gen. Fürst Hohenlohe hatten in diesen Gefechten 101 Mann und 9 Pferde verloren.

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Während hier, auf Jourdans linkem Flügel, die aus allen ihren Posten vertriebenen Truppen Greniers sich gegen Bacherach hin zusammenzogen, hatte der rechte Flügel neuerdings eine Vorrückung begonnen. Jourdan hatte die Division Marceau mit den Dis visionen Bernadotte und Poncet verstärkt, und diesen Generalen aufgetragen, die Linie des Gen. Kran anzugreifen. Jourdan wollte nur durch Zurückdrückung der kaiserlichen Vortruppen seinen Marsch hinter die Mofel gegen jede Störung sichern. Um 17. Dezember mit

Tagesanbruch rückten die Franzosen, von Kirchberg aus, in zwei Abtheilungen vor: die Erste links gegen Schlierscheid (bei Gemünden); die Zweite stärkere, auf 12,000 Mann geschäßt, rechts über Rhaunen und Hausen gegen Sulzbach. Die Obersten Elsnitz, welcher Rhaunen, und Szent-Keresty, der Hausen verlassen hatten, vereinigten sich bei Bergen vorwärts Kyrn. Marceau verfolgte sie nicht ernstlich; sondern er entsendete den größeren Theil seiner Truppen, von Rhaunen aus, in die rechte Flanke und den Rücken der Stellung des Gen. Nauendorf, gegen Wildenburg am IdarBache, und Bruchweiler am Hohenwalde. Nauendorf hatte Kempffeld, zur Deckung seiner rechten FlanEe, mit 3 Kompagnien und 2 Kanonen befeßt. Die Franzosen griffen diesen Ort mit vielfacher Übermacht an. Der Major Strachwig vertheidigte denselben durch vier Stunden auf das tapferste, und mußte sich endlich, da er seine Munizion verfeuert hatte, ganz umgangen war, und keine Hoffnung auf Entsatz nähren durfte, gefangen geben.

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der

Am 18. Dezember erschien Gen. Marceau auf den östreichischen Vorposten bei Kyrn, und begehrte den Gen. Kray zu sprechen. Die Auswechslung einiger der in den letzten Tagen gefangenen französischen Offiziere war der erste Gegenstand der Unterredung, zweite die üble Witterung und die dadurch herbeigeführten Leiden der Truppen. Doch bald klärte sich Marceaus wahre Absicht auf; indem er einen Waffenstillstand antrug, während welchem die beiderseitigen Vortruppen ihre gegenwärtigen Stellungen behalten sollten. Gen. Kray bewilligte die Einstellung der Feindseligkei= ten bis zum Morgen des 22. Dezembers, und schloß

die Generale Nauendorf und Hodit in diesen Vertrag ein. Über eine weitere Verlängerung des Stillstandes wurde die Entscheidung dem FM. Grafen Clerfant anheimgestellt. Am nämlichen Tage machte Gen. Grenier dem Gen. Fürsten Hohenlohe die zwischen Kray und Marceau getroffene Übereinkunft bekannt, und ersuchte um gleichen Stillstand, den Fürst Hohenlohe dann ebenfalls einging. Der Feldmarschall betrachtete diesen Waffenstillstand als eine PartikularÜberkunft der Vorpostenkommandanten, und wollte dessen Verlängerung nur in dem Falle bewilligen, wenn auch der Gen. d. Kav. Graf Wurmser denselben für die Linie seiner auf dem linken Rheinufer stehenden Truppen annehmen würde.

Während am 19. Dezember FM. Clerfayt dem Gen. d. Kav. Grafen Wurmser von der an der Nahe und Mosel stattgehabten Unterbrechung der Feindseligkeiten Nachricht gab, bereiteten sich die bei Kaisers lautern stehenden beiderseitigen Truppen zur Fortsehung des Kampfes. Gen. Gouvion Saint Cyr rekognoszirte die östreichische Stellung. Gen. Mesz az ros erhielt vom Gen. Hoße 2 Grenadierbataillons zur Verstärkung, und Gen. Frehlich besette den wichtigen Posten Hochspeier mit 2 Kompagnien. — Um Mors gen des 20. Dezembers rückte Gen. Meszaros vor, um die noch vom Feinde) beseßten Posten Landstuhl und Schopp wieder zu erobern. Aber Saint Cyr erwartete den Angriff nicht, sondern räumte diese beiden und mehrere andere Orte, und zog sich auf Zweibrú den zurück. Als nun die Nachricht von dem an der Nahe eingetretenen Waffenstillstande eingetroffen war, wurde auch von den bei Kaiserslautern und am Speierbache

