Wolfgang Koeppen: das Scheitern moderner Literatur

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Konstanz University Press, 2012 - 463 Seiten
Er wurde zu einem berühmten Fall der Literaturgeschichte: ein mutmaßlich nicht mehr schreibender Autor, der die literarische Moderne in Deutschland nach 1945 mit begründete, einen weiteren Roman über Jahrzehnte jedoch verweigerte. Immer noch ungeklärt ist, was sich hinter dem Fall Koeppen verbirgt. Walter Erhart sucht die Gründe weder im Privaten noch beteiligt er sich an der Heroisierung eines notwendig nur noch Fragmente produzierenden modernen Dichters. Er liest die Werkgeschichte dieses Autors vielmehr exemplarisch: als Teil einer noch ungeschriebenen Literaturgeschichte des Scheiterns, als Schreibversuch und Erzählexperiment, mit dem Koeppen zugleich an die Grenzen der ästhetisch-literarischen Moderne geriet und deren unfreiwilliges Ende er beschreibt. Erstmals wird Koeppens Werk aus dem Nachlass und dem Archiv rekonstruiert: die Genese eines Schriftstellers aus dem Geist des Fin de Siècle und der Weimarer Republik, das lebenslange und doch vergebliche Bemühen um die Fertigstellung des großen Romans , der Konflikt widerstreitender Schreib- und Erzählweisen, die Versuche, den Schauplatz der erzählenden Literatur zu verlagern mit Reiseliteratur, Drehbüchern und Filmen. Wolfgang Koeppen. Das Scheitern moderner Literatur enthüllt ein bislang verborgen gebliebenes Kapitel der deutschen Literatur im 20. Jahrhundert. Es ist auch die Geschichte einer an ihrem eigenen ästhetischen Programm scheiternden Moderne, im Gegenzug aber eröffnet dieses Scheitern den Blick auf die Zukunft des Erzählens in einer nachmodernen Welt.

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