Zum Soldaten geboren? Militärische Sozialisation und politische Ideologien

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GRIN Verlag, 15.01.2005 - 17 Seiten
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Krieg und Frieden, Militär, Note: 1,3, Freie Universität Berlin (Soziologisches Institut), Veranstaltung: Gewalt und Geschlechterarrangements in Jugend(sub)kulturen, Sprache: Deutsch, Abstract: Zuerst wollte ich eine Hausarbeit über Frauen im Militär bzw. über weibliche Soldaten schreiben. Wenn man über Gender und Militär nachdenkt, dann denkt man eher an Untersuchungen oder Essays, die der Frage nachgehen, wie Frauen und Militär vereinbar sind, wie Soldatinnen in der von Männern dominierten Institution überleben oder inwiefern männlicher Habitus vom weiblichen Geschlecht imitiert wird. Frauen in Militäruniform scheinen mit dem maskulinen Bild, das viele vom Militär haben, nicht vereinbar zu sein. Obwohl im Rahmen von political correctness die Armee als eine neutrale Institution betrachtet wird, wird Männlichkeit und Militär hingegen fast in einem Atemzug ausgesprochen. Als männlich konnotierte Eigenscha ften wie mutig, aggressiv, dominant oder stark sind auch Dispositionen, die von Soldaten gefordert werden. Weibliche Zuschreibungen wie emotional, aufs Äußere fixiert oder familiär sind für viele nicht verträglich mit den Anforderungen, die an einen Rekruten zum Beispiel im Einsatz abverlangt werden. In westlichen Gesellschaften stellen weibliche Soldaten immer noch ein ungewohntes Bild und eine Ausnahme dar. Aber die als natürlich betrachtete Verschränkung von Männlichkeit und Militär ist keineswegs so selbstverständlich. Es handelt sich hierbei um eine Institution, die aufs engste mit dem Staat, seinen Ideologien und seiner Politik verschränkt ist (Sasson-Levy, 2003: 74). In der vorliegenden Arbeit möchte ich der Frage nachgehen, inwieweit militärischer Habitus, u.a. das Zeigen von Aggressivität, Chauvinismus, die Einstellung zum Töten und getötet werden, erst im Rahmen der militärischen Ausbildung anerzogen wird und biologische Theorien, die von einer Natürlichkeit des männlichen Militärdienstes ausgehen, kaum ausreichend Erklärungskraft besitzen. Männliche Soldaten erfahren eine berufliche Sozialisation, die sie nicht nur zu Kämpfern macht, sondern darüber hinaus auch in die Geschlechtsidentität und Sexualität von Rekruten eingreift. Das Militär kann, wie ich noch drauf eingehen werde, als eine Institution betrachtet werden, die sowohl von politischen als auch von biologischen Denkweisen durchsetzt ist, die von Ausbildern und Soldaten tagtäglich reproduziert werden.
 

Inhalt

I
2
II
3
III
4
IV
6
V
7
VI
8
VII
11
VIII
12
IX
15
X
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Häufige Begriffe und Wortgruppen

1.1 Rituale 1.2 Funktionale Bedeutung 1.4 Sexualität Abbild des zivilen Aggressionen aggressiven Aufrechterhaltung Bedeutung von militärischen Beispiel im Einsatz Bildungsstand biologische Ideologien Biologische und politische chauvinistische Connell D’Amico dichotome Disziplinierungstechniken Emotionen Erotisierung von Waffe Essentialistische Wahrnehmung Euskirchen 2004 Exerzieren Formen von Disziplinierungen Frauen im Militär Frauenverachtenden Praktiken Gehorsamsproduktion Gender und Militär Geschlechterordnung Geschlechtsidentität geschlechtsspezifische Arbeitsteilung gesellschaftlicher Bereich Gleichheit der Soldaten Heterosexualität homogenisiert Identität und wirken informelle Kampfgeist konfliktentlastend Krieg Krippendorff letzten Abschnitt Männlichkeit und Militär Maskulinität Militär ist keineswegs Militär typische Militär und Geschlecht militärische Ausbildung Militärische Männlichkeit militärische Rangsystem militärischen Sozialisation Militärrituale monogamen natürlich Normenfalle ordnungssichernde Funktion politische Ideologien Rahmen Rekruten eingreift Rekrutierung Rekrutierungsneigung reproduziert Sasson-Levy scheint schutzbedürftige Wesen Sexualität und Chauvinismus sexuelle Belästigungen Soldatenkultur Soldatinnen soziale Sozioökonomische Faktoren Staat totalen Institution Töten und getötet typisch weiblichen Unterwerfungstechniken Verschränkung von Männlichkeit vielmehr Voss Wahrnehmung von Männlichkeit weibliche Soldaten zivilen Arbeitsmarktes zivilen Realität Zuschreibungen wie emotional

Bibliografische Informationen