Die illuminierten Handschriften italienischer Herkunft in der Bayerischen Staatsbibliothek: Von der Mitte des 14. Jahrhunderts bis um 1540 (Textband and Tafelband)

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L. Reichert, 2011 - 664 Seiten
Mit dem zweiten Katalogband der teils sehr bunt geschmuckten Handschriften italienischer Provenienz in der Bayerischen Staatsbibliothek wird der Zeitraum von der Mitte des 14. Jhs. bis um 1540 abgedeckt. In 285 einzelnen Katalogisaten werden die Handschriften kodikologisch beschrieben und vorgestellt, wobei ein besonderes Augenmerk auf ihre Dekoration gelegt wird: Ob nur einzelne Initialen mit Fleuronnee oder mit ornamentaler bzw. figurlicher Ausstattung versehen wurden, oder ob umfangreiche Miniaturen ganze Themengebiete (wie Rechtsprechung, Medizin, Herbarien, sakrale Bereiche oder das Schachspiel) bildhaft vor Augen fuhren, der jeweilige Schmuck wurde ausfuhrlich besprochen und im gleichzeitig erscheinenden Tafelband auch durch Digitalisate prasentiert. Hauptaufgabe des wissenschaftlichen Katalogbandes ist die kunsthistorische Einschatzung und somit Zuordnung der Handschriften in eine exakte Zeitspanne und in eine bestimmte italienische Region oder sogar Stadt. Haufig kann auch der Buchschmuck unmittelbar bestimmten namentlich fassbaren Miniatoren oder deren Werkstatten zugeschrieben werden. Durch den Abschluss und die Publikation dieses Bandes sind alle in der Bayerischen Staatsbibliothek vorhandenen Handschriften mit italienischem Buchschmuck bearbeitet und der Offentlichkeit vorgestellt worden. Unter den wissenschaftlichen Katalogen der europaischen Bibliotheken gehen die weitaus selteneren kunsthistorischen Bande - gegenuber den philologisch orientierten - mit einer anderen Fragestellung an die Handschriften heran: Indem deren ursprungliche kunstlerische Heimat bestimmt wird, konnen sie trotz ihrer sehr unterschiedlicher Zwischenstationen die einstige Entwicklung der Buchmalerei in verschiedenen italienischen Orten aufdecken oder weiter vertiefen. Demgegenuber bleiben die inhaltlichen und kodikologischen Eigenheiten der Handschriften reduziert und in Detailfragen den Textkatalogen der Bayerischen Staatsbibliothek vorbehalten. Im Idealfall ergibt sich aus dem Nebeneinander von Textkatalogen und kunsthistorischen Katalogen ein tiefgreifendes Verstandnis fur jede einzelne Handschrift. Die Katalogtexte befolgen die Richtlinien der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), die das gesamte Projekt der italienisch illuminierten Handschriften dankenswerter Weise auch finanziell getragen hat.

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