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ohne das ohnehin sehr geschwächte Heer zu Grunde zurichten, und der größten Gefahr auszuseßen, nicht gehorchen könne. „Er müsse,“ schrieb er zu Anfang Dez zember bei seiner Meinung verharren, und wer ohne Leidenschaft vernünftig die Lage bedenke, werde ibm beistimmen. Der Feind, habe, als die Reiterei an die Lavina vorgeschickt, wurde, gezeigt, daß er weder sein verschanztes Lager zu verlaffen, noch aus selbem hervorzugehen, gedenke. Den König von Sardinien werde nichts vermögen, seinen Truppen den Übergang über den Panaro zu gestatten. Das verschanzte Lager seyy unangreifbar. Sich gegenüber an der Lavina aufstellen, würde die Truppen durch Kälte und Näffe zu Grunde richten, und wenn die Wildbäche im Rücken anschwellen, sie der größten Gefahr aussehen. Die Wege wären grundlos, die Zufuhren unmöglich. Auch die Spanier litten großen Mangel. Man würde im Bologne. sischen, könnte man es auch beseßen, keinen Unterhalt finden. Auf die Kroaten dürfte man nicht rechnen. Sie gehorchten nur, in so weit sie wollten, und wären in voller Gährung. Ich konnte, nach Pflicht und Gewissen, den, zum Theil sehr verwirrten, Abstimmungen mehrerer Generale nicht folgen."

Auf diese Erklärung konnte Traun nur erwarten, daß man ihn abberufen, und die Ausführung deffen, was er für unmöglich und verderblich hielt, einem Andern übertragen würde. Man wußte indeß bereits zu Wien, daß der König durchaus nicht die Vorrückung seiner Truppen in das Päpstliche gestatte, und hielt wohl auch die Zeit zu weit vorgerückt; und so wurde nicht weiter auf die Vorrückung gedrungen. Auch schwanden die Besorgnisse für Toskana allmählig. Im Mo

nat Jänner 1743 berief Traun die 1000 Mann, die in Poretta standen, zurück, und verlegte die Truppen aus den Kantonirungen in Winterquartiere. Vignolo, Spilimberto, St. Ambroggio, Navicello, Buonporto, Final di Modena und Bondeno wurden, als die Hauptörter am Panaro, gegen jeden Überfall gedeckt, und stark beseßt. Alle Kroaten und ein Theil der Slavonier hatten das Heer verlassen. Der dienstbare Stand des Fußvolks betrug nur noch 4822, jener der Reiterei 1892. *) Von dem piemontesischen Korps unter d'Aspremont kamen 6 Bataillons, nebst einem östreichischen, nach Modena, 2 nach Reggio, 2 nach Parma. Von der Reiterei kam ein Regiment nach Reggio, 1 nach Parma, 1 nach Piacenza, 1 auf das linke Po - Ufer, nach Casalmaggiore, in welche Gegend auch 10 Kompagnien des östreichischen Kürassier Regiments Miglio verlegt wurden. Der dienstbare Stand des piemontestschen Fußvolks mochte sich auf 4000, jener der Reiterei auf 1600 belaufen. - Traun bat in dem Berichte, in dem er die Besetzung der Winterquartiere anzeigte, um Verstärkung an Fußvolk und Rekruten, um Geld. An Reiterei hielt er zwei vollzählige Kürassier- Regimenter, nebst einem Dragoner- und einem HusarenRegimente, für hinlänglich.

*Infanterie Mann

R.

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Wallis

Traun

Diesbach

602

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Berlichingen

535

637

Havor

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Piccolomini . 1032

Deutschmeister. 407

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Roth

Slavonier

975

Summa 4822

595

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II.

Uebersicht der Kriegsbegebenheiten zwischen Rußland und der Pforte an der unteren Donau, vom Jahre 1806 bis 1812.

(ortfehung.)

