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vision Wrede zur Unterstüßung der bei Landshut aufgestellten Division Deroi nach Rottenburg an der großen Laber vorrücke, und daß mehrere Detaschements der Division Wrede bestimmt seyen, am folgenden Tage (den 15.) nach Dingolfing und anderen an der Jar gelegenen Orten zu eilen, und die dort stehenden Brücken zu zerstören.“ Der die Avantgarde des IV. Armeekorps befehligende General Baron Stutterheim beseßte jedoch in der Nacht vom 14.-15. alle Übergangspunkte der Iar von Wörth bis Dingolfing. Als am 15. Morgens die bairischen Eskadrons wirklich erschienen, um die Brückenzerstörung zu beginnen, fanden sie die Östreicher auf allen Punkten in Bereitschaft, und wichen auf die von Straubing nach Landshut führende Straße zurück. General Stutterheim schickte einige Züge Stipfiß Husaren über die Jfar. Diese verfolgten die feindlichen Abtheilungen über das auf jener Straße gelegene Ort Weng. Gen. Vecsey ging bei Landau über die Ifar, rückte auf der nach Straubing führenden Straße bis Teieching vor, und sendete Abtheilungen an die zwischen Straubing und Regensburg liegende Strecke der Donau ab, um Kundschaft vom Feinde, und zunächst von jenen Kolonnen des Marschalls Davoust einzuziehen, von welchen man wußte, daß sie durch die obere Pfalz gegen Regensburg und Ingolstadt marschirten.

Die östreichischen Korps führten am 15. April folgende Bewegungen aus: Links marschirre das VI. Urmeekorps an die Vils nach Velden; die Avantgarde nach Dorfen an dem Fluffe Ifen und Erding an der Sempt. Der Major Scheibler von Rosenberg Chevaulegers ging mit einem Detaschement von 8 Kompagnien, 3 Eskadrons an die Jfar nach Mosburg,

wo er die von den Baiern zerstörte Brücke herstellen ließ, und dann jenseits Patrullen bis an die Ammer vorschickte.

Das V. Armeekorps rückte in der Mitte in die Kantonnirungen zwischen der großen und kleinen Vils; Gen. Graf Radetky mit der Avantgarde auf der nach Landshut führenden Straße an der kleinen Vils, nach Geisenhausen. Dieser meldete, „daß die Baiern die am rechten Ufer der Isar liegende Stadt Landshut geräumt, und am linken Ufer die Stellung bei Altdorf genommen hatten; daß sie aber die Brücke bei Landshut noch besegt hielten, und sich zur Vertheidigung derselben vorbereiteten," Der General schickte am Vormittage den Hauptmann Baron Simbschen des Generalquartiermeisterstabes mit einem Zuge Uhlanen nach Landshut voraus, um mit den Behörden der Stadt die Anstalten zur Herstellung der Brücke vorzubereiten. Am Abend wurde Landshut mit 2 Kompagnien Gradiskanern und 1 Eskadron Kienmayr Hufaren besett.

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Das III. Armeekorps vereinigte sich mit dem V., indem es Kantonnirungen zwischen der Vils und Bina bezog, und schob ebenfalls seine Avantgarde an die Isar ver.

Das IV. Armeekorps kam rechts an die Vils nach Frontenhaufen. Die Avantgarde stand bes kanntlich an der Ifar zwischen Wörth und Dingol fing, und deren Vortrab jenseits bei Weng.

Die beiden Reservekorps schloffen sich den Armeekorps V. und III., das erste bei Binabiburg, das andere bei Ekelhofen an.

Die Stellung der Gegner bei Altdorf gewährte denselben keinen Vortheil. Auf dem rechten Ufer der Ifar bei Landshut liegen bedeutende Höhen, welche das

linke Ufer beherrschen. Auch konnte die Stellung, links von Mosburg, rechts von Dingolfing aus, umgangen werden. Wenn sich das feindliche Korps zu lange bei der Vertheidigung der Brücke von Landshut verweilte, konnte demselben der Weg des Rückzugs abgeschnitten," oder dieser doch äußerst gefährdet werden.

Zum Übergang bei Landshut wurde von Seiner kaiserlichen Hoheit dem Generalissimus folgende Dispo fizion gegeben: „Am 16. April stellt sich das V. Armees Eorps in Kolonne bei Geisenhausen, zu gleicher Zeit hinter demselben das III. Armeekorps bei Vilsbiburg. Eine halbe Stunde hinter dem Letteren folgt der Gen. d. Kav. Fürst Johann Liechtenstein mit den beiden Reservekorps. -Das VI. Armeekorps marschirt nach Mosburg, und beseßt die Straße von München; damit von dieser Seite der Übergang bei Landshut auf keine Weise gestört werden könne. Dasselbe erwartet dort die ferneren Befehle, läßt jedoch jenseits der Isar durch mehrere Streifpatrullen Kundschaft vom Feinde einholen."

