Untersuchungen über den Inzest

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Winter, 1925 - 222 Seiten
 

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Beliebte Passagen

Seite 198 - Vater ist alt, und es giebt niemand ^mehr^ auf Erden, der Umgang mit uns haben könnte, wie es aller Welt Brauch ist. ^ Komm, wir wollen unserem Vater Wein zu trinken geben und uns zu ihm legen, damit wir durch...
Seite 142 - Ich nehme an — sagt HERTWIG (41 a, p. 20) — daß, wenn ein Höhepunkt der Kernplasmaspannung erreicht wird, der Kern die Fähigkeit gewinnt, auf Kosten des Protoplasmas zu wachsen, und daß die sich hierbei vollziehenden Stoffumlagerungen zur Teilung der Zelle führen.
Seite 198 - Vater unsern Stamm erhalten. Da gaben sie ihrem Vater in jener Nacht Wein zu trinken; sodann ging die ältere hinein und legte sich zu ihrem Vater. Er aber merkte weder, wie sie sich hinlegte, noch wie sie aufstand (dasselbe tut in der nächsten Nacht die jüngere Tochter).
Seite 222 - Als er dieses nach langer Zeit als erwachsenes Mädchen übernahm, habe er ihre verstorbene Mutter vor sich zu sehen geglaubt; die Tochter sei förmlich ein Spiegelbild ihrer Mutter gewesen. Da sei ihm der Gedanke gekommen, das durch den Tod des von ihm abgöttisch geliebten Weibes abgebrochene Verhältnis mit der Tochter, dem getreuen Abbild der Mutter, fortzusetzen. Das Mädchen habe eingewilligt, „und so ist unsere Familie entstanden".
Seite 195 - Warum sah ich den Traum, der nie sich verwirklichen möge? 475 Schön ist jener fürwahr auch noch fo feindlichen Augen, Und er gefällt, und war's mein Bruder nicht, könnt' ich ihn lieben ; Würdig erschiene er mein. So bin ich zum Leide die Schwester. Wenn nur wachend ich nicht zu solchem Vergehen versucht bin, Möge der Schlaf noch oft mir kehren mit ähnlichem Bilde. 480 Fern sind Zeugen dem Traum, nicht fern gleichkommende Wonne. Venus, du holde, zusammt dem beflügelten Sohne Cupido, O, was...
Seite 222 - Tochter im Inzest gelebt und im Laufe der Zeit 5 Kinder gezeugt hatte. Der angeklagte Vater verantwortete sich vor Gericht dahin. Augustine sei seine außereheliche Tochter, die er deswegen nicht legitimieren konnte, weil ihre Mutter kurz vor der Hochzeit plötzlich gestorben sei. Er habe das Kind sorgfältig erziehen lassen. Als er dieses nach langer Zeit als erwachsenes Mädchen übernahm, habe er ihre verstorbene Mutter vor sich zu sehen geglaubt; die Tochter sei förmlich ein Spiegelbild ihrer...
Seite 6 - ... Ich-Entwicklung zurückgetreten ist. «Die erste Objektwahl der Menschen», bemerkt Freud in seinen Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse (1917) über den Zusammenhang von kindlicher und neurotischer Prägung, «ist regelmäßig eine inzestuöse, beim Manne auf Mutter und Schwester gerichtete, und es bedarf der schärfsten Verbote, um diese fortwirkende infantile Neigung von der Wirklichkeit abzuhalten.»84 «Liebe zwischen Bruder und Schwester — die Wiederholung der Liebe zwischen...
Seite 191 - ... Recht zu einem Stück Weltliteratur mit historischem Hintergrund geworden ist, will ich die Darstellung des Herodot im Wortlaut bringen (1,107-130): "Es folgt in der Regierung Astyages, des Cyaxares Sohn, welcher eine Tochter hatte, der er den Namen Mandane gab. Diese erblickte Astyages im Traume, wie sie so viel Wasser von sich ließ, daß sie eine Stadt damit anfüllte, dann aber auch ganz Asien überschwemmte. Er legte darauf den Traumdeutern unter den Magiern das Traumgesicht vor, geriet...
Seite 195 - Unf're verstohlene Lust deckt leicht das Geschwisterverhältnis. Freiheit steht mir zu, mit dir im geheimen zu reden; Offen umarmen wir uns vor allen Und küssen einander. 560 Wieviel fehlt da noch? Dich rühre der Liebe Geständnis, Das nie wäre gethan, wenn Not nicht hätte gezwungen. Zieh' dir die Schuld nicht zu, daß dich anklage mein Grabstein!
Seite 213 - Käthe sollte bald konfirmiert werden, jeden Pfennig mußte ich haben. Ich kämpfte erst lange mit mir, aber schließlich siegte doch der Verstand über das dumme Gefühl!

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