Das Korps des Gen. Saß zu Ifakschi, Tulcza, und auf der Insel Tschatal vor Ismail stehend, wurde unverzüglich dem Gen, Kamenskoi übergeben. Gen. Saß hingegen bekam das vor Ismail am lin Een Donau-Ufer stehende Korps des Gen. Woinoff, und sollte mit der Belagerung des Plages thätigst sich beschäftigen. In der am rechten Ufer der Donau schon begonnenen Bewegung trat kein Stillstand ein; rasch wurde sie verfolgt. Die Abtheilungen der Gen. MarEoff und Harting rückten am 26. August 1809gegen Matschin vor; welches, mit 3000 Mann bes sett, am 30. sich ergab. Eine Fahne, 13 Kanonen, 1500 Kugeln, u. dergl. fanden sich im Plate vor. Gen. Platoff verließ das seit dem 21. beseßte Kasime czi am 28., und, seinen vorangesandten Kosaken folgend, lagerte er den 29. vor Hirsową. Auch dieser Orr ergab sich, mit einer Besaßung von 1000 Mann, am 3. September an die Ruffen. Hier wo möglich eine Brücke über die Donau zu schlagen, und über solche die nächste Verbindung mit dem Mittelpunkte der

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Walachei, mit Bukarest, herzustellen, war ein Gedanke des Oberfeldherrn, welcher mit dem Hauptquartiere die Gegend von Matschin am 2. verließ, und, auf dem Wege über Santanou und Dojan kommend, den 4. in Hir sowa einzog. Die Brücke kam jedoch nicht sobald zu Stande. Gen. Miloradowitsch war mittlerweile zu Galacz eingetroffen, ging am 2. Septem= ber über die Donau, und bewegte sich gleichfalls nach Hirsowa, wo nun eine beträchtliche russische Streit= kraft verfammelt war. Sie berṛug 20,000 Mann regu« läve Truppen, und beiläufig 5000 Kosaken, und wurde nun vom Oberfeldherrn in drei Korps getheilt: das Korps des rechten Flügels, durch Gen. Miloradowitsch befehligt, bestand aus 10 Bataillons, 15 Schwadrodronen und 2 Kosaken - Regimentern. Das Korps der Mitte, unter Gen. Platoff, hatte 13 Bataillons, 20 Schwadronen, und 9 Kosaken Regimenter. Das Korps des linken Flügels endlich, vom Gen. Markoff geführt, zählte nur 8 Bataillons, 10 Schwadronen, und 1 Kosaken - Regiment. Dieses Korps feßte sich am 6. September gegen den Trajanischen Wall in Marsch; das Zentrum und der rechte Flügel folgten.

Der Oberfeldherr, General der Infanterie Fürst Bagration, langte mit dem Zentrum am 11. ju Karassu an; wo auch der linke Flügel am nächsten Tage ankam. Der rechte hingegen war den 10. in Tschernawoda eingetroffen. Bis an die Küste des schwarzen Meeres breiteten sich die Russen aus. Eine ihrer Abtheilungen erschien vor Kostendsche, welches init 1800 Mann Besaßung, gegen freien Abzug, ihnen sich ergab.

Indessen waren die Türken nicht unthätig. Sie

verstärkten sich zu Widdin und zu Cladowa, und der Großvezier, welcher am 25. Juli von Konstanti nopel auszog, kam mit 25,000 Mann nach Ruscza k. Die kleine Walachei war von Widdin, die große von Giurgewo aus, bedroht, nachdem der Großvezier seine Scharen am 4. September über die Donau führte, und unter den Wällen von Giurge wo in ein Lager zog. Zur Unterstügung des Gen. Isajeff entfendete man. von Bukarest Truppen, so daß nur ein einziges Infanterie - Regiment und 15 Schwadronen nächst der Hauptstadt verblieben. Deßhalb forderte Gen. Langeron gleichfalls Unterstügung, welche Gen. Essen zu leisten beauftragt wurde, und sonach 4 Bataillons von Sadshat *) nach Obilestie am Mostischte- Bache entsandte.

Als Gen. Langeron den Übergang des Großveziers erfuhr, vereinigte er das Korps des Gen. Effen vollends mit seiner eigenen disponiblen Streitkraft, und war entschlossen, dem türkischen Heere entgegen ju ges hen. Der Wahrheit eingedenk, daß der Ungreifer schon mit einem moralischen Übergewichte vor dem Vertheidiger erscheint, wollte er die Türken, durch Dreistigkeit bestürzen. Am 8. September war die Vereinigung zu Falastuk am Argisch Fluß bewirkt, und

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*) Wir finden diesen Punkt auf keiner der bestehenden Karten. Nur auf einer in dem östreichischen Kriegs - Archive befindlichen Aufnahme der Walachei vom Jahre 1790, wird am linken Buseo - Ufer, 1 Meilen un terhalb dem Städtchen Buseo, ein Hügel S a ßata ge= heißen, und es ist sehr wahrscheinlich, daß dieß eben jene Gegend ist, in welcher Gen. Essen seit dem Ende des Maimonates stand.

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