Theologische Studien und Kritiken, Band 2,Teil 2

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J. Benjamin, 1829
 

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Beliebte Passagen

Seite 504 - Wenn die Reformation, aus deren ersten Anfängen unsere Kirche hervorgegangen ist, nicht das Ziel hat, einen ewigen Vertrag zu stiften zwischen dem lebendigen christlichen Glauben und der nach allen Seiten freigelassenen, unabhängig für sich arbeitenden, wissenschaftlichen Forschung, so daß jener nicht diese hindert und diese nicht jenen ausschließt...
Seite 514 - Umarbeitung desselben in Bezug auf seine Gestaltung. Ich meine nämlich die in dem Buche selbst schon dadurch angedeutete und gleichsam verheißene, daß die beiden Formen dogmatischer Sätze, die, welche Eigenschaften Gottes und die, welche Beschaffenheiten der Welt aussagen, nur Nebenformen genannt werden. Denn, wenn es wahr ist, daß sie nichts aussagen, was nicht seinem wesentlichen Gehalte nach schon in Sätzen, welche die Grundform an sich tragen, enthalten sei: so können jene beiden anderen...
Seite 502 - Die großartigen Sätze, auf die es uns hier vorzüglich ankommt, daß göttliche und menschliche Natur an sich gar nicht getrennt sind, daß die göttliche Natur die Wahrheit der menschlichen Natur ist, und die menschliche Natur die Wirklichkeit der göttlichen Natur, verhalten sich zu den Fundamenten jener...
Seite 508 - Ich fürchte, je mehr wir unö, statt die reichen Gruben des neuen Bundes recht zu bearbeiten, an das Alte halten, um desto ärger wird die Spaltung werden zwischen der Frömmigkeit und der Wissenschaft.
Seite 510 - Strenge darüber, daß ich nicht ge» könnt habe was ich wollte; sondern vielmehr, ob Sie nicht sehr mißbilligen werden daß ich es überhaupt gewollt, und mich mit dem schlechten Trost entlassen , das Mißlingen sei nur eine gerechte und unvermeidliche Strafe, für das schlechte Vorhaben. Wenigstens bin ich meiner Sache nicht sicher mit Ihnen; denn wir haben den Gegenstand lange nicht besprochen. Darüber besorge ich keinen Zwiespalt unter uns, daß es weder christlich ist noch heilsam, die sogenannten...
Seite 526 - Für die christliche Glaubenslehre ist die Darstellung zugleich die Begründung ; denn Alles in derselben läßt sich nur dadurch begründen, daß es als richtige Aussage des christlichen Selbstbewußtseyns dargestellt wird.
Seite 500 - Was soll dann werden, mein lieber Freund? Ich werde diese Zeit nicht mehr erleben, sondern kann mich ruhig schlafen legen. Aber Sie, mein Freund, und Ihre Altersgenossen, so viele deren mit uns gleichen Sinnes sind, was gedenken Sie zu tun?
Seite 537 - Ich glaube wirklich , und hoffe auch immer zu glauben, und daß es auch noch lange nach mir und dann vielleicht noch mehr geglaubt werden wird, als jetzt, daß beides sehr gut in demselben Subject bestehen kann, daß die Philosophie nicht nothwendig dahin führt, sich über Christum...
Seite 504 - Anfängen unsere Kirche hervorgegangen ist, nicht das Ziel hat, einen ewigen Vertrag zu stiften zwischen dem lebendigen christlichen Glauben und der nach allen Seiten freigelassenen, unabhängig für sich arbeitenden wissenschaftlichen Forschung, so daß jener nicht diese hindert, und diese nicht jenen ausschließt, so leistet sie den Bedürfnissen unserer Zeit nicht Genüge, und wir bedürfen noch einer andern, wie und aus was für Kämpfen sie sich auch gestalten möge.
Seite 499 - ... braucht man sich freilich nichts anfechten zu lassen, was irgend auf diesem Gebiet geschehen mag. Aber das können wir doch nicht und wollen es auch nicht, und darum müssen wir uns mit der Geschichte Behelfen, wie sie sich eben entwickeln wird. Und deshalb will mir nun nichts anderes ahnden, als daß wir werden lernen müssen, uns ohne vieles behelfen, was viele noch gewohnt sind als mit dem Wesen des Christentums unzertrennlich verbunden zu denken.

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