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ten für die baldige Eröffnung des Feldzuges einzuleiten. Zur Förderung der Feldzugsvorbereitungen trat für Devins die Nothwendigkeit vorzüglich hervor, sich auf kurze Zeit nach Turin zu verfügen, um sich nicht nur des laut Konferenz-Protokoll als nothwendig erkannten Oberbefehls über die piemontesische Are mee zu versichern, sondern auch noch mit dem Könige von Sardinien in Betreff der sonst zum Besten des Ganzen nothwendigen Bestimmungen mündliche Rücksprache zu pflegen. Diese Reise hatte auch im Ganzen gute Erfolge. Der König stellte nämlich einen Theil seiner Armee, einschließig des E. t. Hilfs. truppenkorps, welche Truppen unter dem FML. Colli standen, und die mit dem, was noch dazu kommen sollte, bei 18,000 Mann betragen konnten, unter den Obers befehl des FZM. Devins. Bei allen übrigen Ansinnen Devins bezeigte sich der König sonst sehr willfährig. Der Rest der piemontesischen Armee blieb aber unter den Herzogen von Montferrat und Aosta, die unter den unmittelbaren Befehlen des Königs standen, von deren Berichten jedoch Devins stets in Kenntniß gesegt werden sollte. Ersterer dieser beiden Prinzen kom: mandirte im Aosta, und Lesterer im Susa- Thale. —

In dem über diese Reise unterm 29. April aus Alesfandria eingesendeten Berichte sagt Devins noch fer. ner: „Die Strecke, welche ich mit der mir nun unterstehenden Armee zu besehen habe, ist groß. Den eingelaufenen Nachrichten zu Folge verstärkt sich der Feind nach Möglichkeit in der Riviera. - Demungeachtet hoffe ich, so wie die Verstärkungstruppen ankommen, einen Weg zu finden, um den Feind aus der Riviera. herauszudrücken. Bis dahin erübriget mir nichts ande

res, als mich auf der Defensive zu halten, weil, wenn ich auch, ohne die Verstärkungen zu erwarten, eine gute Gelegenheit fände, Etwas zu unternehmen, ich doch außer Stand seyn würde, einigen Nußen hiervon zu ziehen, nachdem es bei der Armee an Allem mangelt, obwohl die Mittel zu Allem bei der Hand sind. Ein Beweis hiervon war der, am zweiten Tage nach meiner Ankunft in Turin auf der Seite von Ceva entstandene, zum Glücke falsche, Allarm. Ich

wollte vier Bataillons vorrücken lassen; aber es fehlte, wegen übelgeschlossenen Kontrakten, an Fuhren, an Maulthieren und an Heu, so zwar: daß diese Bataillons platterdings nicht in Marsch gesetzt werden konn ten. Die ganze Anzahl der hierher bestimmten Trupren wird erst bis Ende. Mai eintreffen können; wo ich mich sodann, und nach Umständen vielleicht auch frü, her, in Bewegung segen werde."

Mit dem Gange der Verpflegung war FZM. Des vins äußerst unzufrieden. Schon bei seinem Eintreffen in Alessandria fand er bedenkliche Umstände; weßhalb er sich genöthigt sah, vom Hofkriegsrathe zu verlangen, daß das Berpflegsmagazin in der Lombardie sogleich auf den Kriegsfuß gefeßt, und ihm unmittelbar untergeordnet werde; damit er in keine Verwirrung gerathe. Dieses Verlangen wurde ihm unverweilt gewährt. . Da aber gegen die Hälfte des Monats Mai die Verpflegung der Truppen, wegen nicht hinlänglich geschick. ten und thätigen Verpflegsbeamten, immer nicht nach Wunsch ging, und somit die Armee noch nicht be= weglich war, überdieß wegen den Geldzuflüssen sich auch schon mehrere Unstände ergeben hatten; so glaubte F3M. Devins, diesen Übelständen nur durch die Ernen

nung eines geschickten und thätigen Mannes zum Ge= neral kriegskommissär schnell abhelfen zu können, und bekleidete sogleich den Generalmajor Baron Hils ler mit diesem Umte.