„Das IV. Armeekorps marschirt nach Dingolfing, geht dort über die Isar, und schickt seine Avantgarde bis zu dem auf der von Landshut nach Regensburg führenden Straße liegenden Dorfe Ergolsbach, die Brigade Vecsen auf die von Straubing nach Landshut führende Straße nach Leibelfing. Vecsey schickt ein De taschement an die Laber, ein anderes über Straubing gegen Regensburg, welches den Zustand der Brücke von Straubing rekognoszirt, und Kunde von den auf dem linken Ufer der Donau, aus Böhmen durch die Oberpfalz, heranziehenden Armeekorps I. und II. (Gen. d. Kav. Graf Bellegarde und FZM. Graf Kollo; wrath) einzuholen sucht."

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Der 16. April.

Das VI. Armeekorps wurde in seinem Marsche durch die grundlosen Wege sehr aufgehalten. Um drei Uhr Nachmittags meldete FML. Baron Hiller aus Uich an der Sempt dem Generaliffimus, „daß er so eben deffen Befehl erhalten habe, durch Überschreitung der Brücke von Mosburg und durch Vorschiebung einer Kos lonne längs dem linken Ufer der Ifar hinab, den Übergang des Zentrums bei Landshut zu erleichtern. Die Spiße des Armeekorps lange so eben in Buch an. Er lasse auch sogleich 2 Bataillons Klebeck und 2 Eskadrons Rosenberg Chevaulegers weiter nach Mosburg_marschi: ren, um, vereint mit der Abtheilung des Majors Scheibler, der schon seinen Vortrab an der Isar hinabs geschickt haben wird, die rechte Flanke des bei Landshut aufgestellten Feindes zu bedrohen. Doch könne er jener Kolonne kein Geschüß mitgeben, weil dieses erst spät Abends, in feinem beschwerlichen Marsche, bei Kronwinkel auf die von Landshut nach Mosburg führende Straße gelangen wird. Der übrige Theil des VI. Armees korps werde erst nach einigen Stunden bei Buch eintreffen. Doch glaube FML. Hiller, daß einige kleine Abtheilungen bis zur Nacht an der Jsar, gegenüber von Kronwinckel und Eching, ankommen würden.“

Der General Nordmann gelangte mit der Avantgarde wirklich nach Mosburg, aber zu spät, um noch an diesem Tage etwas zu wirken. Doch der Major Scheibler hatte die Ammer überschritten, und war bis Gamelsdorf vorgerückt. Deffen Patrullen gingen rechts bis Pfeffenhausen, am Ursprung der gro= fen Laber. Um eilf Uhr Nachts meldete FML. Hiller

aus Aich, „daß bis jetzt wirklich die gesammten Truppen des Armeekorps sammt dem Geschütz in der Gegend von Aich und Mosburg eingerückt wären. Hiervon kantonnire der hinterste Theil unter dem FML. Baron Vincent an der Sempt bei Buch."

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Vom V. Armeekorps traf am frühen Morgen der Gen. Graf Radesky mit der Avantgarde von 2 Bas taillons, 4 Eskadrons bei Landshut ein. Das Korps folgte mit 21 Bataillons, 12 Eskadrons. Es zählte 21,560 Mann Infanterie, 2200 Reiter, und führte sechs Batterien mit sich.

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Das III. Armeekorps brach um acht Uhr Mors gens von Vilsbiburg auf. Die beiden Reservekorps folgten demselben, und blieben später hinter Landshut in Kolonne aufgestellt.

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Der Erzherzog selbst führte das V. Armeekorps zum Angriff. Gen. Graf Radeß ky rekognoszirtė mit der Avantgarde die feindliche Stellung. Die Division Deroi von 12 Bataillons und 3 Kavallerie Regimens tern ftand auf den Anhöhen von Altdorf. Deroi hatte hiervon die zwei Infanterie-Regimenter Isenburg und. Preißing in die auf einer Insel gelegene Vorstadt Se ligenthal und in die längs dem linken Ufer liegenden Häuser vertheilt, mit dem Auftrag, die zur Hälfte abs getragene Brücke zu vertheidigen. Die Rückzugsstraße dieser Nachhut war durch die mit Wasser gefüllten Gras ben und die sich zu beiden Seiten ausdehnenden sumpfigen Wiesen gedeckt; weil dann die Verfolgung nur mit einer einzigen Kolonne auf der Straße selbst geschehen, und die Weichenden daher nicht durch Flankenbewegun gen bedroht werden konnten.

Gegen eilf Uhr Vormittags befahl der

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