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den. Seine Detaschements. schickte er gegen l'Echelle Fontenelle, und auf Cartigny an, die kleine Helpe. Mit dem Reste seiner Brigade faßte er in Capelle Posten.

Der General Graf Bellegarde rekognoszirte mit der Avantgarde der dritten Kolonne den Feind. Er fand denselben in seinen Verschanzungen von Lequielles bis Tupigny jenseits des Noirieubaches, wo er die am vorigen Tage geworfenen Truppen sammelte. Die Generale Heister und Fink bezogen mit ihren Truppen eine Stellung zwischen Fémy und Favril.

Die Avantgarde der vierten Kolonne blieb in Vaur. Sie selbst rückte in die Stellung bey Carillon, und lehnte ihren linken Flügel an die Sambre, den rechten an Basunau.

Die fünfte Kolonne ließ eine Abtheilung bei Premont stehen, und vereinigte sich mit der vierten im. Lager bei Catillon.

Die sechste Kolonne wurde mit Tagesanbruch vom Feinde angegriffen. Sie räumte den keiner Vertheidigung fähigen Posten Crevecoeur. Als der Feind dann auch die siebente Kolonne bei Inieul angriff, fo stellte sich der General Graf Hadik bei Estourmelle so auf, daß er des Feindes rechten Flügel bedrohte. Der Feind ging dann gleich wieder gegen Cambray rückwärts.

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General Hadik marschirte nun auf die Höhen von Beauvois zurück. Dort wurde er am Abend von einem Theile der von Baur ankommenden Truppen abgelöst, und rückte in der Nacht in das Lager von Robersat.

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Der Feind war mit 4000 Mann Infanterie und 1500 Reitern aus Cambray gegen die siebente Koz lonne vorgerückt. Er fand einen entschlossenen. Widers

Band, und sah sich bald darauf durch die Bewegungen der sechsten und achten Kolonne auf beiden Flügeln bedroht, und zum Rückzuge nach Cambray genöthigt. Der Erbprinz von Oranien führte sodann seine Truppen ins Lager von Robersat, ließ jedoch den General Graf Baillet mit seiner Brigade auf den Höhen von Beauvois.

Die achte Kolonne traf zwar nicht unmittelbar mit dem Feinde zusammen. 'Aber sie bedrohte den line Een Flügel der gegen Inieul vorgerückten französischen Kolonne, und trug dadurch zu derselben Rückzug bei. Sie marscirte sodann auf die Höhen von Beauvois, und traf, nachdem sie dort durch die von Premont ankommenden Truppen abgelöst worden, um Mitters nacht im Lager bei Robersat ein. Hier bildeten nun die drei leşten vereinigten Kolonnen die Belagerungsarmee unter den Befehlen des Erbprinzen von Oranien.

Am 19. wurde ein Ausfall der Besatzung auf den Posten la Folie zurückgeschlagen. General Kray warf eine von Maroilles vordringende feindliche Kolonne dahin zurück. Von der Hauptarmee rückten die Brigaden der Generale Baron Kerpen und Prinz Ko: burg mehr gegen Favril und Priches, worauf auch General Kray sich mehr gegen Bas Maroilles ziehen konnte. Am Abend dieses Tages marschirte die erste Kolonne auf das linke Sambreufer zur Belagerungsarmee ab, und General Kray übernahm mit seiner Brigade die ganze Einschließung der Festung auf dem rechten Ufer des Flusses, welche auch auf dieser Seite bereits vollendet, und so enge als möglich zu Stande gebracht war. Alvinzy rekognoszirte den Feind, den er ganz jenseits der kleinen Helpe fand; er stellte seine

Posten bei Cartigny, Fontenelle, la Haye payenne bis gegen la Capelle aus, und sendete Streifparteien gegen Avesnes und Rocroy. Der Herzog von Vork bezog eine Stellung, welche sich links an St. Benin, rechts an Neuvieslis lehnte, und die Straße von Caz teau nach Cambray, so wie die Chaussee Brunehaud durchschnitt. Die feindliche Hauptmacht stand bei Guise im Lager; ihre Avantgarde, 5 Bataillons Infane terie, 3 Regimenter Kavallerie, hinter dem Noirieubach von Lequielles bis an die Höhe von Yron.

