Nicholas Dane

Cover
Carlsen, 2011 - 447 Seiten
Nicholas ist 14, als seine Mutter an einer Überdosis Heroin stirbt. Zeit, den Verlust zu verarbeiten, hat er nicht. Da es keine Verwandten gibt, muss er in ein Heim für schwer erziehbare Jugendliche. Die angebliche Mustereinrichtung entpuppt sich als Vorhof zur Hölle. Die Erzieher sind ehemalige Elitesoldaten und die Brutalität unter den Bewohnern kennt kaum Grenzen. Viel schlimmer als die körperliche Züchtigung ist jedoch der stellvertretende Heimleiter. Mr. Creal begünstigt ausgewählte Jungen, doch die Privilegien sind an sexuelle Dienste gebunden. Als Nick sich widersetzt, wird er tagelang eingesperrt und vergewaltigt. Mit einem Freund gelingt ihm die Flucht. Fortan muss er sich traumatisiert in Manchester verstecken und der soziale Abstieg scheint besiegelt. Zwar hat Burgess die Handlung in die 1980er-Jahre verlegt, aber der Gegenwärtigkeit des unerhörten Schicksals kann man sich nicht entziehen. Er inszeniert drastisch und psychologisch fundiert. Für den Protagonisten bleibt eine vage Hoffnung. Eine Mischung aus J. Guillou: "Evil - das Böse" und M. Rhue: "Boot-Camp". Empfohlen! Ab 15.

Bibliografische Informationen