stehenden Truppen die Ruhe gehalten, und am 22. Des zember trat der indeß zum Feldmarschall erhobene Graf Wurmser förmlich dem Stillstande bei. Es wurde einstweilen eine dreitägige Frist für den Fall der Aufs Eündigung festgesegt, und die Unterhandlung fortge seht. Schon am 26. Dezember unterzeichneten der FML. Graf Latour für den seinen Befehlen untergeordneten rechten Flügel der k. k. Oberrhein-Armee, in so weit derselbe auf dem linken Rheinufer stand, und Gen. De sair für die Rhein und Mosel - Armee, Beide im Namen ihrer Oberfeldherren, einen Waffenstillstand von unbestimmter Dauer gegen zehntägige Aufkündiz gung. Ein gleicher Vertrag wurde am 27. Dezember von den Generalen Kray und Marceau für die kaiserliche Hauptarmee und die französische Sambre und Maas: Armee unterzeichnet. Die durch den Vertrag bestimmte Vorpostenlinie der Kaiserlichen lief von Dreiecks h a ufen am Rheine über Stromberg, Schönenberg, bis Dhaun am Simmer-Bache, dann längs dem rechten Ufer der Nahe bis zu ihrem Ursprung bei Nieder-Sel«. bach, über den Bergrücken zu den Quellen der Blies nach Bliesborn, und längs diesem Flusse über Sanct Wendel und Ottweiler, ferner längs dem rechten Ufer des Erbach bis Aichweiler hinauf, endlich über Wald. Fischbach, Leimen, Hochstätten, Helmstein, Weyer, Edesheim, Klein- Fischlingen, Freimersheim, Weingarten und Lingenfeld an den Rhein. Die abwärts am rechten Ufer des Rheins, so wie die unter dem FML. Herzog von Würtemberg an der Sieg ste= henden kaiserlichen Truppen der Hauptarmee wurden ausdrücklich in diesen Stillstandsvertrag eingeschlossen. Für das Korps an der Sieg wurde durch den Gen. Graf

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Haddik mit dem französischen Gen. Collaud zu Ehrenbreitstein noch eine besondere Konvenzion getroffen, vermög welcher die kaiserlichen Vorposten am linken Ufer der Sieg, die französischen am rechten der Wipper aufgestellt bleiben sollten, und die freie Schifffahrt auf dem Rheine vom Einfluß der Sieg bis Bacherach gestattet wurde.

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Die ratifizirten Urkunden dieser Verträge wurden bei dem Korps des FML. Graf Latour am 29., der k. E. Hauptarmee am 31. Dezember 1795, dem Korps an der Sieg am 4. Jänner 1796 ausge= wechselt. Dieser Stillstand hatte auf das Centrum und den linken Flügel der k. k. Oberrhein-Armee, auf der Strecke am rechten Rheinufer von Philippsburg bis zur Schweiz, keinen Bezug. Doch wurde hier die Ruhe den beiderseitigen Truppen von dem mächtiStrome verbürgt, durch den sie geschieden waren. Die kaiserlichen und französischen Armeen bezogen nun die Winterquartiere. Der so wichtige Verbindungspunkt der beiden kaiserlichen Armeen: Kaiserslautern, wurde von denselben mit einem aus Truppen beider Heere gebildeten Korps von 10 Bataillons, 24 Kompagnien, 16 Eskadrons besetzt, und dem Gen. Meszaros der Befehl über dasselbe anvertraut.

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Die kaiserliche Streitmacht am Rheine war seit Anfang Novembers um 4 Bataillons, 43 Kompag= nien, 2 Eskadrons gewachsen, und zwar zählte Anfangs Jänner 1796

Bat. Komp. Est.

die E. E. Haupt- und Reichs-Urmee 87 117 120 65 78 137

die Oberrhein-Urmee

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die ganze Streitmacht 152 195 257%

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