Der Zustand mancher Straßen und Wege, wels He zwischen Alessandria und Acqui militärisches Inte= resse hatten, war mit Ende April für Urmeefuhrwerke beinahe noch ganz unbrauchbar. Man hatte sich zwar, aber vergeblich, um die Ausbesserung derselben und Her stellung in fahrbaren Stand an die nahen piemontesischen Behörden gewendet. Dieser wichtige Gegenstand wurde jedoch erst berücksichtigt, als Devins die Unregung beim Könige von Sardinien selbst gemacht hatte; wornach der piemontesische Landesbaumeister Casalini mit Herstellung der ihm näher zu bezeichnenden Wege, Straßen und Brücken beauftragt wurde. Der Fahre weg im Bormida-Thale von Acqui aufwärts wurde also erst mit halben Mai in Arbeit genommen. Zur Bee schleunigung der Herstellung dieses schlechten Fahrwe ges mußten nun auch mehrere hundert Soldaten von der lombardischen Armee mitwirken.

Als ersten Schritt zum Beginne des Kriegszuges in die Riviera ließ der kommandirende General Alles aufbieten, um in Acqui angemessene Vorräthe an Les bensbedürfnissen aufhäufen zu lassen; welches auch durch die besonders umsichtige Thätigkeit des Generalkriegskommissärs bewerkstelligt wurde.

Am 17. Mai verlegte FZM. Devins sein Hauptquartier von Alessandria nach Acqui, und verfammelte allda 12 Bataillone in einem Lager. Gleichzeitig wurden auch die Vorposten im Bormida - Thale über Dego, und im Erro-Thale über Montenotte, Mio

glia und Paretto vorgeschoben. Zwei nach Spigno vorgerückte Linien-Bataillons dienten denselben als Unterstüßung, und waren an den die Vorposten befehligenden Obersten Ruccavina angewiesen. Die E. E. Reiterei blieb einstweilen noch in ihren Kantonnirungsquartieren stehen. Dagegen brachen die drei kön. neapolitanischen Kavallerie-Regimenter König-, Königinn und Kronprinz Dragoner aus ihren Wine terquartieren auf, und marschirten in die Provinz Lumellina vor, allwo sie Kantonnirungsquartiere bejogen.

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Die 8 Bataillons Infanterie und 2 Husaren-Cs kadrons Verstärkungstruppen trafen endlich auch nach und nach bei der Armee ein, und wurden, zu einiger Erholung von dem langen Marfche, bei Alessandria in Quartiere verlegt. Das lehte Bataillon war am 29. Mai in Sezze eingetroffen. —

Die Armee der Verbündeten, welche unter den Oberbefehl des FZM. Devins gestellt war, stand also mit Ende Mai in Piemont gänzlich versammelt. Ihre Stärke und Vertheilung war folgende:

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im Thale von Gesso und Stura 16 14
Garnison von Cuneo ... 3
Auf Postirung und Kantonnirung

bei Saluzzo, welche die Thäler von
Braita und Maira, so wie Castel
Delfino, (Chateau Dauphin) ¡u bes
feßen hatten.

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4,749

788 5,489

979

2743

492

1,621

Busammen 86 32 50 31,049 21,611

Im Ganzen 52,660 Mann.

Wenn man aber jene Truppen abzieht, die zur Beseßung und Vertheidigung der Stura, Vraita und Magra-Thäler bestimmt waren, ferners die Garnifonen von Cuneo, Mondovi, Ceva, Alessan= dria und Tortona, und eben so den größten Theil der Reiterei, welche in dem Gebirgskriege der Riviera und der Grafschaft Nizza nur sehr untergeordnet zu verwenden war; so blieben zur Angriffs= operazion kaum 28,000 Östreicher und

höchstens 14,000 Piemonteser,

folglich nur 42,000 Mann.

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