Die Festung Landrecy liegt auf dem rechten Ufer der Sambre; ihre Vorstadt auf dem linken. Die legs tere ist mit einer Art von Kronenwerk umgeben, defe fen Spiße ein halber Mond deckt. Die Unhöhen des linken Ufers beherrschen die jenseits liegende Festung. Die Franzosen hatten sich daher derselben durch ein vers schanztes Lager versichert, welches mit der Fronte gegen die Straße von le Quesnon und den Mormaler Wald gewendet war. Es erstreckte sich von Bas Hapes garde, quer über die Straßen von Cateau und le Ques non, bis an das Dorf Etoquis. Die genannten Dör fer und ihre Gärten waren mit Pallifadirungen, Brustwehren und Reduten umgeben. Die beiden Flügel wurden durch die Überschwemmungen der Cambre geschüßt. Die Fronte deckte auf den sanften Höhen eine zusam= menhängende Linie von scheerenartigen Werken, die dicht mit Geschüß beseßt, durch Wolfsgruben, Pfähle und andere Hindernisse unzugänglich gemacht waren. Sie wurden überdieß von einer links von der Straße nach le Quesnoy bastionartig hervortretenden, beherr schenden Anhöhe flankirt, und von den Kanonen der Zestung unterstüßt. Die Festung hatte eine Besazung

yon 7000 Mann, wovon der größte Theil in dem verschanzten Lager stand. Dieses Lager mußte erobert wers den, um die Belagerung beginnen zu können, welche gegen den Theil Landrecy's, der auf dem linken Ufer Tag nämlich gegen die befestigte Vorstadt ausgeführt werden sollte, indeß die eigentliche Festung auf dem rechten Ufer nur strenge blockirt würde. Man beschloß das schwierige Unternehmen gegen dieses Lager gleich für den nächsten Morgen, und dem Erbprinzen von Oranien wurde die Ausführung übertragen.

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Der Erboring theilte am 20. April seine Belage rungsarmee die aus den bisherigen 1., 6., 7., und 8. Kolonnen bestand, in drei Theile. Die erste An= griffskolonge, 6 leichte Kompagnien 11 Bataillons 2 Eskadrons, führte der General Graf Baillet; die zweite, 5 Bataillons 4 Eskadrons, der F. M. L. Graf Latour, die dritte, 5 leichte Kompagnien 9 BatailIons 2 Eskadrons, der General Graf Kollowrat. - 10 Eskadrons würden bei Rosimbois zur Unterstützung aufge stellt. Die oben schon aufgeführte Reiterei jeder Kolonne folgte derfelben in einiger Entfernung. Der Erbpring 'befand sich bei der zweiten Kolonne.

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Tiefe ganze Macht versammelte sich auf der Stra Be, die von le Quesnoh gegen Landrech führt. Bei Rofimbo's theilten sich die Kolonnen; die erste und zweite gingen durch den Wald le Comte, die dritte durch den von Mormal. Der Feind griff die Lettere auf ihrem Marsche an, wurde aber bald nach Eroquis zurückgeworfen. Als die Kolonnen vor dem Lager angekommen waren, eröffneten die Kolonne des General Grafen Baillet rechts und jene des General Graf Kollowrat links die Angriffe auf deffen Flügel. Die Dörfer Haut Hapegarde und Eta

quis wurden von denselben nach dem hartnäckigsten Widerstande des Feindes erstürmt. Etoquis besonders hatte der Feind dreimal zurück erobert, und eben so oft wieder verlassen müssen. Alle Verpalissadirungen und Schanzen auf beiden Flügeln befanden sich endlich in den Händen der tapfern Stürmer. Die Freiwilligen dieser Kolonnen versuchten es sogar, in das Lager selbst von beiden Seiten und aus den eroberten Dörfern einzudringen; aber sowohl die starken Befestigungen, als das verheerende Kartätschenfeuer machten ihre Anstren gungen vergeblich. Die Seitenkolonnen mußten also den Erfolg des Centrums abwarten. Doch fand sich links eine vortheilhafte Anhöhe zur Aufstellung einiger Geschü= he, mit welchen dann des Feindes Lager bestrichen wurde. Sobald der F. M. L. Graf Latour des gelingenden Vordringens der beiden Seitenkolonnen gewiß war, ließ er seine Artillerie vor der Fronte der Mittelkolonne auffahren, und das feindliche Lager eine Stunde lang auf das lebhafteste beschießen. Dann rückte die Infan= terie durch eine Vertiefung zum Sturme vor. Die Kaiserlichen und Holländer stürzten mit gleicher Tapferkeit über alle Hindernisse hinweg auf den Feind los, drangen glücklich in das Lager, und die Franzosen flüchteten in die Festung, nachdem sie über 2000 Mann verloren hatten. Der Verlust der Alliirten betrug an Todten, Verwundeten und Vermißten 47 Offiziere, 927 Mann. Seine Majestät der Kaiser rekognosgirte während dem Gefechte unter dem Feuer des feind lichen Geschüßes die Festung, und begeisterte durch feine Gegenwart die Truppen zu den glänzenden Waffenthaten dieses Tages.

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Die eroberten Reduten wurden sogleich mit unserm

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