Bibelkritik und Auslegung der Heiligen Schrift: Beiträge zur Geschichte der biblischen Exegese und Hermeneutik

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Mohr Siebeck, 2007 - 407 Seiten
English summary: Around the middle of the 18th century, there was a break with tradition in the history of biblical exegesis, a break more radical than the previous ones had ever been. The result of this is what is now known as the historical-critical method. In his studies, Marius Reiser examines how and why this complete change happened and whether or not it is irreparable. The articles focus on the history of exegesis in France, Germany and England between the 16th and 19th centuries. The articles deal with the relevant questions pertaining to hermeneutics in separate articles, in particular the history and nature of allegorical interpretation, and questions whether or not this can be revived. German description: Um die Mitte des 18. Jahrhunderts kam es in der Geschichte der biblischen Exegese zu einem Traditionsbruch, der einschneidender war als alle fruheren Zasuren. Daraus ging die sogenannte historisch-kritische Methode hervor. Marius Reiser geht der Frage nach, wie und warum es zu diesem Traditionsbruch kam und ob er wirklich irreparabel ist. Schwerpunkt der Beitrage ist die Geschichte der Bibelwissenschaft in Frankreich, Deutschland und England vom 16.-19. Jahrhundert. Aber auch die Vaterzeit und das Mittelalter werden berucksichtigt. Einzelne Studien (z.B. zu Gen 22; Jes 7,14; Jes 53; Mk 11,12-14) erfassen die gesamte Auslegungsgeschichte. Alle wichtigen Fragen der Hermeneutik kommen zur Sprache. Dabei soll auch das gemeinsame katholisch-protestantische Erbe deutlich werden. Die mit der Aufklarung in Verruf geratene Methode der Allegorese wird grundlich behandelt und als symbolische Auslegungsweise verstanden, die von bleibendem Wert und erneuerbar ist. Bibelkritik und theologisch-symbolische Auslegung der Heiligen Schrift mussen keine Kontrahenten sein. Unter den Exegeten, die eingehender behandelt werden, sind der Jesuit Benito Perera (1535-1610), Richard Simon (1638-1712), J.L. Isenbiehl (1744-1818) und F. von Hummelauer (1842-1914). Marius Reiser zeigt, dass die historisch-kritische Exegese keine Frucht der Hermeneutik und Exegese der Reformatoren ist, sondern vielmehr aus der Verbindung von humanistischer Kritik mit Pramissen der Aufklarung hervorgeht.
 

Inhalt

Bibel und Kirche Eine Antwort an Ulrich
39
Geist und Buchstabe Zur Situation der östlichen
63
4
82
Biblische und nachbiblische Allegorese
99
Allegorese und Metaphorik Vorüberlegungen
119
Das Alte und das Neue Testament
131
Mehrere Schriftsinne?
139
Drei Grundsätze und drei Testfragen
145
Was hat Jes 714 mit Jesus
277
Eine neue Deutung und eine große Verlegenheit
287
Auslegungsgeschichte
294
IsenbiehlsNeuer Versuch im Rückblick
319
Die Verkündigungsszene auf dem Isenheimer Altar
328
Die unglaubliche Kunde
337
Ein Gedankenexperiment wird Wirklichkeit
347
Die Evidenz der Gestalt
353

Die Opferung Isaaks im Genesiskommentar
153
Traditionsverbundenheit und Modernität
179
Richard Simons biblische Hermeneutik
185
Die Prinzipien der biblischen Hermeneutik und ihr Wandel
219
Hermeneutische Prinzipien
250
Hat die spirituelle Exegese eine eigene Methode?
373
Erstveröffentlichungen
389
Personenregister
395
Urheberrecht

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Autoren-Profil (2007)

Marius Reiser, Geboren 1954; 1984 Promotion; 1989 Habilitation; seit 1991 Professor fur Neues Testament an der Universitat Mainz.

Bibliografische Informationen