Die Seele des proletarischen Kindes

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Verlag am andern Ufer, 1925 - 208 Seiten
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 194 - Die Aufgabe der kommunistischen Kindergruppen ist die Sammlung proletarischer Kinder unter kommunistischer Führung, die Weckung des Klassenbewußtseins im proletarischen Kinde, seine Erziehung zur proletarischen Solidarität und zum Kampf gegen die Ausbeuter. Die gesamte Tätigkeit der Kindergruppen muß gipfeln in der Eingliederung des proletarischen Kindes in die Gesamtfront des kämpfenden Proletariats. Die kommunistische Kindergruppe wird dadurch zur Vorstufe der kommunistischen Jugendorganisation.
Seite 207 - ... Alter des Kindes? Ist das Kind verwaist? Wer dominiert in der Familie? Ist die Erziehung streng, nörgelnd, verzärtelnd? Werden die Kinder vor dem Leben geschreckt? Wie ist die Aufsicht? Man sieht das Kind in seiner Familienposition und kann ermessen, welche Eindrücke dem Kinde vermittelt wurden. 7. An welcher Stelle in der Geschwisterreihe steht das Kind? Ältestes, zweites, jüngstes, einziges, einziger Knabe, einziges Mädchen? Rivalitäten? Häufiges Weinen? Boshaftes Lachen? Blinde Entwertungstendenze...
Seite 194 - Einrichtungen schauen, um seine Kinder im Dienste der proletarischen Revolution und für den kommunistischen Aufbau zu erziehen. Der Kommunismus bedarf willensstarker, bekenntnisfreudiger, opferfreudiger Charaktere. Der Kommunismus bedarf großer persönlicher Initiative, freiwilliger Disziplin, hochgesteigerten Pflichtbewußtseins gegenüber der proletarischen Klasse. Der Kommunismus bedarf außerdem kenntnisreicher, tatfähiger Agitatoren, Organisatoren: zugleich Offiziere der Revolution, Baumeister...
Seite 24 - Verhältnis zum proletarischen Kinde — wie zum Kinde überhaupt — einer gründlichen Revision unterziehen müssen. Ja, schließlich wird es uns, den Erwachsenen, Vätern und Erziehern, nicht erspart bleiben, vom Piedestal unserer Überlegenheit, Autorität und Würde herabzusteigen, um den Kindern, die nun nicht mehr Untergebene, Gehorchende, Objekte unserer Despotie sein sollen, sondern gleichgestellte, solidarisch verbundene Freunde und Genossen, in brüderlicher Kameradschaft die Hände zu...
Seite 165 - Jugend ist die Empörung gegenüber der Dressur, das Erdreistete gegenüber dem Verbotenen, die Unordnung gegenüber der Ordnung der Dinge . . . Der Wandervogel ist von der Jugend geschaffen, ohne einen Deut nach der Generation der Väter zu fragen.
Seite 112 - Unart vom ganzen Kreise der Eltern und Kinder gekannt. Und wiederum die ganze Schar dem Dorfe, der Stadt wohlvertraut; was sie ausfrißt, ist am nächsten Tage Gespräch der Nachbarschaft, der Sippe.
Seite 203 - Sozialismus ist eben Gemeinschaft, und Gemeinschaft ist der Antipode von Herrschaft, Autorität, Gewalt. Der Autorität am fernsten heißt dem Sozialismus am nächsten sein.
Seite 194 - ... Kinder für ihre gegenrevolutionären Zwecke einzufangen, sie politisiert Schule, Wohltätigkeitsvereine, Kindergärten, pflegt Nationalismus und Bolschewistenhetze, kurzum, sie tut alles, um einen Stamm von Weißgardisten und Streikbrechern aus den Reihen des Proletariats selbst heranzuzüchten. Das Proletariat kann diesem doppelten Verderb seines Nachwuchses nicht untätig zuschauen. Wie es den Kampf aufnehmen muß gegen die körperliche Verelendung, so auch gegen geistige Verwahrlosung und...
Seite 119 - Lebensunterhalts und in der zunehmenden Rationalisierung der seelischen Fähigkeiten die natürlichen Unterschiede von Stärkeren und Schwächeren geltend zu machen begannen. Der Egoismus wurde zum Persönlichkeitsgefühl, fing an, sich auf Kosten anderer auszuleben, wurde überbetont durch ein Minderwertigkeitsgefühl, das der menschlichen Rasse als solcher in der Verteidigung gegen eine übermächtige Natur aufgenötigt worden war, das nach Kompensation drängte und im Herrschafts- und Geltungswillen,...

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