Kleinere Schriften, Bände 1-2

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G. Reimer, 1876
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 1 - Ich glaube nämlich und werde in dem Folgenden zu beweisen suchen, daß unser so genanntes Nibelungenlied, oder bestimmter, die Gestalt desselben, in der wir es, aus dem Anfange des dreizehnten Jahrhunderts uns überliefert, lesen, aus einer noch jetzt erkennbaren Zusammensetzung einzelner romanzenartiger Lieder entstanden sei.
Seite 454 - Betrachtungen; nicht er zuerst, denn in dem sächsischen Evangelium und in den bairischen Versen vom Weltende finden sie sich ebenfalls, aber seltener und besser. Die geistlichen Dichter haben dabei wol minder die Weise der Volkspoesie als die der Predigten befolgt, und bei Otfried sind sie auch fast durchaus ohne Poesie und ohne Form. Sie werden nur anmuthig, wo es ihm gelingt, einen Zustand des Gemüths in einfacher unschuldiger Wahrheit darzustellen...
Seite 530 - Di hadde uf gerchtit sich. Alse si da weren uaste gemerit. Si waren beide uirkerit. Den einen sah si sin howbet wenden. An des dires oberste cene. 155 Vn di uuze keren nid'.
Seite 29 - Ich will es gern zugestehen, dass durch die wörtliche Übereinstimmung beider Lieder in diesen und anderen Stellen meine Behauptung von dem näheren Zusammenhange beider nicht erwiesen und noch gar nicht dadurch ihr Verhältnis« zu einander ins Licht gesetzt werde: aber es sei erlaubt, dennoch jetzt die Vergleichung, aus der sich das Wahre erst ergeben kann, so anzustellen, dass es schon als gewonnen angesehen und sogleich wieder zur weiteren Erforschung der Geschichte unseres Liedes angewandt...
Seite 2 - Erörterung nicht ausschlielsen; theils scheint es auch, dass zu ihrer rechten Feststellung und Begründung mehrere zwar verwandte und sich überall berührende Fragen, deren jede aber dennoch in einen anderen Kreis eingeschlossen ist, bestimmter, als bisher geschehen zu sein scheint, von einander getrennt werden müssen. Man hat sich mit Recht bestrebt, von der einen Seite her das Geschichtliche, aus dem Sage und Lied allmählig gebildet worden, zu erforschen; man hat in anderer Beziehung angefangen,...
Seite 457 - Otfrids metrische accente liegt schon eine umfängliche specialliteratur vor. Die grundlagen hat auch hier bereits Lachmann festgestellt: 'Wie die alte weise der alliteration im styl Otfrids spuren zurückgelassen hat, so regiert ihr inneres gesetz auch noch seinen versbau; fast in jedem halbverse hat er zwei höher betonte Wörter. Wenn die handschriften drei accente setzen, ist es meist nur versehen.
Seite 82 - Wir sollen und wollen aus einer hinreichenden Menge von guten Handschriften einen allen diesen zum Grunde liegenden Text darstellen, der entweder der ursprüngliche selbst seyn oder ihm doch sehr nahe kommen muss.
Seite 279 - Erstes Geschäft des Herausgebers ist, ein Reimregister für sein Gedicht zu entwerfen, Merkwürdiges einzutragen in ein allgemeines Reimwörterbuch. So wird von des Dichters Sprache herausgefunden, was der Willkühr der Abschreiber noch am ersten entgangen ist".
Seite 390 - Ludwigsliedes) die hebung auf einer kürze vor der letzten silbe des verses dennoch, obgleich höchst selten, erlaubt haben, vgl.
Seite 171 - Werken gebührt, auf das sorgfältigste und vollständigste durchführen wird, damit er, der mit Eifer und Mühe die erforderlichen Hülfsmittel in seine Gewalt gebracht hat, durch das Opfer der strengsten Arbeit sich den ewigen xxi Ruhm eines Herausgebers der Nibelungen gewinne. Das angehängte Glossarium leistet nicht mehr als sein Name verspricht: dem in der Grammatik sorgfältig unterrichteten erklärt es die schwierigsten oder teuschenderen Glossen. Das notwendigste zur grammatischen Abwandlung...

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